In einer zunehmend digitalen Welt überrascht diese Zahl: In Deutschland leben noch immer knapp 2,8 Millionen Menschen, die noch nie das Internet genutzt haben. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Damit lag der Anteil der sogenannten Offliner im vergangenen Jahr bei rund vier Prozent der Bevölkerung im Alter zwischen 16 und 74 Jahren.
Immerhin: Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil leicht gesunken – um knapp einen Prozentpunkt. Doch gerade in Zeiten, in denen digitale Angebote in Alltag, Arbeit und Behörden immer wichtiger werden, zeigt die Statistik deutlich, dass es noch eine digitale Kluft in der Gesellschaft gibt.
Besonders groß ist der Abstand zur Online-Welt bei älteren Menschen: In der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen hat noch immer jeder achte – also rund zwölf Prozent – noch nie das Internet genutzt. Das kann an Unsicherheiten im Umgang mit Technik liegen, aber auch an mangelndem Zugang oder Interesse.
Überraschend ist aber auch: Selbst bei den 16- bis 44-Jährigen gibt es noch zwei Prozent, die bislang vollständig offline leben – eine kleine, aber dennoch bemerkenswerte Gruppe in einer Generation, die mit Smartphones und Internet aufgewachsen ist.
Fachleute warnen, dass gerade ältere Menschen ohne Internetzugang Gefahr laufen, von vielen Bereichen des öffentlichen Lebens ausgeschlossen zu werden – etwa bei Behördengängen, Arztterminen oder Bankgeschäften, die zunehmend online abgewickelt werden.
Die Zahlen zeigen: Trotz aller Fortschritte in der Digitalisierung bleibt die Herausforderung bestehen, auch den letzten Teil der Bevölkerung mitzunehmen – sei es durch bessere Schulungsangebote, einfachere Technik oder mehr persönliche Unterstützung.