Die deutschen Heizungshersteller erleben eisige Zeiten: Die Absatzzahlen sind massiv eingebrochen und haben das Niveau von 2017 erreicht. Laut einem Bericht der Welt am Sonntag, der sich auf aktuelle Zahlen des Branchenverbandes stützt, wurden im vergangenen Jahr lediglich rund 712.000 Heizungen verkauft – ein herber Rückschlag für die Branche.
Selbst Branchengrößen wie Vaillant, Viessmann und Bosch, die sonst als Platzhirsche im Heizungsmarkt gelten, kämpfen mit tiefroten Zahlen über alle Heizungstypen hinweg. Die Hoffnungen auf einen Boom durch die Energiewende und politische Anreize haben sich offenbar nicht erfüllt – stattdessen droht die Nachfrage in den Keller zu rutschen.
Besonders ernüchternd ist die Bilanz bei Wärmepumpen, die als zentrale Säule der Wärmewende gelten. Das ambitionierte Ziel des Bundeswirtschaftsministeriums, im Jahr 2024 erstmals eine halbe Million dieser umweltfreundlichen Heizsysteme in deutschen Haushalten zu installieren, wurde meilenweit verfehlt. Gerade einmal 193.000 Wärmepumpen fanden im vergangenen Jahr ihren Weg in Keller und Hauswirtschaftsräume – eine Zahl, die eher an ein Nischendasein erinnert als an eine grüne Revolution.
Experten sehen die Gründe für die schleppenden Verkaufszahlen in einer Mischung aus hoher Unsicherheit, komplizierten Förderbedingungen und der weiterhin stark verankerten Skepsis vieler Hausbesitzer gegenüber neuen Technologien. Hinzu kommt, dass die Kosten für den Umstieg auf Wärmepumpen für viele Haushalte trotz staatlicher Unterstützung abschreckend wirken.
Während sich die Branche auf ein hartes Jahr einstellt, bleibt abzuwarten, ob politische Maßnahmen oder ein neuer Innovationsschub den Markt wieder in Schwung bringen können. Bis dahin scheint die Heizungsbranche jedoch im tiefen Frost der Kaufzurückhaltung gefangen zu sein.
