Start Politik Deutschland Öffentliche Schulden sinken um rund 1%

Öffentliche Schulden sinken um rund 1%

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Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich (Kreditinstitute sowie sonstiger inländischer und ausländischer Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland) zum Ende des 1. Quartals 2019 mit 1 927,2 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, sank der Schuldenstand gegenüber dem Ende des 1. Quartals 2018 um 1,1 % beziehungsweise 22,0 Milliarden Euro. Gegenüber dem 4. Quartal 2018 stieg der Schuldenstand um 0,7 % beziehungsweise 13,1 Milliarden Euro an.

Bund kann Schulden um 18,2 Milliarden Euro verringern 

Bis auf die Länderebene haben alle anderen Ebenen des Öffentlichen Gesamthaushalts ihre Schulden abgebaut. Die Verschuldung des Bundes sank gegenüber dem Ende des 1. Quartals 2018 um 18,2 Milliarden Euro beziehungsweise 1,5 % auf 1 214,2 Milliarden Euro. Der Bund konnte seine Wertpapierschulden um 16,1 Milliarden Euro (-1,4 %) und seine Kassenkredite um 2,1 Milliarden Euro (-10,5 %) abbauen. Die Kredite des Bundes stiegen nur sehr geringfügig um 15 Millionen Euro an.

Geringer Schuldenanstieg der Länder 

Die Länder waren zum Ende des 1. Quartals 2019 mit 581,3 Milliarden Euro verschuldet. Das entspricht einem Anstieg um 0,4 % beziehungsweise 2,4 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresquartal. Gegenüber dem 1. Quartal 2018 betrug der Anstieg im 1. Quartal 2019 für Schleswig-Holstein 7,3 %, für Bremen 4,4 % und für Nordrhein-Westfalen 3,4 %. Diese Anstiege sind in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen dadurch begründet, dass mehr Wertpapiere ausgegeben wurden; in Bremen wurden dagegen mehr Kredite aufgenommen. Den höchsten Schuldenabbau verzeichnete Bayern mit -17,9 %, gefolgt von Sachsen (-5,3 %) und Berlin (-4,3 %).

„Hessenkasse“ senkt weiter die Schulden von hessischen Kommunen 

Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 4,6 % oder -6,3 Milliarden Euro auf 131,2 Milliarden Euro. Einen Anstieg der Schuldenstände gab es in Rheinland-Pfalz (+3,1 %), Mecklenburg-Vorpommern (+1,7 %), Baden-Württemberg (+1,7 %) und Niedersachsen (+1,2 %). In Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen sind die gestiegenen Schulden hauptsächlich durch hinzugekommene Extrahaushalte im 1. Quartal 2019 bedingt. Starke Rückgänge der Schuldenstände gab es in Sachsen (-7,2 %) und in Thüringen (-7,1 %).

Besonders groß war der Schuldenrückgang in Hessen (-24,9 %). Seit dem 17.09.2018 wurden von der „Hessenkasse“ insgesamt 4,9 Milliarden Euro Kassenkreditschulden der Kommunen abgelöst. Ohne diese Übernahme wäre der Schuldenstand der hessischen Kommunen um 2,7 % gestiegen.

Die Sozialversicherung war zum Ende des 1. Quartals 2019 mit 400 Millionen Euro verschuldet. Dies waren 0,3 % beziehungsweise 1 Millionen Euro weniger als am Ende des 1. Quartals 2018.

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