In den 1950er- und 60er-Jahren kam es offenbar zu Misshandlungen von Heimkindern in Pflegestellen in Niedersachsen. Laut der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers sind bisher etwa 100 Fälle bekannt, wobei die genaue Zahl noch unklar ist. Die Betroffenen wurden als Kinder auf Höfe und in Handwerksbetriebe in Elsdorf vermittelt, wo sie teils auch sexualisierte Gewalt erfahren haben sollen.
Die Entdeckung von Briefen auf einem Dachboden im Rahmen eines Pastorenwechsels brachte diese Vorfälle ans Licht. In den Schreiben schildern ehemalige Heimkinder ihre Erfahrungen mit Gewalt und Missbrauch. Bereits 2014 hatte eine Person Anerkennungsleistungen für erlittene sexualisierte Gewalt beantragt. Die Landeskirche sichtet derzeit die Akten und bittet Betroffene, sich zu melden.