Eine Aktionswoche zur Bekämpfung von Rasern, die als „Speed-Week“ bekannt ist, hat begonnen und setzt den Druck auf Raser in Norddeutschland wieder hoch. Die Polizei führt Blitzermarathons durch, wobei die Beteiligung je nach Bundesland variiert.
Ab heute intensivieren die Beamten in Norddeutschland die Kontrollen von Autofahrern und Lastwagenfahrern, da überhöhte Geschwindigkeit eine häufige Unfallursache ist. Die Maßnahmen variieren jedoch je nach Bundesland. Einige Bundesländer führen keine Blitzermarathons oder „Speed-Weeks“ durch, während andere nur bestimmte Teile der Aktion durchführen.
In Mecklenburg-Vorpommern allein werden jedes Jahr Tausende von Rasern erwischt, die wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen mit Geldstrafen oder dem Entzug des Führerscheins rechnen müssen. Letztes Jahr wurden während einer ähnlichen Aktionswoche eine große Anzahl zu schneller Fahrer erfasst. Dieses Jahr erstreckt sich die Aktion in Mecklenburg-Vorpommern über einen ganzen Monat.
Die Standorte der Blitzermarathons sind meist nicht bekannt, ähnlich wie in anderen Ländern, wo europäische Verkehrspolizeien zusammenarbeiten, um Rasern entgegenzuwirken. Zusätzliche Kontrollen finden an Unfallschwerpunkten sowie vor Schulen und Kindergärten statt. Einige Länder machen die meisten Blitzermarathons im Voraus bekannt, aber genaue Angaben zu Ort und Zeit sind selten.
Die Teilnahme am Blitzermarathon in Deutschland ist uneinheitlich. Einige Bundesländer verzichten darauf, während andere nur an bestimmten Tagen teilnehmen. Das volle Programm findet außer in einem Bundesland nur in einigen anderen statt.
Der Blitzermarathon steht in der Kritik, obwohl er in anderen europäischen Ländern ebenfalls stattfindet. Die Polizei möchte damit einerseits die Aufmerksamkeit auf das Problem der Geschwindigkeitsüberschreitung lenken und andererseits Druck auf Raser ausüben. Kritiker argumentieren, dass die Effekte vergangener Aktionen kaum messbar waren und sich auf die Aktionstage beschränkten. Sie bevorzugen einen ganzjährigen Kontrolldruck.
Befürworter hingegen sehen die Aktion als Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu erzeugen und einen erzieherischen Effekt auf Raser zu haben. Sogar der Verkehrsclub ADAC äußert sich positiv dazu. Es gibt jedoch auch Stimmen, die betonen, dass es das ganze Jahr über mehr Kontrollen brauche, da Disziplin leide, wenn Verkehrsteilnehmer glaubten, nicht erwischt zu werden.