Start Allgemein Debi Select classic Fonds GbR – Abschließende Beschlussfassung/ Kündigungen

Debi Select classic Fonds GbR – Abschließende Beschlussfassung/ Kündigungen

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geralt / Pixabay

Sehr geehrte,

mit unserem Rundschreiben vom 08.10.2018 haben wir Sie zuletzt über den Stand der Restrukturierungsarbeiten für die obigen Fondsgesellschaften umfassend informiert. Dabei haben wir Ihnen die Prognose der REAG AG / Purwatt AG, also den federführend im operativen Geschäft tätigen Gesellschaften, dargestellt und erläutert. Zugleich wurde ein schriftliches Abstimmungsverfahren zum notwendigen Austausch der Geschäftsführung in den drei Fondgesellschaften durchgeführt.

Mit deutlicher Mehrheit sind Sie unserer Beschlussempfehlung zum Austausch der Geschäftsführung gefolgt, wofür wir uns an dieser Stelle nochmals bedanken wollen. Dieser Austausch wird nunmehr kurzfristig für alle drei Fondsgesellschaften, bei der Debi Select classic Fonds 2 GmbH & Co. KG auch im Handelsregister, vollzogen werden.

Darüber hinaus haben wir im oben genannten Rundschreiben angekündigt, dass im weiteren Ablauf noch abschließende Beschlüsse zur Restrukturierung sowie zur eventuellen Wiederaufnahme von Anlegern, die ihre Kündigung nicht aufrechterhalten wollen, zu treffen sein werden. Ab dem Jahre 2012 haben bekanntlich Anleger mit Kapitalanteilen von ca. 47 % des Gesamtkapitals Kündigungen ihrer Beteiligungen ausgesprochen. Nach dem letztjährigen Abfrageergebnis wollen von den Anlegern, die gekündigt haben, knapp 7 % die Kündigung aufrecht erhalten, rd. 77,5 % haben sich allerdings gar nicht gemeldet.

Von daher richtet sich unser heutiges Anschreiben sowohl an alle derzeitigen Anleger als auch an diejenigen, die ihre Beteiligung gekündigt haben.

Hinsichtlich der noch zu fassenden Beschlüsse hatten wir vorgesehen, diese zum Jahresende zur Beschlussfassung vorzulegen und zwar auf der Grundlage einer erneuten, noch belastbareren Prognose der Firmen REAG / Purwatt. Dazu liegen entsprechende Informationen und Einschätzungen vor. Aufgrund dieser ist festzustellen, dass die derzeitige Entwicklung der Projekte und der Betrieb der laufenden Werke besser vorangeht, als dies von der REAG / Purwatt im letzten Jahr erwartet worden ist. Nach der derzeitigen Einschätzung von REAG / Purwatt werden in den kommenden drei bis vier Monaten für die diversen Projekte Genehmigungen und Finanzierungsverträge erwartet, die es ermöglichen werden, die zu prognostizierenden Ergebnisse noch verlässlicher beurteilen zu können. Von daher haben wir uns entschlossen, im Interesse einer besseren Entscheidungs- und Abstimmungsgrundlage für Sie, die finale Abstimmung über die diversen Themen im zweiten Quartal des kommenden Jahres durchzuführen. Auch die Anleger, die ihre Beteiligung gekündigt haben, erhalten damit eine bessere Entscheidungsgrundlage.

Unabhängig davon sollen wie geplant, ab dem Jahre 2021 Rückführungen auf das von Ihnen eingesetzte Kapital durchgeführt werden können. Aus unserer Sicht ist es durch die gemeinsame Tätigkeit aller Beteiligten in diesem Jahr gelungen, die vorhandenen Projekte noch intensiver voranzutreiben bzw. ggf. ihr Potential zu erweitern. Hierbei wird es auch nicht zu Verzögerungen führen, dass sich der Unterzeichner in der 43. KW erfolgreich einer Herzoperation unterziehen musste, und sich jetzt noch die REHA anschließt. Das Management der Projekte von REAG / Purwatt und auch die Fondsbetreuung sind zwischenzeitlich sehr eigenständig aufgestellt, so dass die weiteren Aufgaben sehr gut bewältigt werden können.

Im Übrigen konnten im letzten Jahr die hoffentlich letzten beiden gerichtlichen Auseinandersetzungen, auch gegen die Fondsgesellschaften, einer vergleichsweisen Lösung zugeführt werden.

