In Hamburg bleiben heute vielerorts die Türen geschlossen: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt haben erneut die Arbeit niedergelegt. Betroffen sind vor allem Bezirksämter, Führerscheinstellen und Teile der Ganztagsbetreuung an Schulen. Bürgerinnen und Bürger müssen sich deshalb auf längere Wartezeiten oder Ausfälle einstellen.
Hintergrund des Warnstreiks ist der Tarifstreit um eine Altersteilzeit-Regelung für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Hamburg. Die Gewerkschaft Verdi fordert seit Längerem einen eigenen Tarifvertrag, der es langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen soll, früher in den Ruhestand zu gehen – ohne große finanzielle Einbußen.
„Hamburg hat über Jahre hinweg am Personal gespart“, kritisierte eine Verdi-Sprecherin. Die Folgen seien in vielen Bereichen deutlich spürbar: Überlastung, Personalmangel und eine zunehmende Zahl an Krankheitsfällen. Gerade in Verwaltung und Service-Bereichen seien viele Beschäftigte am Limit.
Ein Tarifvertrag zur Altersteilzeit könne, so Verdi, ein wichtiges Signal sein, um die Arbeit im öffentlichen Dienst wieder attraktiver zu machen – sowohl für junge Fachkräfte als auch für langjährige Mitarbeitende, die eine Perspektive für den Übergang in den Ruhestand brauchen.
Die Stadt Hamburg zeigt sich bislang zurückhaltend. In den laufenden Verhandlungen wurde zwar Gesprächsbereitschaft signalisiert, ein konkretes Angebot für eine Altersteilzeit-Regelung liegt jedoch noch nicht auf dem Tisch.
Verdi kündigte an, den Druck auf die Arbeitgeberseite weiter zu erhöhen, sollte es keine Bewegung geben. Weitere Streiks in den kommenden Wochen sind daher nicht ausgeschlossen.
