Sie sind winzig, aber ihre Auswirkungen sind gewaltig: Die Ameisenart Tapinoma magnum breitet sich in Deutschland immer weiter aus – und sorgt in immer mehr Städten und Gemeinden für massive Probleme. Vor allem im Südwesten des Landes schlagen Kommunen mittlerweile Alarm.
Die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammenden Insekten sind längst nicht mehr nur im Grünen zu finden. Sie dringen zunehmend in Wohnhäuser, Schulen und öffentliche Anlagen ein, bauen riesige Kolonien – und richten dabei teilweise beträchtliche Schäden an.
In einigen Fällen gingen die Ameisen sogar so weit, dass sie für Kurzschlüsse und Stromausfälle verantwortlich gemacht wurden. Ihre Vorliebe für Kabelkanäle und Elektroanlagen ist besonders tückisch.
Offenburg lädt zum Krisentreffen
Wie ernst die Lage ist, zeigt sich daran, dass Experten und Politiker an diesem Freitag in Offenburg zu einem Krisentreffen zusammenkommen. Ziel ist es, Maßnahmen zur Bekämpfung und Eindämmung der invasiven Art zu beraten.
Denn die Ameisenart Tapinoma magnum ist nicht nur lästig – sie kann auch teuer werden. Unterwanderte Wege, beschädigte Spielplätze und infiltrierte Wohnhäuser sind in manchen Orten bereits traurige Realität.
So ist im benachbarten Kehl ein Kinderspielplatz seit Monaten komplett gesperrt – ausgerechnet ein Ort, an dem sich eigentlich Familien und Kinder aufhalten sollen. Doch die Ameisenkolonien haben den Boden so durchzogen, dass eine sichere Nutzung nicht mehr möglich ist.
Gefahr für Mensch? Nein – aber für Infrastruktur!
Für Menschen selbst stellen die Tiere zwar keine gesundheitliche Gefahr dar – ihre Bisse sind harmlos. Doch die Schäden an Wegen, Kabeln und Gebäuden sind erheblich. Die Ameisen legen riesige Nester an, graben unter Pflastersteinen und Fundamenten und können so langfristig die Stabilität von Wegen und Bauwerken gefährden.
Hinzu kommt: Tapinoma magnum ist besonders schwer zu bekämpfen. Herkömmliche Ameisenfallen oder Giftköder zeigen oft wenig Wirkung – vor allem bei den gigantischen Kolonien, die sich teilweise über ganze Straßenzüge erstrecken.
Experten schlagen Alarm
Forschende sehen in der raschen Ausbreitung der Art ein ernstzunehmendes Problem für die Infrastruktur in deutschen Städten – und rechnen damit, dass sich das Problem ohne gezielte Maßnahmen weiter verschärfen wird.
Wie genau Kommunen künftig gegen die kleinen Invasoren vorgehen können, soll das Treffen in Offenburg nun klären. Klar ist aber schon jetzt: Die Tapinoma magnum ist gekommen, um zu bleiben – und der Kampf gegen die winzigen Störenfriede wird Städte und Gemeinden wohl noch lange beschäftigen.