Von daher geben wir nachstehend, gestützt auf die uns gegebenen Informationen von REAG / Purwatt eine Übersicht über den derzeitigen Stand und die beabsichtigte Entwicklung der einzelnen Projekte.

Projekt Trostenez / Minsk – Weißrussland

Die zurzeit im Projekt Trostenez (umfasst die Deponien Trostenez und Trostenezki) für Mülldeponieentgasung installierte elektrische Leistung beträgt ca. 4,4 MW, die von vier Motoren erbracht werden, die auf einem von der Projektgesellschaft für noch 15 Jahre angepachteten Grundstück bei der Deponie Trostenez aufgestellt sind. Für diese Motoren sind Einspeisevergütungen zugesagt und werden vertragskonform erbracht. Diese werden noch für einen weiteren Zeitraum von mehr als 10 Jahren, bei entsprechender Gasproduktion (4 Jahre zu 100 %/10 Jahre zu 70 %) die Einnahmeseite der Projektgesellschaft stabil halten.

Auf dem vorgenannten Aufstellplatz der Gesellschaft kann eventuell noch ein weiterer Motor mit einer Kapazität von 1,0 MW aufgestellt werden. Dazu läuft ein entsprechendes Genehmigungsverfahren. Ob dementsprechend letztendlich so verfahren werden wird, ist noch abschließend zu klären.

Die neue Deponie Trostenezki erstreckt sich für den derzeit zu befüllenden Abschnitt über eine Fläche von ca. 17 ha, die in vier Abschnitte/Felder aufgeteilt ist und die nach einem von dem städtischen Betreiber der Deponie vorgegebenen System verfüllt werden. Ursprünglich sollte diese Deponie in Verbindung mit anderen Deponien den Müll der Stadt Minsk bis zum Jahr 2030 aufnehmen. Durch die Stilllegung und Nichterweiterung der Deponie Severni – auch im Besitz der REAG – wird aller Voraussicht nach die Deponie in Trostenezki bereits zum Jahresende 2024 komplett verfüllt sein.

Das Gassammelnetz der Deponie Trostenezki besteht ausschließlich aus horizontal verlegten Rigolen. Gasbrunnen für die Gaserfassung sind zurzeit noch nicht verlegt. Auf der Deponie werden zurzeit stündlich ca. 2.000 m³ des Deponiegases abgesaugt. Im September 2019 enthielt das Deponiegas von Trostenezki durchschnittlich 52,8 % Methan, was für die Stromerzeugung ein guter Wert ist. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Entgasung von Deponien heute auch mehr unter Umweltschutz- als nur unter Energieerzeugungs-gesichtspunkten gesehen wird. Der Ausstoß von Methangas aus Mülldeponien steht inzwischen auf Platz Sechs der CO²Verursacherliste. Dies zeigt, dass dem Geschäftsmodell von Mülldeponieentgasung gerade heute eine beachtliche Chance innewohnt.

In diesem Zusammenhang sei nachrichtlich erwähnt, dass die REAG insoweit bereits Kontakte in andere angrenzende Regionen, wie Kasachstan und die Ukraine geknüpft hat.

Da die Deponie Trostenezki, wie angeführt, zurzeit die einzige noch befüllbare Mülldeponie in der Stadt Minsk ist, wächst das Müllvolumen sehr schnell und entsprechend das ausbeutbare Gaspotenzial. Im letzten Produktionsmonat September 2019 waren die vier installierten Blockheizkraftwerke (BHKW) zu ca. 90 % ihrer potentiellen Leistung ausgelastet. Um das steigende Gaspotenzial der Deponie zu nutzen, soll eine weitere Gashauptleitung zu den vier BHKW‘s verlegt werden, was eine kontinuierliche Nutzung des gegebenen Gasvolumens für die weitere Zukunft sichern soll. Entsprechend den in Weißrussland geltenden Rechtsvorschriften ist dafür mit einem Planungsbüro in Minsk ein entsprechender Vertrag abgeschlossen worden. Planung, Genehmigungsverfahren, Bau und Anschluss der Gasleitung sowie deren Abnahme werden voraussichtlich ca. eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen.

