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Große Impfkampagne in Nordkorea gestartet – UNICEF und Regierung setzen auf flächendeckenden Schutz für Kinder und Schwangere

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Van3ssa_ (CC0), Pixabay

UNICEF und die nordkoreanische Regierung haben eine landesweite Impfkampagne ins Leben gerufen, die darauf abzielt, über 800.000 Kinder und 120.000 schwangere Frauen zu impfen. Diese großangelegte Gesundheitsinitiative soll das Land dabei unterstützen, die seit der COVID-19-Pandemie drastisch gesunkene Durchimpfungsrate wieder zu erhöhen und gefährliche, teils tödliche Krankheiten zu bekämpfen.

Laut Angaben von UNICEF lag die Durchimpfungsrate in Nordkorea vor der Pandemie bei beeindruckenden 96 Prozent. Im Jahr 2021 sank diese jedoch dramatisch auf unter 42 Prozent, was das Land anfälliger für den Ausbruch schwerer Infektionskrankheiten wie Masern, Polio und Tetanus machte. „Dieser Rückgang birgt erhebliche Risiken für die Gesundheit der Kinder im Land“, erklärte Roland Kupka, UNICEF-Seniorberater für Ernährung und Gesundheit.

Die laufende Impfkampagne zielt darauf ab, den Anstieg tödlicher Krankheiten durch den Wiederaufbau einer umfassenden Immunisierungsabdeckung zu verhindern. Besonders im Fokus stehen Impfungen gegen Krankheiten wie Diphtherie, Keuchhusten und Masern, die in einem Land mit schlechter Gesundheitsinfrastruktur besonders verheerende Auswirkungen haben könnten. Diese Impfstoffe sind von entscheidender Bedeutung, um den Schutz der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen, insbesondere von Kindern und Schwangeren, sicherzustellen.

Die nordkoreanische Regierung hat sich in der Vergangenheit stark auf flächendeckende Impfprogramme gestützt, doch die durch die Pandemie bedingten internationalen Isolationen und Lieferengpässe führten zu einem drastischen Rückgang in der medizinischen Versorgung. UNICEF spielte eine Schlüsselrolle dabei, Nordkorea Impfstoffe und medizinische Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, um das Gesundheitssystem des Landes zu stabilisieren. Dank dieser Zusammenarbeit konnte die aktuelle Impfkampagne ins Rollen gebracht werden.

Nordkorea gehört zu den am stärksten isolierten Ländern der Welt, was den Zugang zu internationalen Hilfen und medizinischen Gütern erschwert. Roland Kupka betonte, dass UNICEF trotz der Herausforderungen in Nordkorea kontinuierlich daran arbeite, lebenswichtige Gesundheitsdienste für Kinder und Frauen bereitzustellen. „Wir müssen sicherstellen, dass Kinder überall auf der Welt Zugang zu Impfstoffen haben, unabhängig von den politischen Rahmenbedingungen. Impfungen retten Leben, und diese Kampagne ist ein wichtiger Schritt, um die gefährlichsten Krankheiten in Nordkorea zu verhindern“, so Kupka weiter.

Die Kampagne soll über mehrere Monate hinweg laufen und von einem landesweiten Netzwerk aus Gesundheitsmitarbeitern unterstützt werden. Impfzentren in städtischen und ländlichen Gebieten sollen sicherstellen, dass auch abgelegene Gemeinschaften erreicht werden. UNICEF koordiniert zudem die Bereitstellung der notwendigen Logistik, um sicherzustellen, dass die Impfstoffe unter sicheren Bedingungen transportiert und gelagert werden.

Internationale Gesundheitsexperten begrüßen die Initiative, äußern jedoch auch Bedenken bezüglich der Transparenz und Genauigkeit der Berichterstattung in Nordkorea. Der Mangel an verlässlichen Daten über den tatsächlichen Gesundheitszustand der Bevölkerung erschwert es, den Erfolg solcher Kampagnen vollständig zu beurteilen. Dennoch gilt die Zusammenarbeit zwischen UNICEF und Nordkorea als wichtiger Schritt, um zumindest kurzfristig das Risiko von Krankheitsausbrüchen zu reduzieren.

Die kommenden Monate werden zeigen, inwieweit die Impfkampagne die Gesundheitskrise in Nordkorea abmildern kann und ob weitere internationale Anstrengungen zur Unterstützung des Landes unternommen werden.

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