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Vorsicht bei Stromspargeräten

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0fjd125gk87 (CC0), Pixabay

Aktuell finden Verbraucher:innen vermehrt Onlinewerbung für kleine Geräte zum Einstecken in die Steckdose, die angeblich eine Senkung der Stromkosten bieten oder als günstige Alternative zur Raumheizung für Wärme sorgen sollen. Wir erklären, was es mit Geräten dieser Art auf sich hat und worauf Sie achten sollten.

Womit werben die Hersteller der Geräte?

Die Stromsparboxen sollen eine angebliche Stabilisierung des Haushaltsstroms garantieren und bis zu 90 Prozent Energie einsparen. Die Geräte in der Größe eines WiFi-Repeaters würden die sogenannte Blindleistung reduzieren. Sie ist ein Nebenprodukt bei der Stromlieferung und pendelt zwischen Empfänger:innen und Erzeuger:innen. Allerdings wird die Blindleistung für private Haushalte generell nicht berechnet und von den meisten Stromzählern auch nicht erfasst.

Die angebotenen Heizlüfter sollen als mobile Heizung mit dem aufgeheizten Luftstrom für unmittelbare Wärme sorgen, etwa in kleineren Räumen oder direkt am Arbeitsplatz. Die kompakten Heizlüfter werden ebenfalls direkt in die Steckdose gesteckt. Dort würden sie angeblich effizient für Wärme im ganzen Raum sorgen und damit Kosten sparen.

Was steckt technisch hinter Geräten dieser Art und welches Energieeinsparpotential haben sie?

Die beworbenen Stromsparboxen sind gänzlich wirkungslos. Das Onlineportal „heise online“ hat etwa herausgefunden, dass in einer untersuchten Stromsparbox ausschließlich ein Überspannungsschutz, eine Leuchtdiode und ein schwarzer Klotz verbaut wurden. Der besagte Klotz hat gar keine technische Funktion. Käufer:innen können nicht einmal die Anschaffungskosten der Box durch Energieeinsparungen hereinholen, da das Gerät durch den Betrieb der Leuchtdiode sogar mehr Strom verbraucht, als es einsparen soll.

Die Steckdosen-Heizlüfter gehören technisch in der Kategorie Werbemittel und Gadgets. Die kleinen Geräte sind als Heizungsalternative schlichtweg ungeeignet. Sie haben zu wenig Heizleistung für ganze Räume und treiben im Dauerbetrieb den Stromverbrauch schnell nach oben. Dies gilt genau genommen auch für herkömmliche Heizlüfter, die Sie nur räumlich und zeitlich begrenzt einsetzen sollten. Geräte dieser Art verbrauchen ebenso massiv Energie und belasten die Stromrechnung. Geld sparen können Sie mit ihnen nicht.

Ähnliches gilt für Teelichtöfen, die aus Tontöpfen bestehen und mit Teelichtern beheizt werden. Sie können keinen Raum effektiv aufheizen und sind obendrein gefährlich, weil es durch zu viele nah beieinander stehende Kerzen zu Wachsbränden kommen kann. Sie lassen sich weder mit Wasser löschen noch aus pusten, warnt zum Beispiel das Online-Magazin checked4you.de.

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