Da das Gaspotenzial der Deponie Trostenezki bei zunehmender Befüllung zukünftig deutlich größer sein wird, als die Verarbeitungskapazität der vier vorhandenen BHKW’s, laufen die Vorbereitungen für den Bau dreier weiterer BHKW‘s auf einem weiteren Grundstück mit Nachdruck. Die Einspeisevergütung für diese drei neuen BHKW‘s ist zugesichert – Zeitraum 8 Jahre zu 100 % plus 10 Jahre zu 70 % -. Das Grundstück ist gepachtet. Eine Nutzungsgenehmigung der Deponie liegt vor. Die technische Dokumentation für den Bau der drei weiteren BHKW´s ist abgeschlossen und durchläuft zurzeit eine technische Gutachterphase, die bis Ende des Jahres abgeschlossen sein sollte. Die Finanzierung des Bauvorhabens ist so aufgestellt, dass den Anforderungen für eine Teilfremdfinanzierung der notwendigen Investitionen durch weißrussische Banken nach der Einschätzung der REAG / Purwatt entsprochen werden kann.

Nach der Prognose der REAG / Purwatt, u.a. gestützt auf eigene Erfahrungswerte und die Expertise des Gutachters Dipl.-Ing. Seifert, wird die Mülldeponie Trostenezki nach ihrer voraussichtlichen Befüllung Ende 2024 noch ca. weitere sechs Jahre, also bis zum Jahr 2030, eine gleichbleibende Stromproduktion ermöglichen. Danach wird die Kurve für die Methangasproduktion über einen Zeitraum von weiteren ca. 15 Jahren abfallen, aber gleichwohl nennenswerte Beiträge zur Stromerzeugung liefern.
Im Zusammenhang mit der Perspektive der Mülldeponie Trostenezki ist zu erwähnen, dass in Nachbarschaft der derzeit von der REAG /Purwatt bearbeiteten Deponie ein weiteres Grundstück in einer Größe von ca. 27 ha als zukünftige Mülldeponie aufbereitet werden soll. Dieses Grundstück wird als Anschlussdeponie für die Zeit nach vollständiger Befüllung der derzeitigen Deponie Trostenez, also ab dem Jahr 2025 geplant. Ein entsprechendes Bauantragsverfahren wird zurzeit von der städtischen Mülldeponiegesellschaft betrieben. Die REAG, deren Tochtergesellschaft in Trostenez mit dem städtischen Betreiber eng zusammenarbeitet, erhofft sich auch für dieses noch größere langfristig angedachte Gelände eine entsprechende Genehmigung zur Gasentsorgung zu erhalten. Dies würde die Einnahmeseite der Projektgesellschaft Trostenez und damit letztendlich auch der REAG durchaus bis ins Jahr 2040 und darüber hinaus stabilisieren.

In dem Zusammenhang ist anzumerken, dass die weißrussische Gesetzgebung unter, wie man hört, maßgeblicher Einbringung des weißrussischen Präsidenten Aljaksandr Lukaschenka die Förderung der Erzeugung von Biogasenergie zwischenzeitlich durch ein im Oktober 2019 verabschiedetes Gesetz weiter verlängert hat.

Die Einschätzung und Prognose der Deponie in Trostenez wurde von REAG / Purwatt in Verbindung mit Herrn Dipl. Ing. W. Schlotthauer und den Einschätzungen der maßgeblichen Ingenieure in Trostenez vorgenommen.

Projekt Severnij / Minsk – Weißrussland

Die Deponie Severnij wird zurzeit, wie bereits mit Rundschreiben Nr. 6 mitgeteilt, nicht mehr befüllt. Ob zukünftig noch Arrondierungsbefüllungen oder eventuell eine Erhöhung der Deponie vorgenommen werden, ist noch nicht abschließend geklärt. Ebenso wenig wie der Bau einer weiteren ursprünglich geplanten Deponie mit einer Fläche von ca. 10 ha, die an die vorhandene Deponie anschließen sollte.

Aus der Nachbarschaft wird nach wie vor entsprechenden Maßnahmen widersprochen. REAG / Purwatt sind bezogen auf einen weiteren Ausbau der Deponie Severnij sehr skeptisch.

REAG stellt daher für die nächsten Jahre bei ihrer Kalkulation lediglich auf den derzeitigen Stand ab. Zurzeit ist die Lage so, dass die Erfassung des Deponiegases über ein Gassammelnetz bestehend aus ca. 47 Gasbrunnen – ca. 70 % Erfassungsanteil – und Rigolen – ca. 30 % Erfassungsanteil – erfolgt. Zurzeit liefert diese Deponie einigermaßen kontinuierlich ca. 2 MW. Mangels weiterer Befüllung wird das Gaspotenzial der Deponie kontinuierlich absinken und die Stromproduktion sich dementsprechend reduzieren. Aufgrund der abnehmenden Methangasentwicklung enthielten die angesaugten Gasmassen im September 2019 durchschnittlich ca. 32 % Methangas.

Dadurch konnten die in Severnij angeschlossenen Motoren im September 2019 nur noch zu 48 % ihrer möglichen Maximalleistung arbeiten. Von daher gehen die Bemühungen der REAG und ihrer Tochtergesellschaft dahin, die Gasproduktion am Standort Severnij so lange wie möglich zu stabilisieren.

Um das technische Potential der in Severnij gegeben Anlage, insbesondere die Kabelleitung zur Einspeisung ins Stromnetz und den Trafo gleichwohl maximal zu nutzen, könnte eine auf dem Grundstück zu installierende Solaranlage helfen. Dafür wurde bereits ein Antrag auf eine Quotenzuteilung der Einspeisevergütung für eine Solaranlage auf der Fläche der Deponie mit einer Leistung von 2 MW bei der zuständigen Behörde gestellt.

Eine Entscheidung über diesen Antrag wird ebenfalls bis zum Ende dieses Jahres erhofft. Von den am Standort Severnij installierten vier BHKW´s ist derzeit mindestens eines entbehrlich. Entsprechend gehen Überlegungen in Richtung eines Verkaufs dieses BHKW. Ein Einsatz im Zusammenhang mit dem Projekt Trostenez gestaltet sich aufgrund verschiedener rechtlicher Gegebenheiten in Weißrussland als schwierig.

Die Einschätzungen zur vorstehend geschilderten Situation in Severnij wurden von der REAG / Purwatt ebenfalls in Verbindung mit Herrn Dipl.-Ing. Schlotthauer und den Ingenieuren der Projektgesellschaften vorgenommen.

Projekt Novoselki / St. Petersburg – Russland – Stand Projektentwicklung –

Zum Projekt Novoselki ist nach Auskunft der REAG / Purwatt mitzuteilen, dass dessen Realisierung zügig voranschreitet. Mit dem Projekt Novoselki soll die Methangasentsorgung für eine ca. 80 ha große stillgelegte Deponie in unmittelbarer Nähe zur Stadt St. Petersburg vorgenommen werden. Der Erstausbau erfolgt mit 90 Gasbrunnen. Die Deponie verfügt über eine vom Deponiebetreiber so gut vorgenommene Abdichtung, dass auch in den kommenden Jahren bei Ausbau mit weiteren Gasbrunnen mit einer ausreichenden Gasgewinnung zu rechnen ist.

Die entsprechenden Verträge zur Realisierung des Projektes sind entweder bereits abgeschlossen oder vorbereitet; im Juni 2019 wurden ein Pachtvertrag über ein Grundstück von ca. 25.000 m² zum Betrieb von Blockheizkraftwerken durch die Projektgesellschaft Novoselki abgeschlossen und die Pachtrechte im Kataster eingetragen. Nach der Inbetriebnahme der Anlage kann die Pacht bis zu 50 Jahre verlängert werden. Der Vertrag über den technischen Anschluss an das Netz des örtlichen Stromnetzbetreibers ist ebenfalls bereits abgeschlossen worden. Auf Basis des abgeschlossenen Pachtvertrages wurde ein nach der russischen Gesetzeslage notwendiger Deponienutzungsvertrag im Entwurf durch ein beauftragtes russisches Anwaltsbüro vorbereitet und mit der Stadtverwaltung abgestimmt. Dieser Vertrag soll ebenfalls bis zum Jahresende abgeschlossen werden.

Die Projektierungsunterlagen sind fertiggestellt und wurden im Rahmen der ersten Phase der Baugenehmigung durch ein positives Gutachten der staatlich ökologischen Expertisestelle bewilligt.

Ebenso wurde die Planung des Netzanschlusses vergeben, sie soll bis zum Juni 2020 fertiggestellt werden. Bei planmäßigem Verlauf könnten die Kaufverträge für die Motoren der vier zu erstellenden BHKW‘s noch im ersten Quartal des Jahres 2020 abgeschlossen werden. Die entsprechenden Lieferzeiten haben sich zwischenzeitlich auf ca. 8 Monate verkürzt. Die Abnahme der Technologie dauert inzwischen etwa 4 Monate. Von daher könnten bei optimalem Verlauf die Blockheizkraftwerke ab dem II. Quartal 2021 Strom produzieren.

