Am 14. Februar 2018 erschütterte die Schießerei an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, Florida, die USA. Ein 19-jähriger Täter erschoss 17 Menschen, darunter Schüler und Lehrkräfte. Es war das tödlichste Schulmassaker an einer US-Highschool – und ein Moment, der eine Welle des Aktivismus gegen Waffengewalt auslöste.
Einer der lautstärksten Aktivisten ist Manuel Oliver, dessen Sohn Joaquin („Guac“) Oliver unter den Opfern war. Anstatt sich am Jahrestag mit Gedenkveranstaltungen zufriedenzugeben, nutzt er jeden Tag, um das Thema Waffengewalt ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
„Einige Familien versuchen, die Tragödie ruhen zu lassen. Wir tun das Gegenteil.“
Oliver und seine Frau Patricia Padauy-Oliver gründeten die Organisation Change the Ref, die durch Kunst, Theater und Kampagnen auf das Problem aufmerksam macht. Oliver spielt aktuell in einem Ein-Mann-Stück („GUAC“) in Washington, D.C., das die Geschichte seines Sohnes erzählt.
Trumps Regierung könnte Waffengesetze wieder lockern
Seit Parkland hat sich einiges verändert:
- Florida erhöhte das Mindestalter für den Kauf von Gewehren auf 21 Jahre.
- Der Bipartisan Safer Communities Act wurde 2022 verabschiedet – das erste größere Waffengesetz auf Bundesebene seit fast 30 Jahren.
- Die Biden-Regierung verschärfte die Kontrollen für Waffendealer und ging verstärkt gegen „Ghost Guns“ vor – nicht nachverfolgbare Waffen ohne Seriennummer.
Doch nun könnte es eine Rolle rückwärts geben:
US-Präsident Donald Trump hat per Exekutivbefehl eine Überprüfung der Waffengesetze angeordnet – ein Schritt, den Experten als Beginn einer Deregulierung sehen.
„Jede Rücknahme dieser Maßnahmen wird unsere Strafverfolgungsbehörden und Familien gefährden.“ – John Feinblatt, Präsident von Everytown for Gun Safety
Experten warnen vor „schweren Konsequenzen“
Laut Robert Spitzer, Experte für Waffengesetze am College of William and Mary, könnte die Trump-Regierung:
- Die ATF-Kontrollen für Waffenhändler lockern.
- Beschränkungen für Ghost Guns und Waffenmessen aufheben.
„Viele Amerikaner sind gegen solche Änderungen, aber sie werden im politischen Chaos untergehen.“
Hat Parkland die Waffenpolitik wirklich verändert?
Nach dem Massaker von Sandy Hook (2012) mit 26 Todesopfern, darunter 20 Kinder, galt dies als Wendepunkt – doch es folgten keine großen Bundesgesetze.
Parkland jedoch führte zur Gründung von March for Our Lives, einer Jugendbewegung für strengere Waffengesetze. Emma Gonzalez, David Hogg und Cameron Kasky wurden zu führenden Stimmen gegen Waffengewalt.
Dennoch bleibt die Frage offen: Sind diese Veränderungen dauerhaft oder nur ein Moment in der Geschichte?
„Jede dieser Tragödien bringt neue Aktivisten in die Bewegung gegen Waffengewalt.“ – Kristin Goss, Duke University
Die Auseinandersetzung zwischen Waffensicherheit und Waffenrechten bleibt eine der größten politischen Konflikte in den USA. Ob Amerika nach sieben Jahren wirklich sicherer ist, bleibt ungewiss.