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Europäischer Aal ist Fisch des Jahres 2025

duncan (CC0), Pixabay

Früher gab es so viele Aale, dass Bauern sie zum Düngen ihrer Felder oder als Futter für Hühner verwendeten. Heute ist der Europäische Aal eine vom Aussterben bedrohte Art und gilt als teure Delikatesse. Aufgrund der dramatisch gesunkenen Bestände wurde er nun zum Fisch des Jahres 2025 gekürt, um auf seine gefährdete Lage aufmerksam zu machen. Dies gaben der Deutsche Angelfischerverband, das Bundesamt für Naturschutz, der Verband Deutscher Sporttaucher und die Gesellschaft für Ichthyologie bekannt.

Der Europäische Aal war einst ein prägendes Element der europäischen Binnengewässer. Er machte bis zu 50 Prozent der Fischbiomasse aus, doch heute ist er so selten geworden, dass spezielle Schutzmaßnahmen auf EU-Ebene erforderlich sind. Er ist die einzige Fischart in Europa, für die es eine eigene EU-Verordnung gibt, die den Bestand langfristig schützen und wiederaufbauen soll.

Ursachen des Bestandsrückgangs: Lebensraumverlust und Klimawandel

Verschiedene Faktoren tragen zum starken Rückgang des Aalbestandes bei. Der Verlust von Lebensräumen, zahlreiche Wanderhindernisse wie Wehre und Dämme sowie die Folgen des Klimawandels machen dem Aal zu schaffen. Wanderhindernisse in Flüssen und Kanälen erschweren dem Aal das Erreichen seiner natürlichen Lebensräume erheblich. Der Klimawandel, der das Meerwasser erwärmt und die Ozeanströmungen beeinflusst, erschwert zusätzlich die weiten Wanderungen der Aale.

Eine besondere Wanderung: Vom Sargassomeer nach Europa

Der Lebenszyklus des Europäischen Aals ist einzigartig und beeindruckend. Seine Wanderung beginnt und endet im Sargassomeer, einem Gebiet im Atlantik, das sich östlich von Florida befindet und mehr als 6.000 Meter tief ist. Dort schlüpfen die Aallarven und beginnen ihre lange Reise über den Atlantik. Über etwa zwei Jahre driften die Larven mit den Strömungen bis an die Küsten Europas, wo sie in die Flüsse aufsteigen und über Jahre hinweg heranwachsen. Sobald die Aale ausgewachsen sind, wandern sie erneut Tausende Kilometer zurück ins Sargassomeer, um dort zu laichen und ihren Lebenszyklus zu vollenden.

Maßnahmen für den Schutz des Europäischen Aals

Um das Überleben des Europäischen Aals zu sichern, sind weitere Schutzmaßnahmen dringend notwendig. Renaturierungsprojekte, der Bau von Aufstiegs- und Abstiegsanlagen für Fische sowie internationale Kooperationen sollen den Aalbestand stabilisieren und seine Lebensbedingungen verbessern. Ein verstärktes Bewusstsein für die Bedrohung des Aals könnte dazu beitragen, den Schutz dieser faszinierenden Art zu fördern und ihren einzigartigen Lebenszyklus für kommende Generationen zu erhalten.

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