Die Verhandlungen für die teilweise Finanzierung des Projektes laufen mit der Hauptstelle der größten russischen Bank – der Sber-Bank – für die Nordwestregion Russlands mit Sitz in St. Petersburg. Der Kreditantrag und dessen Rahmenbedingungen sind mit der Bank abgeklärt. Nach Erhalt des Deponienutzungsvertrages kann der Kreditantrag für eine entsprechende Sitzung des Kreditausschusses der Sber-Bank vorbereitet werden.

REAG rechnet mit entsprechenden ersten Vergütungen ab dem Frühjahr 2021 – für 20 Jahre abgesichert durch die Gesetzeslage für Stromeinspeisungen in Russland und unter der Voraussetzung einer entsprechenden Stromproduktion.

– Rechtliche Situation der Projektgesellschaft Novoselki –

Ursprünglich vereinbart war, dass die Anteile an der Projektgesellschaft Novoselki zu jeweils 50 % der REAG bzw. dem Investor Dr. Stiffler zustehen.

Zu Herrn Dr. Stiffler bestehen im Übrigen noch weitere Rechtsbeziehungen aufgrund der Bewirtschaftung von dessen Biogasanlagen in Weißrussland in Snov und Lan durch die Purwatt. Bekanntlich waren die Beziehungen zwischen der REAG und Herrn Dr. Stiffler in der Vergangenheit nicht immer gleichlaufend. Insoweit haben die REAG und Herr Dr. Stiffler sich entschieden, im Zusammenhang mit der Finanzierung des Projektes Novoselki ihre Beteiligungs- und Arbeitssituation neu zu ordnen.

Im Einzelnen sind die nunmehr gegebenen Beziehungen zwischen der REAG und Herrn Dr. Stiffler wie folgt neu vereinbart:

Die REAG übernimmt den 50 %-Anteil von Herrn Dr. Stiffler an der Projektgesellschaft Novoselki und wird damit alleinige Gesellschafterin dieser Gesellschaft.

In diesem Zusammenhang erlischt des Weiteren eine Forderung aus einem Darlehen von ca. 1 Mio. Euro, das Herr Dr. Stiffler der Projektgesellschaft Novoselki gegeben hat. Damit sind bezogen auf diese Gesellschaft keinerlei wechselseitigen Ansprüche mehr gegeben.

Dies bedeutet andererseits, dass das notwendige Eigenkapital für die Finanzierung des Projektes Novoselki ausschließlich von der REAG zu erbringen ist. Die alleinige Verantwortung der REAG für dieses Projekt bedeutet aber auch, dass der hieraus zu generierende Ertrag ausschließlich der REAG zufließen wird.

Im Gegenzug dazu hat die REAG diverse von ihr konzipierte, noch nicht gebaute Wind- und Solarprojekte und deren Rechte an die Biovolt AG – eine Gesellschaft im Interessenbereich von Herrn Dr. Stiffler – übertragen.

Diese Entscheidungen wurden getragen von der Absicht der REAG, insbesondere auch der Purwatt, die notwendige Manpower und auch alle finanziellen Kapazitäten zurzeit im Wesentlichen auf die Mülldeponieentgasung zu konzentrieren, um möglichst schnell und kurzfristig daraus positive Einkünfte zu erzielen. Die Entwicklung anderer Energiegewinnungsarten bzw. die Akquisition neuer entsprechender Projekte werden von der REAG / Purwatt daher zurzeit zurückgestellt. Die REAG sieht zurzeit vornehmlich weitere Chancen darin, sich in Weißrussland und Russland als ein auf Mülldeponieentgasung spezialisiertes Unternehmen noch mehr zu profilieren und sich ggf. zu einer entsprechenden „Marke“ zu entwickeln in der Hoffnung, weitere Mülldeponien in den genannten und angrenzenden Ländern für eine umweltfreundliche Stromerzeugung zu gewinnen.

