Start Politik International Corona-Zahlen und was wäre, wenn das Virus massiv die Weltbevölkerung dezimieren würde?

Corona-Zahlen und was wäre, wenn das Virus massiv die Weltbevölkerung dezimieren würde?

506
MiroslavaChrienova (CC0), Pixabay

212.326 Neuinfektionen verzeichnete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) allein am gestrigen Samstag. Den Hauptanteil daran hatten Nord- und Südamerika (129.772), wobei allein mehr als 53.000 Fälle auf die USA und mehr als 48.000 auf Brasilien fielen.

Insgesamt sind nach Schätzungen der WHO damit weltweit bisher 10,9 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert worden. An den höchsten Stellen liegen derzeit die USA (2.724.433), Brasilien (1.496.858) und Russland (674.515). In Europa steht Großbritannien mit 284.280 Fällen aktuell an der Spitze. 523.011 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus sind bekannt.

Wie auch die Zahlen des Robert-Koch-Institutes so weisen die der WHO gegenüber denen der Johns Hopkins Universität in den USA wegen unterschiedlicher Zählweisen und zeitlicher Verzögerungen immer etwas ab. Die WHO hat erneut eindringlich darauf hingewiesen, dass die Pandemie nichts von ihrer Dynamik eingebüßt habe.

Machen wir einmal ein Gedankenspiel: Das Virus breitet sich seit circa einem halben Jahr aus. Gehen wir von 10 Millionen Infizierten in diesem Zeitraum aus und rund 500.000 Toten. Behält das Coronavirus seine Ausbreitungsgeschwindigkeit bei – auch wenn von einer Verlagerung in andere Länder ausgegangen werden muss – und steht ein Impfstoff erst Ende nächsten Jahres zur Verfügung, dann kämen wir auf rund 40 Millionen Infizierte und bis dahin rund 2 Millionen Tote.

Hätte das, die direkten wirtschaftlichen Folgen der Lock-Downs ignorierend, spürbare Auswirkungen? Nein! Bei einer Weltbevölkerungszahl von rund 7,8 Milliarden Menschen im Mai 2020 sind 2 Millionen verschwindend wenig.

Um gerade für die Erde eine „positive“ Auswirkung zu erhalten, müssten viel mehr Menschen an dem Virus sterben. Es bräuchte ein fast schon dystopisches Szenario, wenngleich der Unterschied zu irgendwelchen entsprechenden Filmen wäre, dass Gebäude und Infrastruktur erhalten blieben. Hätten wir beispielsweise einen Schwund von einer Milliarde Menschen, erhielte die Natur eine Atempause.

Der Rohstoffverbrauch würde stark sinken, Abholzung, Überfischung, Emissionen würden zurückgehen. Die globale Wirtschaft würde natürlich auch zusammenbrechen; wie labil sie durch die zahlreichen Abhängigkkeiten geworden ist, haben wir ja schon jetzt gesehen. Auf regionaler Ebene dürfte das Leben aber einigermaßen normal weiter funktionieren, vor allem, da allem Anschein nach gesunde Menschen jungen und mittleren Alters die Krankheit relativ unbeschadet überstehen. Die Individualität würde gestärkt werden und lokale Lösungen, wie früher, wieder zunehmen.

Wir geben zu, dass das eine stark vereinfachte und natürlich auch recht zynische Betrachtung ist. Viele Dynamiken sind hier außer Acht gelassen. Sehen Sie es als eine Anregung zu einem Gedankenspiel…

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein