Die Internationale Energieagentur (IEA) hat Deutschland in ihrem aktuellen Bericht zwar Fortschritte bei der Energiewende bescheinigt – gleichzeitig aber deutliche Kritik am Verkehrssektor geäußert. Ausgerechnet auf der Straße gehe es nur zögerlich voran, heißt es in der Analyse.
Während in anderen Bereichen wie der Stromerzeugung und der Industrie bereits wichtige Weichen gestellt worden seien, bleibe der Straßenverkehr ein wesentlicher Hemmschuh für die Energiewende. Der Bericht fordert von der Bundesregierung mehr Anstrengungen und Anreize, um klimafreundliche Mobilität attraktiver zu machen.
Die IEA empfiehlt unter anderem:
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einen konsequenten Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs,
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eine stärkere Förderung von Elektrofahrzeugen,
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sowie den vermehrten Einsatz von nachhaltigen Biokraftstoffen.
Laut IEA sei insbesondere das Mobilitätsverhalten privater Haushalte ein Schlüsselfaktor. Viele Bürgerinnen und Bürger seien zwar grundsätzlich offen für umweltfreundlichere Alternativen, es fehle aber oft an praktischer Verfügbarkeit, Preisvorteilen und Infrastruktur.
Der Verkehrssektor ist in Deutschland nach wie vor einer der größten Verursacher von Treibhausgasen. Ohne grundlegende Reformen sei das Erreichen der nationalen Klimaziele laut IEA kaum möglich. Die Fachleute fordern deshalb einen „strategischen Neustart der Verkehrspolitik“ – mit langfristigem Fokus auf Nachhaltigkeit, Erreichbarkeit und sozialer Ausgewogenheit.