1. Vermögenslage (Aktiva)
Umlaufvermögen:
- Das Umlaufvermögen sank von 5.426,93 EUR (2022) auf 2.633,81 EUR (2023), was einem Rückgang von über 50% entspricht.
- Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände stiegen leicht von 58,52 EUR auf 199,90 EUR, was jedoch kaum ins Gewicht fällt.
- Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten reduzierten sich deutlich von 5.368,41 EUR auf 2.433,91 EUR, was auf eine starke Abnahme der Liquidität hinweist.
Nicht durch Vermögenseinlagen gedeckter Verlustanteil der Kommanditisten:
- Der Verlustanteil beträgt -47.986,43 EUR, was eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (-50.470,51 EUR) darstellt. Dies deutet auf minimale Fortschritte bei der Verlustreduktion hin.
Nicht eingeforderte ausstehende Einlagen:
- Diese bleiben unverändert bei 60.000 EUR. Dies stellt potenziell eine Reserve zur Stärkung der Eigenkapitalbasis dar, deren Nutzung jedoch von der Zahlungsbereitschaft der Kommanditisten abhängt.
Kritische Bewertung:
- Der drastische Rückgang der liquiden Mittel könnte zu ernsthaften Liquiditätsengpässen führen, was insbesondere für ein kapitalintensives Geschäft wie einen Windpark problematisch ist.
- Die leichte Verbesserung beim Verlustanteil ist kein Zeichen für eine nachhaltige Erholung, sondern deutet eher auf stagnierende Erträge hin.
- Die nicht eingeforderten Einlagen könnten kurzfristig helfen, aber deren Aktivierung ist mit Unsicherheiten verbunden, da nicht klar ist, ob die Kommanditisten bereit oder in der Lage sind, diese Einlagen zu leisten.
2. Kapitalstruktur (Passiva)
Eigenkapital:
- Das Eigenkapital sank von 1.124,37 EUR auf 503,35 EUR, was eine Schwächung der finanziellen Stabilität darstellt.
- Die Kapitalanteile der Kommanditisten gingen von 16.124,37 EUR auf 15.503,35 EUR zurück, während die nicht eingeforderten Einlagen konstant bei -15.000 EUR blieben.
- Ein Bilanzgewinn wurde erneut nicht ausgewiesen, was die Ertragsprobleme des Unternehmens unterstreicht.
Rückstellungen:
- Diese stiegen leicht von 700,00 EUR auf 900,00 EUR, was auf gestiegene erwartete Verpflichtungen oder eine konservativere Risikobewertung hindeutet.
Verbindlichkeiten:
- Die Verbindlichkeiten stiegen leicht von 13.132,05 EUR auf 13.244,03 EUR.
- Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten betragen 344,03 EUR, was überschaubar ist.
- Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bleiben bei 12.900,00 EUR, was eine erhebliche Abhängigkeit von interner Finanzierung zeigt.
Kritische Bewertung:
- Der Rückgang des Eigenkapitals signalisiert eine anhaltende Schwächung der finanziellen Basis. Ohne Gewinne oder frisches Kapital könnte dies die zukünftige Stabilität gefährden.
- Die gestiegenen Rückstellungen könnten auf erwartete Belastungen hinweisen, die das ohnehin knappe Eigenkapital weiter schmälern könnten.
- Die hohe Abhängigkeit von Gesellschafterdarlehen deutet auf begrenzte externe Finanzierungsmöglichkeiten hin, was das Risiko für Anleger erhöht.
3. Liquidität und finanzielle Stabilität
- Die liquiden Mittel reduzierten sich drastisch um mehr als 50%, was die kurzfristige Zahlungsfähigkeit des Unternehmens gefährdet.
- Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sind zwar gering, aber in Kombination mit den geringen liquiden Mitteln könnte selbst ein kleiner finanzieller Engpass problematisch werden.
- Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern könnten zwar Stabilität suggerieren, zeigen aber auch eine Abhängigkeit von interner Unterstützung.
Kritische Bewertung:
- Die Liquiditätslage ist besorgniserregend, da das Unternehmen nur noch über sehr geringe liquide Mittel verfügt.
- Ohne kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Liquidität, etwa durch die Einforderung der ausstehenden Einlagen oder operative Erfolge, besteht das Risiko von Zahlungsunfähigkeiten.
- Die Abhängigkeit von Gesellschafterdarlehen kann problematisch werden, wenn die Gesellschafter nicht bereit sind, das Unternehmen weiterhin zu finanzieren.
4. Haftungsverhältnisse und sonstige Risiken
- Es bestehen keine Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB, was für Anleger ein positiver Aspekt ist, da keine außerbilanziellen Verpflichtungen das Risiko erhöhen.
Kritische Bewertung:
- Das Fehlen von Haftungsverhältnissen ist ein kleiner Lichtblick in einem ansonsten schwierigen finanziellen Umfeld. Dennoch überwiegen die operativen und finanziellen Risiken.
5. Zusammenfassung aus Anlegersicht
Positiv:
- Leichte Reduktion des nicht durch Vermögenseinlagen gedeckten Verlustanteils.
- Keine außerbilanziellen Haftungsverhältnisse, was das Risiko begrenzt.
- Stabile, wenn auch geringe, Unterstützung durch Gesellschafterdarlehen.
Negativ:
- Deutlicher Rückgang der liquiden Mittel, der die kurzfristige Zahlungsfähigkeit bedroht.
- Keine Gewinne ausgewiesen, was auf eine anhaltende Ertragskrise hinweist.
- Rückgang des Eigenkapitals, der die finanzielle Stabilität schwächt.
- Hohe Abhängigkeit von Gesellschafterdarlehen und unklare Bereitschaft der Kommanditisten, die ausstehenden Einlagen zu leisten.
Fazit: Anleger sollten Vorsicht walten lassen. Der drastische Rückgang der liquiden Mittel und das stagnierende Ergebnis deuten auf erhebliche finanzielle Schwierigkeiten hin. Die geringe Eigenkapitalbasis und die Abhängigkeit von interner Finanzierung erhöhen das Risiko weiter. Vor einer Investition sollten potenzielle Anleger detaillierte Informationen über die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Liquiditäts- und Ertragslage einholen.