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Trump, der unwiderstehliche Gentleman: Berufungsgericht bestätigt Verurteilung
Ein Jahr voller kosmischer Überraschungen

Trump, der unwiderstehliche Gentleman: Berufungsgericht bestätigt Verurteilung

tiburi (CC0), Pixabay

Kaum Wochen vor seinem nächsten Amtsantritt als Präsident der Vereinigten Staaten – immerhin, warum nicht? – muss Donald Trump ein Berufungsgericht davon überzeugen, dass er kein Unschuldslamm ist. Spoiler: Das hat nicht geklappt. Das dreiköpfige Richtergremium eines Bundesberufungsgerichts hat gestern seine Verurteilung zu einer Millionenstrafe wegen eines „kleinen Missverständnisses“ mit der Journalistin E. Jean Carroll bestätigt. Wie bedauerlich.

Wenn Worte nicht reichen

Trump, der natürlich nichts beweisen musste, weil er als selbst ernannter Meister der Realität über jeglichen Zweifel erhaben ist, konnte das Gericht leider nicht davon überzeugen, dass die Vorinstanz Fehler gemacht hatte. Die Geschworenen in New York hatten ihm im vergangenen Jahr nach einem kuscheligen neuntägigen Zivilprozess die charmante Summe von zwei Millionen Dollar für einen „unangenehmen Moment“ im Jahr 1996 im Kaufhaus Bergdorf Goodman aufgebrummt. Und weil er sich nie zurückhalten kann, gab es noch drei Millionen Dollar obendrauf wegen Verleumdung. Eine Kleinigkeit für jemanden, der laut eigener Aussage „sehr, sehr reich“ ist.

„Nicht mein Typ“ – Das unvergessliche Trump-Argument

Carroll, einst Kolumnistin des Magazins „Elle“, behauptet, Trump habe sie in der Umkleidekabine eines Luxuskaufhauses vergewaltigt. Als galanter Mann, der er ist, erklärte Trump kurzerhand, sie sei „nicht sein Typ“. Man kann nur erahnen, wie die Jury auf diese brillante Verteidigungsstrategie reagiert hat. Doch Trump blieb sich treu und nannte Carroll über Jahre hinweg eine „Lügnerin“ und „Verrückte“. Offenbar keine Worte, die das Gericht besonders beeindruckend fand.

Die Zeuginnen, die alles ruinierten

Trumps Verteidigungsteam versuchte, die Berufung damit zu begründen, dass zwei weitere Frauen im Prozess aussagten, die ähnliche Erfahrungen mit dem Ex-Präsidenten gemacht haben wollen. Aus irgendeinem Grund fanden die Richter diese Zeugenaussagen durchaus relevant. Man könnte fast meinen, die Justiz hätte etwas gegen ihn.

Ein Sieg für Carroll – und die Realität

Carroll, die 2019 erstmals öffentlich über den Vorfall sprach, als Trump noch Präsident war, kann sich nun mit insgesamt fünf Millionen Dollar Trostpflaster ein wenig besser fühlen. Die Welt wird gespannt beobachten, wie Trump dieses Kapitel seines Dramas abschließt. Vielleicht mit einem weiteren Tweet – ach nein, Truth Social Post –, in dem er sich als das wahre Opfer darstellt? Die Optionen sind endlos.

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