Microsoft präsentiert neue Laptops mit lokalen KI-Assistenzfunktionen, darunter „Recall“. Diese Funktion zeichnet alle Bildschirmaktivitäten auf, was Datenschutzfragen aufwirft.
Microsoft gilt als führend im KI-Bereich, mit „Copilot“ in fast allen Produkten und einer speziellen Taste auf der Windows-Tastatur. Jetzt bringt Microsoft KI direkt auf PCs, unterstützt durch einen neuen Zusatzchip, der den Computer schneller und die Batterielaufzeit länger macht.
„Recall“ ermöglicht es, alle Aktivitäten auf dem Computer nachzuvollziehen. Der Rechner speichert regelmäßig Bildschirmaufnahmen und analysiert diese mit KI-Modellen. Diese Funktion hilft Nutzern, Informationen schnell wiederzufinden, indem sie einfach beschreiben, was sie gesehen haben.
Microsoft betont, dass „Recall“ vorerst nur lokal auf dem Computer läuft und nicht in der Cloud. Nutzer können zudem bestimmte Apps oder Websites von der Funktion ausschließen und aufgezeichnete Daten löschen. Für die Funktion sind mindestens 256 GB Festplattenspeicher nötig, davon 50 GB verfügbar, wovon „Recall“ 25 GB belegt.
IT-Sicherheitsexperten und Datenschützer äußern jedoch Bedenken. Der britische IT-Sicherheitsforscher Kevin Beaumont sieht ein erhöhtes Risiko durch mögliche Malware-Infektionen, da „Recall“ alle Bildschirmaktivitäten aufzeichnet. Der Datenschutzexperte Kris Shrishak befürchtet einen „Privatsphäre-Albtraum“ und fordert klare Rechtsgrundlagen für die Nutzung der Funktion.
Die britische Datenschutzbehörde „ICO“ hat bereits Nachforschungen bei Microsoft eingeleitet, um sicherzustellen, dass die Privatsphäre der Nutzer geschützt wird.
Die neuen „Surface“-Laptops mit KI-Funktionen sollen im Juni auf den Markt kommen, ebenso wie Modelle von Acer, Asus, Dell, HP, Lenovo und Samsung. Branchenexperten erwarten nach dem Corona-bedingten Rückgang des PC-Absatzes eine steigende Nachfrage bis 2028.