Purwatt ist zurzeit dabei für Herrn Dr. Stiffler die entsprechenden Solar- und ggf. Windprojekte für Herrn Dr. Stiffler als Generalunternehmer zu realisieren. Entsprechende Erträge aus dieser Tätigkeit werden im Rahmen des notwendigen Eigenkapitals für das Projekt Novoselki Verwendung finden. – Projekte Snov und Lan (Weißrussland) –

Bei den Verhandlungen mit Herrn Dr. Stiffler hat sich im Übrigen herausgestellt, dass dieser die von ihm seinerzeit übernommenen Biogasanlagen in Snov und Lan zur Stärkung seines Eigenkapitals für seine nunmehrigen Solar- und Windprojekte veräußern will. Die REAG hat sich entschieden diese Projekte, für die Herrn Dr. Stiffler Angebote von litauischen Investoren vorlagen, selbst zu übernehmen. Da die Purwatt diese Projekte bewirtschaftet, sind die entsprechenden Rahmenbedingungen dieser Projekte bestens bekannt. Die REAG geht davon aus, die entsprechenden Erwerbspreise für die beiden Projekte in Verbindung mit einer Fremdfinanzierung auch wirtschaftlich darstellen zu können und aus diesen Projekten ab dem Jahre 2020 einen über die Finanzierungsaufwendungen hinausgehenden Überschuss erzielen zu können.

Von daher denken wir, dass mit den durch die REAG getroffenen Vereinbarungen das Kapitel der Zusammenarbeit zwischen der REAG und Herrn Dr. Stiffler einer endgültigen Lösung zugeführt werden konnte und beide Seiten daraus für die Zukunft positive Ergebnisse erzielen werden. Wir gehen davon aus, dass die zwischen REAG und Dr. Stiffler getroffenen Vereinbarungen im 1. Quartal 2020 umgesetzt werden.

Projekt Buratien / Russland

Das Projekt Buratien/Russland war aus Sicht des Unterzeichners im letzten Jahr noch in einer relativ weiten Investitionsferne zu sehen. Durch die vorstehend geschilderten positiven Entwicklungen in den bestehenden Geschäftsfeldern der REAG scheint es durchaus realistisch, ab dem Jahr 2021 das Projekt Buratien ernsthaft in Angriff zu nehmen, da die Realisierung der notwendigen Investitionen für die REAG – auch aus eigener Kraft – nicht unmöglich scheint.

Mit dem Projekt Buratien könnten durch die Installierung von Laufwasserkraftwerken ca. 20 MW und zusätzlich durch Solaranlagen auf der gesamten von der Gesellschaft angepachteten Fläche weitere ca. 50 MW realisiert werden.

Die REAG erarbeitet zurzeit entsprechende Realisierungsoptionen, ohne allerdings mögliche Erträge derzeit im Rahmen von wirtschaftlichen Prognosen in irgendeiner Form zu erfassen.

Steuerliche Veranlagungen der Fondgesellschaften

Inzwischen hat eine Betriebsprüfung der Fondsgesellschaften für die Jahre 2011 bis 2013 stattgefunden. Diese hat die erklärten Ergebnisse (kleinere Jahresüberschüsse) der Fondsgesellschaften unverändert übernommen. Die Feststellungen werden den Wohnsitzfinanzämtern mitgeteilt. Dies kann zu geringfügigen Änderungen der Einkommensteuerveranlagungen einzelner Gesellschafter führen.

Sobald endgültig feststeht, welche Anleger in den Gesellschaften verbleiben wollen, ergeben sich dann noch nachträgliche Korrekturen aufgrund des Ausscheidens. Dazu werden wir die steuerlichen Veranlagungen der Fondsgesellschaften im Wege des Einspruchverfahrens offenhalten.

Zusammenfassung:

Vorstehende Ausführungen können aus unserer Sicht deutlich machen, dass die geplante Restrukturierung für die Fondsgesellschaften weiter positiv voranschreitet. Die Auseinandersetzungen zwischen Anlegern und den Beteiligten dürften als beendet anzusehen sein. Die in der Vergangenheit uns in nahezu jedem Jahr von den diversen Beteiligten mitgeteilten Hiobsbotschaften sind in diesem Jahr Gott sei Dank ausgeblieben. Steuerliche Betriebsprüfungen haben zu keinen wesentlichen Änderungen geführt.

Wir hoffen daher Ihnen, wie vorstehend angekündigt, im zweiten Quartal des nächsten Jahres einen finalen Restrukturierungsvorschlag übermitteln zu können.

Der Unterzeichner hofft dies dann bei wiederhergestellter Gesundheit tun zu können.

Mit freundlichen Grüßen in Vertretung für den nach Diktat vorstehender Ausführungen infolge des erwähnten Krankenhausaufenthalts an der Unterschriftsleistung verhinderten.

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