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Restkreditversicherungen

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stevepb (CC0), Pixabay

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert angesichts der heute veröffentlichten Untersuchung der Zeitschrift „Finanztest“ zu vielfach mangelhaften Restkreditversicherungen politische Konsequenzen.

Eine Restschuldversicherung soll Kreditnehmer und dessen Angehörige absichern, wenn sie arbeitslos oder arbeitsunfähig werden oder sterben.  Nötig sind aus Verbraucherschutzsicht als erster Schritt ein Provisionsdeckel und eine höhere Kostentransparenz. So müsste die Politik die Banken dazu verpflichten, die Kosten der Restschuldversicherung im effektiven Jahreszins auszuweisen.

„Die Finanztest-Untersuchung belegt erneut das, worauf wir seit Jahren hinweisen: Restkreditversicherungen leisten oft nicht das, was sie vorgeben zu leisten, sind überteuert, lückenhaft und unnötig. Das ist ein gefährlicher Etikettenschwindel, der Verbraucher teuer zu stehen kommen kann“, sagt Dorothea Mohn, Teamleiterin Finanzmarkt beim vzbv. Sie fordert die Bundesregierung auf, den aktuellen Gesetzentwurf, der einen Provisionsdeckel bei Restkreditversicherungen vorsieht, endlich zu beschließen.

BaFin sieht hohe Prämien und Provisionen kritisch

Auch die BaFin hatte in früheren Untersuchungen festgestellt, dass Versicherer den Kreditinstituten für die Vermittlung von Restschuldversicherungen hohe Provisionen von zum Teil mehr als 50 Prozent der Versicherungsprämie zahlten.

Der vzbv fordert weitere Maßnahmen, die im aktuellen Gesetzesentwurf noch nicht enthalten sind: Es brauche zusätzlich einen zwingenden Ausweis der Versicherungskosten im effektiven Jahreszins. Der Verkauf der Restkreditversicherung muss zeitlich von der Kreditvergabe entkoppelt werden. Die Versicherungsprämie muss als laufender, monatlicher Beitrag ausgestaltet sein und darf nicht über den Kredit finanziert werden.

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