Ein Schultag, der zum Albtraum wurde: Bei einer Schießerei an der Wilmer-Hutchins High School in Dallas sind am Dienstag vier Schüler verletzt worden. Ein Lehrer verhinderte offenbar durch entschlossenes Handeln Schlimmeres.
Wie die Polizei des Schulbezirks mitteilte, wurden die Opfer ins Krankenhaus gebracht. Ihre Verletzungen seien nicht lebensbedrohlich, drei der Schüler sind zwischen 15 und 18 Jahre alt. Der Schütze ist bekannt, jedoch noch flüchtig.
Sicherheitsprotokoll umgangen
Wie der Täter die Waffe in die Schule bringen konnte, ist unklar. Die Schule verfügt über Metallscanner und transparente Rucksackpflicht. Die Polizei vermutet, dass der Schütze außerhalb der regulären Einlasszeiten auf das Gelände gelangte. „Das war kein Versagen unserer Sicherheitsvorkehrungen“, betonte Polizeichefin Christina Smith.
Lehrer lenkt Täter ab
Großen Anteil daran, dass das Geschehen nicht in einem Massaker endete, hatte laut Schulbezirksleiterin Stephanie Elizalde ein Lehrer. Dieser habe den Täter vom Schulgebäude weg dirigiert und so weitere Opfer verhindert. „Der Lehrer ist ein sehr bescheidener Mensch – doch sein Eingreifen hat wahrscheinlich viele Leben gerettet.“
Erneuter Vorfall an derselben Schule
Tragischerweise ist dies nicht die erste Schießerei an der Wilmer-Hutchins High School. Bereits im April 2024 war ein Schüler im Unterricht angeschossen worden. Nach dem damaligen Vorfall protestierten Schüler gegen Sicherheitsmängel.
Tara Dobbin, Mutter zweier Schüler, ist fassungslos: „Letztes Jahr war mein älterer Sohn betroffen, diesmal musste mein Jüngster aus dem Fenster springen. Das passiert hier einfach zu oft.“
Schulschließung und politische Reaktionen
Der Schulbetrieb wurde für den Rest der Woche eingestellt. Elizalde rief dazu auf, Schießereien nicht zu normalisieren. „Unsere Kinder müssen sicher sein – und sich sicher fühlen. Wir dürfen diese Gewalt nicht akzeptieren!“
Texanischer Gouverneur Greg Abbott nannte die Tat einen „sinnlosen Gewaltakt“. Er versprach Unterstützung und verwies auf mehr als 3 Milliarden Dollar, die Texas bereits für Schulsicherheit bereitgestellt habe – und plant weitere 500 Millionen.
Kritiker werfen Abbott jedoch seit langem vor, zu wenig gegen Waffengewalt zu unternehmen. Besonders nach dem Massaker von Uvalde 2022, bei dem 19 Kinder und zwei Lehrer starben, wurde seine Weigerung kritisiert, das Mindestalter für den Kauf von Sturmgewehren auf 21 zu erhöhen.
„Wir können Schulschießereien nicht mit falschen Versprechen beenden“, sagte Abbott einst in einer Debatte – und verwies auf psychische Gesundheit als Hauptursache.
Ob psychische Probleme, Waffenzugang oder Sicherheitslücken – der Fall von Dallas zeigt erneut, wie dringend die US-Gesellschaft gemeinsame Antworten auf Schulgewalt finden muss.