Aktenzeichen: IN 82/25 – Amtsgericht Weiden i.d. OPf.
Ein weiteres mittelständisches Unternehmen aus der Region Oberpfalz gerät ins Straucheln: Die ZHG Erbendorf GmbH, ansässig in Zur Betzenmühle 1, 95703 Plößberg, steht seit dem 30. März 2025 um 15:30 Uhr unter vorläufiger Insolvenzverwaltung. Das Amtsgericht Weiden i.d. OPf. hat diesen Schritt zur Sicherung des Schuldnervermögens angeordnet.
Die Gesellschaft ist im Handelsregister unter der Nummer HRB 5669 beim Amtsgericht Weiden eingetragen und wird durch Geschäftsführer Stefan Ziegler vertreten. Über den konkreten Geschäftszweig ist im Beschluss nichts Näheres vermerkt, doch das Verfahren spricht für erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der erfahrene Nürnberger Rechtsanwalt Volker Böhm bestellt, dessen Kanzlei ihren Sitz in der Marienbergstraße 94, 90411 Nürnberg hat. Ihm obliegt es nun, die wirtschaftliche Lage der GmbH zu prüfen, das Vermögen zu sichern und die Voraussetzungen für die Eröffnung eines Hauptinsolvenzverfahrens zu bewerten.
Mit der gerichtlichen Entscheidung gelten ab sofort folgende Regelungen:
- Verfügungen der Schuldnerin über ihr Vermögen – einschließlich der Einziehung von Außenständen – sind nur noch mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam (§ 21 Abs. 2 Nr. 2 InsO).
- Der Insolvenzverwalter überwacht sämtliche wirtschaftlichen Aktivitäten und ist berechtigt, sich umfassend Einblick in die Buchhaltung, Unterlagen und Vermögensverhältnisse der GmbH zu verschaffen.
- Das Ziel: Vermeidung von Nachteilen für Gläubiger und Sicherung einer ordentlichen Verfahrensgrundlage.
Das Verfahren läuft unter dem Aktenzeichen IN 82/25. Für Gläubiger und Geschäftspartner bedeutet die Anordnung: Zahlungen, Vertragsabwicklungen oder Lieferungen sollten ab sofort nur noch in enger Abstimmung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter erfolgen, um rechtliche Nachteile zu vermeiden.
Ob die ZHG Erbendorf GmbH eine Perspektive auf Sanierung oder Fortführung hat, wird die nun beginnende Prüfung durch den Insolvenzverwalter zeigen. Klar ist: Mit dem gerichtlichen Eingreifen beginnt eine kritische, aber auch strukturierte Phase – vielleicht der erste Schritt hin zu einer wirtschaftlichen Neuordnung.