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Analyse des Jahresabschlusses der Windpark Beltheim GmbH & Co. KG (2024) aus Anlegersicht

ASPhotohrapy (CC0), Pixabay

1. Allgemeine Einschätzung

Der Jahresabschluss der Windpark Beltheim GmbH & Co. KG weist erhebliche Veränderungen in der Vermögens- und Finanzlage im Vergleich zum Vorjahr auf. Insbesondere ist ein deutlicher Rückgang der Bilanzsumme um ca. 41% (von 3,93 Mio. EUR auf 2,32 Mio. EUR) festzustellen. Dies ist auf den Abbau von Sachanlagen und einen starken Rückgang der liquiden Mittel zurückzuführen.

2. Vermögenslage

Sachanlagen: Der Wert der Sachanlagen hat sich von 1,52 Mio. EUR auf 0,99 Mio. EUR reduziert, was einem Rückgang von ca. 34% entspricht. Dies könnte auf Abschreibungen oder möglicherweise Veräußerungen zurückzuführen sein.

Umlaufvermögen: Ein erheblicher Rückgang von 2,41 Mio. EUR auf 1,32 Mio. EUR ist festzustellen, insbesondere durch einen drastischen Abbau der liquiden Mittel (von 1,98 Mio. EUR auf 1,14 Mio. EUR).

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände: Diese Position hat sich fast halbiert (von 428 TEUR auf 186 TEUR), was auf eine verbesserte Forderungsrealisierung oder geringere offene Forderungen hindeuten könnte.

3. Finanzlage

Eigenkapital: Das Eigenkapital bleibt unverändert bei 408.946 EUR, was angesichts der Bilanzverkürzung bedeutet, dass die Eigenkapitalquote von 10,4% auf ca. 17,6% gestiegen ist. Dies verbessert zwar die finanzielle Stabilität, jedoch ist der absolute Eigenkapitalbetrag weiterhin gering.

Verbindlichkeiten: Die Verbindlichkeiten sind von 3,03 Mio. EUR auf 1,46 Mio. EUR gesunken, was eine erhebliche Entschuldung bedeutet. Insbesondere wurden die Bankverbindlichkeiten von 1,49 Mio. EUR auf 948 TEUR reduziert.

Sonstige Verbindlichkeiten: Diese sind erheblich gesunken (von 1,53 Mio. EUR auf 494 TEUR), insbesondere gegenüber Gesellschaftern (von 1,44 Mio. EUR auf 470 TEUR). Dies könnte darauf hindeuten, dass Gesellschafterdarlehen zurückgezahlt oder umgeschichtet wurden.

4. Ertragslage

Der Jahresabschluss gibt keine detaillierte Gewinn- und Verlustrechnung wieder, aber die unveränderte Position des Bilanzgewinns/Verlusts von 0 EUR deutet darauf hin, dass die Gesellschaft entweder ein ausgeglichenes Ergebnis oder eine Verlustverrechnung vorgenommen hat. Die hohen Rückstellungen, insbesondere für den Rückbau (235 TEUR), lassen darauf schließen, dass zusätzliche finanzielle Belastungen bevorstehen.

5. Risiken und kritische Punkte

Liquiditätslage: Der Rückgang der liquiden Mittel um fast 850 TEUR deutet darauf hin, dass Mittel zur Schuldentilgung oder Investitionen genutzt wurden. Falls diese Mittel nicht durch operative Einnahmen kompensiert werden, könnte dies künftige Engpässe verursachen.

Rückstellungen für den Rückbau: Die deutliche Erhöhung dieser Rückstellungen könnte darauf hindeuten, dass die Gesellschaft sich auf erhöhte künftige Kosten einstellt. Falls diese nicht ausreichend finanziert sind, könnte dies zu weiteren Belastungen führen.

Fehlender Lagebericht: Obwohl die Gesellschaft von den Erleichterungen für kleine Kapitalgesellschaften Gebrauch macht, fehlt eine detaillierte Erläuterung der Geschäftsentwicklung und Zukunftsperspektiven. Dies erschwert eine tiefere Analyse für Investoren.

6. Fazit aus Anlegersicht

Positiv ist die deutliche Reduktion der Verbindlichkeiten, wodurch sich die Eigenkapitalquote verbessert hat. Allerdings gibt der starke Abbau der liquiden Mittel Anlass zur Sorge, insbesondere in Kombination mit steigenden Rückstellungen für den Rückbau. Ohne detaillierte Ertragszahlen bleibt unklar, ob die Gesellschaft aus eigener Kraft profitabel wirtschaftet oder ob weitere Mittelzuführungen durch Gesellschafter notwendig sein werden. Anleger sollten die finanzielle Entwicklung in den kommenden Jahren genau beobachten, insbesondere im Hinblick auf die Liquiditätsentwicklung und anstehende Investitionen.

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