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Proteste gegen Massentourismus auf den Kanarischen Inseln: Tausende fordern Grenzen

ybernardi (CC0), Pixabay

Auf den Kanarischen Inseln sind tausende Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen die negativen Auswirkungen des Massentourismus zu protestieren. Unter dem Motto „Die Kanarischen Inseln haben eine Grenze“ fanden Demonstrationen auf den Inseln Gran Canaria, Fuerteventura und Teneriffa statt. Die Proteste richten sich gegen die unkontrollierte Zunahme des Tourismus, der laut den Demonstranten die natürlichen Ressourcen der Inseln erschöpft und die Lebensqualität der Einheimischen gefährdet.

Die Teilnehmer fordern insbesondere eine strikte Begrenzung der Zahl der Touristen, die pro Jahr die Inseln besuchen dürfen. Auch kritisierten sie die zunehmende Anzahl an Ferienwohnungen, die für viele Einheimische das Wohnen auf den Inseln erschwert, da die Mietpreise stark gestiegen sind. „Der Massentourismus zerstört unsere Umwelt und treibt die Preise für Wohnungen in die Höhe, sodass normale Familien sich das Leben hier kaum noch leisten können,“ sagte einer der Organisatoren in seiner Ansprache. „Wir brauchen klare Regeln, um unsere Heimat zu schützen!“

Neben den Forderungen nach einer Begrenzung der Touristenzahlen verlangen die Demonstranten auch schärfere Kontrollen und Maßnahmen gegen illegale Ferienvermietungen, die oft ohne Genehmigung betrieben werden und den Wohnungsmarkt weiter belasten. Um ihren Anliegen Nachdruck zu verleihen, planten die Aktivisten, den Protest auch in den sozialen Medien auszuweiten und eine Petition an die Regionalregierung zu richten.

Die örtlichen Behörden schätzten die Zahl der Teilnehmer auf über zehntausend, wobei allein in der Hauptstadt Las Palmas auf Gran Canaria mehrere Tausend Menschen friedlich demonstrierten. Auch auf den anderen Inseln beteiligten sich zahlreiche Bewohner an den Protesten. Der Tourismus ist eine der Haupteinnahmequellen der Region, doch immer mehr Einheimische sehen ihn zunehmend kritisch. Sie befürchten, dass ohne Maßnahmen gegen den Massentourismus die Natur der Inseln, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, irreversibel geschädigt werden könnte.

Trotz der friedlichen Atmosphäre gab es Spannungen, als einige Tourismusbefürworter versuchten, die Demonstrationen zu stören. Die Polizei sicherte die Veranstaltungen, und es kam zu keinen nennenswerten Zwischenfällen. Die Regionalregierung zeigte sich zwar offen für Gespräche, wies jedoch darauf hin, dass der Tourismus eine Schlüsselrolle für die Wirtschaft der Kanaren spiele. Die Proteste könnten jedoch den Druck auf die Behörden erhöhen, Maßnahmen zur Regulierung des Tourismus und des Wohnungsmarktes in Betracht zu ziehen.

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