Die gemeinnützige Organisation „Save the Music“, die sich seit fast 30 Jahren für Musikunterricht an öffentlichen Schulen einsetzt, wird künftig ohne die finanzielle Unterstützung von Paramount Global auskommen müssen. Der Medienkonzern hat seine jährlichen Zuwendungen eingestellt, weshalb die Stiftung nun einen 10-Millionen-Dollar-Fonds auflegt, um ihre Arbeit als vollständig unabhängige Organisation fortzusetzen.
Ende einer Ära: Von VH1-Konzerten zur Unabhängigkeit
„Save the Music“ wurde 1997 von einem ehemaligen VH1-Manager gegründet und war über Jahrzehnte eng mit dem Musiksender verbunden. Die Organisation finanzierte sich unter anderem durch hochkarätige Benefizkonzerte wie „VH1 Divas Live“, an denen Stars wie Celine Dion und Mariah Carey teilnahmen.
Doch bereits seit 2019 hatte sich die Stiftung schrittweise von VH1 und damit von ihrem einst größten Geldgeber gelöst. Laut Harry Donahue, dem Geschäftsführer von „Save the Music“, sei die Trennung deshalb nicht überraschend gekommen:
„Es war absehbar. Wir haben uns bewusst diversifiziert und andere Finanzierungsquellen erschlossen.“
Paramounts Sparmaßnahmen erzwingen Einschnitte
Paramounts Entscheidung, die Förderung einzustellen, kommt in einer Phase finanzieller Umstrukturierung des Konzerns.
- 2023 entließ das Unternehmen 15 % seiner US-Belegschaft.
- Der Wert der Kabel-TV-Sender wurde um 6 Milliarden Dollar abgeschrieben.
- Paramount befindet sich derzeit in einer 8,4 Milliarden Dollar schweren Fusion mit Skydance Media.
Ein Unternehmenssprecher erklärte:
„Wir sind stolz, Teil dieser wichtigen Mission gewesen zu sein, und freuen uns darauf, dass ‚Save the Music‘ auch ohne uns weiter gedeiht.“
Paramount leistete eine letzte sechsstellige Spende an den neuen Fonds.
Neues Finanzierungsmodell sichert Zukunft der Stiftung
Aktuell stammen 95 % des Budgets aus anderen Quellen. Zu den wichtigsten Geldgebern zählen Amazon, TikTok, Meta und große Plattenlabels. Auch Philanthropin MacKenzie Scott unterstützte die Stiftung mit 2 Millionen Dollar. Bereits 4 Millionen Dollar der geplanten 10 Millionen Dollar des neuen Fonds sind gesichert.
Auch das Konzept der Stiftung hat sich verändert: Statt großer TV-Events setzt „Save the Music“ nun auf eine enge Zusammenarbeit mit Schulen und Gemeinden, deren Musikprogramme unter Kürzungen leiden.
„Früher haben wir mit Stars Instrumente an Schulen verteilt – heute geht es darum, langfristige Investitionen in den Musikunterricht zu sichern.“ – Harry Donahue
Prominente Unterstützung bleibt jedoch erhalten: Musiker wie Ed Sheeran und Charlie Puth engagieren sich als „Künstlerbotschafter“ und besuchen Schulen.
Die Mission bleibt laut Donahue unverändert: „Jedes Kind sollte Musik als festen Bestandteil seiner Schulbildung erleben.“ Nur die Strategie hat sich geändert – und mit der Unabhängigkeit soll sie nun langfristig gesichert werden.