Start Verbraucherschutz Verivox meiden!

Verivox meiden!

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sethink (CC0), Pixabay

Nach einer Umstellung im Vergleich von Strom- und Gast­arifen im Dezember rät die Stiftung Warentest nun, das Vergleichsportal Verivox zu meiden. Nun werden verbraucherunfreundlichere Kriterien bevorzugt:

Zur Umstellung der Suchein­stellung kommt hinzu, dass Verivox jetzt Tarife mit einer Lauf­zeit von 24 Monaten empfiehlt. Das über­rascht. Denn bisher war die Tarif­suche ganz auf die aktiven Wechsler ausgerichtet, die alle zwölf Monate den Tarif ändern. Sie brauchten nur Post­leitzahl und Jahres­strom­verbrauch einzugeben und auf „Vergleichen“ zu drücken. Die Ergeb­nisliste zeigte dann nur Zwölf-Monats-Tarife.

Die alten voreinge­stellten Such­kriterien des Portals sorgten außerdem dafür, dass die Tarife weitere verbraucherfreundliche Kriterien erfüllten, zum Beispiel eine kurze Kündigungs­frist von sechs Wochen.

Verivox schafft Voreinstel­lungen ab

Seit Anfang Dezember 2019 hat das Portal fast alle voreinge­stellten Filter bei der Erst­anfrage abge­schafft und begründet dies folgendermaßen: „Die Verbraucher sollen auf Basis ihrer eigenen Präferenzen selbst entscheiden können, welche Tarife auf unserer Platt­form am besten zu ihren Bedürf­nissen passen. Hierzu bieten wir die nötige Orientierung zum Beispiel durch die Darstellung von Kundenbe­wertungen oder Tarifdetails.“ Zwei Einstel­lungen sind jedoch geblieben:

  • Verbraucher können nur Tarife sehen, bei denen das Portal eine Provision erhält.
  • Verivox sortiert seine Ergeb­nisliste, wie bisher auch, nach dem güns­tigsten Preis des ersten Vertrags­jahres abzüglich der Boni.

Platz vier ist güns­tiger als Platz eins

Doch welche Tarife sehen die Nutzer nach der Umstellung der anderen Punkte vorne?

Wir haben uns fünf Tage lang, vom 27. bis 31. Januar 2020, angesehen, welche Tarife Verivox bei seiner Stan­dard­suche für einen Berliner Vier-Personen-Haushalt listet, mit einem Jahres­verbrauch von 3 500 Kilowatt­stunden und der Post­leitzahl 10435. Auf Platz eins sahen die Nutzer immer einen 24-Monats-Tarif von Immergrün, einer Marke der 356 AG, mit einem Neukundenbonus von 284 Euro für das erste Vertrags­jahr.

Die Ergebnis­tabelle ist so sortiert, dass der güns­tigste Tarif oben steht. Dabei wird aber nur der Preis für das erste Vertrags­jahr heran­gezogen. Betrachtet man den Gesamt­preis für 24 Monate, findet man auf den Plätzen vier bis zwölf andere Tarife, die billiger sind als der Erst­platzierte. An allen fünf Tagen war zum Beispiel der Tarif „StromClever 24 Öko“ von Maingau Energie güns­tiger als der Erst­platzierte – und das sogar bis zu 71 Euro, obwohl der Maingau-Tarif nur auf Platz vier lag. Der Immergrün-Tarif lag nur wegen seines sehr hohen Bonus im ersten Vertrags­jahr auf Platz eins der Ergeb­nisliste.

Ein Plus von rund 200 Euro

Wir wollten außerdem wissen, was für unseren Vier-Personen-Haushalt güns­tiger ist: ein 24-Monats-Vertrag, den wir am 20. Januar 2020 auf den ersten drei Plätzen der Verivox-Ergeb­nisliste fanden, oder zwei güns­tige Verträge mit einer Lauf­zeit von je zwölf Monaten? Das Ergebnis war eindeutig: 24-Monats-Verträge lohnen sich nicht. Wechselt unser Muster­haushalt jedes Jahr, kann er zweimal von Neukundenboni profitieren. Diese lagen für die 12-Monats-Verträge zum Stichtag bei zirka 200 Euro pro Jahr. Diesen Preis­vorteil glichen 24-Monats-Verträge nicht aus.

Den Maingau-Tarif StromClever Öko gibt es zum Beispiel mit beiden Lauf­zeiten. Kilowatt­stunden- und Grund­preis sind gleich. Für den 24-Monats-Vertrag gibt es 209 Euro Bonus, für den 12-Monats-Vertrag 195 Euro. Letzteren kann man durch den jähr­lichen Wechsel ein weiteres Mal erhalten.

Quelle: https://www.test.de/Strom-und-Gastarife-bei-Verivox-Beste-Angebote-jetzt-nicht-immer-oben-5577396-0/

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