Start Politik International Droht dem Vatikan die Pleite?

Droht dem Vatikan die Pleite?

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Websi (CC0), Pixabay

Die Corona-Krise macht auch dem kleinsten Staat der Welt zu schaffen. Zusätzlich zu den schon bestehenden Problemen mit den kriselnden Wertanlagen der Vatikanbank und dem Wegfall von Einnahmen in Folge diverser Missbrauchs- und anderer Skandale hat der Lockdown die Schwierigkeiten noch verschärft.

Durch die Schließung der vatikanischen Museen fällt mit rund 25 Millionen Euros eine der lukrativsten Einnahmequelle des Kirchenstaates teilweise weg. Juan Antonio Guerrero Alves, Wirtschaftsminister des Kirchenstaats, sagte im Interview mit Vatican News über die finanzielle Lage: „Wir haben einige Hochrechnungen, einige Schätzungen vorgenommen. Die optimistischsten rechnen mit einem Rückgang der Einnahmen um etwa 25 Prozent. Die pessimistischsten liegen bei etwa 45 Prozent.“

Schon vor der Krise hatte der Vatikan rote Zahlen in Höhe von 60 bis 70 Millionen Euro geschrieben. Wie es nun finanziell weitergeht, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand sagen. Zwar stehe der Vatikan nicht vor dem Bankrott, kommentierte Alves die Situation, dennoch werden die kommenden Jahre durch finanzielle Herausforderungen geprägt sein.

Dies führte zu ersten Gerüchten, dass der Papst bereits einen strikten Sparplan anstrebt. So sollen laut BILD-Zeitung Messen abgesagt werden und Ausstellungen ausfallen, auch Büromöbel und weiteres Inventar darf vorerst nicht gekauft werden. Löhne und soziale Leistungen für Bedürftige seien jedoch nicht von den Sparmaßnahmen betroffen. „Der Vatikan ist nicht in Gefahr, zahlungsunfähig zu werden“, beteuert der Wirtschaftsminister.

Dennoch sei der Vatikan in naher Zukunft auf „außerordentliche Einnahmen“ angewiesen, die in Form von staatlichen Hilfspaketen oder Ähnlichem daherkommen. Oder, wie in der Vergangenheit üblich, vielleicht durch einen neuen Ablasshandel?

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