Es war einmal ein großes Königreich, das stolz auf seine Freiheit und seine Gerechtigkeit war. Über Jahrhunderte hatten die klügsten Köpfe Gesetze geschaffen, die das Land vor Tyrannen und dunklen Mächten schützten. Doch eines Tages erhob sich eine neue Gruppe inmitten des Volkes – sie nannte sich die „Grauen Wölfe“. Anfangs taten sie so, als wollten sie nur das Beste für das Reich, doch immer wieder hörte man von ihren finsteren Plänen und ihrem Hass gegen all jene, die nicht in ihr Bild der Welt passten.
Die Weisen des Reiches, die im großen Rat saßen, stritten sich lange darüber, ob die „Grauen Wölfe“ eine Gefahr für das Königreich darstellten. Einige riefen: „Sie wollen unsere Ordnung stürzen! Wir müssen handeln, bevor es zu spät ist!“ Doch andere fürchteten, dass ein solcher Schritt zu schwer sei und dem Reich selbst schaden könnte.
Ein Ritter aus dem Osten, mutig und unbeugsam, erhob sich im Rat: „Wir wissen doch längst, dass diese Gruppe gegen unsere Gesetze verstößt! Warum zögern wir noch? Wenn wir nichts tun, wird es eines Tages zu spät sein!“ Doch viele seiner eigenen Kameraden schwiegen und blickten verlegen zu Boden.
Ein anderer Ritter, bekannt für seine klugen Reden, sprach: „Ja, die ‚Grauen Wölfe‘ sind gefährlich, doch wir müssen auch an das Volk denken. Viele folgen ihnen nicht aus Überzeugung, sondern aus Angst oder Verzweiflung. Würden wir sie einfach verbannen, könnten wir sie noch weiter in den Schatten treiben.“
Während der Rat hitzig debattierte, saßen die „Grauen Wölfe“ in ihren dunklen Hallen und lachten. Sie wussten, dass sie umso stärker wurden, je länger das Königreich zögerte. „Lass sie doch streiten“, sagten sie. „Solange sie sich nicht einig sind, können wir weiter wachsen.“
Und so verstrich die Zeit. Der Rat vertagte seine Entscheidung, das Volk war verunsichert, und die „Grauen Wölfe“ schärften weiter ihre Krallen. Die Frage blieb: Würde das Königreich rechtzeitig handeln – oder würde es eines Tages erwachen und feststellen, dass es zu spät war?