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Massenentlassungen beim USDA: Wenn Vogelgrippe-Experten plötzlich arbeitslos sind

Tumisu (CC0), Pixabay

Die Trump-Regierung hat erneut die Axt an den Staatsapparat gelegt – diesmal hat es Tausende Bundesangestellte getroffen. Betroffen sind unter anderem Experten des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA), die an vorderster Front gegen die Vogelgrippe kämpfen. Besonders pikant: Viele der gefeuerten Mitarbeiter waren noch in ihrer Probezeit und hatten nicht die geringste Vorwarnung.

Die plötzliche Entlassungswelle am 14. Februar – mittlerweile als „Valentine’s Day Massacre“ bekannt – ist auf die Einsparungsmaßnahmen von Elon Musks „Department of Government Efficiency“ (DOGE) zurückzuführen. DOGE wurde von der Trump-Administration gegründet, um den „aufgeblähten Staatsapparat“ zu verschlanken. Nun fragen sich viele, ob „Effizienz“ nicht vielleicht doch ein Synonym für „Chaos“ ist.

Vogelgrippe? Kein Problem mehr – weil keiner mehr da ist

Die Kürzungen betreffen unter anderem die USDA-Außenstellen in Iowa, Wyoming und Ohio. Dort waren Mitarbeiter damit beschäftigt, die Ausbreitung der Vogelgrippe bei Geflügel und Rindern zu untersuchen und einzudämmen – ein Thema, das für die Landwirtschaft der USA existenziell ist. Millionen von Hühnern und Puten mussten in den letzten Jahren gekeult werden, was zu Eierknappheit und explodierenden Preisen führte. Doch die Regierung scheint andere Prioritäten zu haben: Warum noch Wissenschaftler finanzieren, wenn man auch einfach beten kann, dass sich das Virus von selbst verzieht?

Ron Gregory, ein ehemaliger USDA-Mitarbeiter in Wyoming, sollte eigentlich bald nach Iowa reisen, um dort bei der Vogelgrippe-Bekämpfung zu helfen. Jetzt ist er arbeitslos. „Wir waren die Leute mit den Gummistiefeln auf den Farmen, nicht die Bürokraten“, sagt er. „Jetzt ist niemand mehr da, der Inspektionen durchführt. Viel Glück beim Kartoffelexport!“

Sparen, koste es, was es wolle

Während Musk und Trump die Entlassungen als „Effizienzsteigerung“ verkaufen, berichten Betroffene von chaotischen Zuständen. Emails über die Kündigung kamen mitten in der Nacht, Vorgesetzte erfuhren davon gleichzeitig mit ihren Mitarbeitern. Kim Vore, eine entlassene USDA-Wissenschaftlerin, brachte es sarkastisch auf den Punkt: „Nichts Wichtiges, wir haben ja nur die Gesundheit des Landes dokumentiert.“

Doch damit nicht genug: Das Finanzministerium plant parallel die Entlassung von 6.700 Steuerbeamten, angeblich zur Reduzierung unnötiger Bürokratie. Kritiker vermuten jedoch, dass es sich schlicht um eine gezielte Maßnahme handelt, um Steuerprüfungen bei Großkonzernen und Superreichen zu reduzieren.

Folgen? Die interessieren hier niemanden

Obwohl Landwirte und Bundesstaaten Alarm schlagen, bleibt die Regierung bei ihrem Kurs. Ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums versicherte zwar, dass die Entlassungen „keinen Einfluss auf die Vogelgrippe-Bekämpfung“ hätten – doch gleichzeitig räumte die Behörde ein, dass sie nun versucht, einige „versehentlich“ entlassene Experten wieder einzustellen.

Minnesotas Gesundheitsministerium zeigt sich besorgt: „Wir kämpfen bereits an mehreren Fronten gegen Tierseuchen. Diese Entlassungen kommen zur schlechtesten Zeit.“

Trump-Regierung plant „neue Strategien“ – aber niemand weiß, welche

Währenddessen deutet die Trump-Administration eine „Neuausrichtung“ der Vogelgrippe-Bekämpfung an. Statt Massenschlachtungen von infiziertem Geflügel wolle man „andere Maßnahmen prüfen“. Details dazu gibt es allerdings nicht – außer der vagen Ankündigung, dass Biosecurity und Medikamente eine Rolle spielen könnten.

Ob diese Strategie ausgereift ist? Fraglich. Kritiker vermuten, dass wirtschaftliche Interessen von Geflügelproduzenten eine größere Rolle spielen als die Gesundheit der Bevölkerung. Denn sollte eine Vogelgrippe-Impfung für Geflügel eingeführt werden, könnten internationale Partner den Import von US-Geflügel stoppen – ein milliardenschweres Geschäft.

Fazit: Effizienz oder Wahnsinn?

Die Einsparungen durch DOGE hinterlassen ein Trümmerfeld in der Vogelgrippe-Bekämpfung – aber vielleicht sieht die Trump-Administration das gar nicht so eng. Schließlich hat sie schon angedeutet, Steuergelder lieber an Haushalte als an staatliche Programme zu verteilen.

Blöd nur, dass sich die Vogelgrippe vermutlich nicht von 5.000-Dollar-Schecks beeindrucken lässt.

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