Start Allgemein Anklage im Fall EVENTUS eG erhoben!

Anklage im Fall EVENTUS eG erhoben!

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Ob die Anklage gegen die mutmaßlichen Gauner der EVENTUS eG zugelassen wird, muss nun das zuständige Landgericht in Stuttgart entscheiden. Aktuell läuft noch ein Verfahren gegen einen der eventuellen Gauner vor dem Landgericht in Stuttgart. Der mutmaßliche Haupttäter soll wegen des Verkaufs von frei erfundenen Allianz-Aktienanleihen verurteilt werden. Es wäre denkbar, dass die ermittelnde Staatsanwaltschaft beide Verfahren zusammenlegt, um hier Kosten für einen zweiten Prozess zu sparen.

Angeklagt werden soll der einstige Gründer und Vorstand der Genossenschaft Eventus eG wegen schweren Betruges, besonders schwerer Untreue und Urkundenfälschung.

Nach den Erkenntnissen der ermittelnden Staatsanwaltschaft handelte es sich bei der Eventus-eG von Beginn an um ein „Schneeballsystem“, welches mit immer neuen Geldern am Laufen gehalten wurde. Offizielles Geschäftskonzept der Genossenschaft Eventus mit dem man auf Mitgliederfang ging, mit dem eingesammelten Geld, Wohnungen an attraktiven Standorten zu errichten, zu erwerben oder saniert zu werden.

Dafür habe der jetzt Beschuldigte Marco T. von Mitte 2015 bis Mitte 2017 mehr als 250 Genossenschaftsmitglieder angeworben. Bereits damals sei Marco T. laut Anklage klar gewesen, dass es Eventus „unmöglich sein würde, kostendeckend zu arbeiten, geschweige denn Gewinne zu erwirtschaften“.

Das Kapital von mehr als fünf Millionen Euro sei großenteils verbraucht worden, ohne dass ein entsprechender Vermögensbestand an Immobilien gebildet wurde. Marco T. sei es nur durch einen weiteren Geldzufluss möglich gewesen, Dividenden an die Mitglieder der Eventus eG zu zahlen und den Geschäftsbetrieb der Genossenschaft aufrechtzuerhalten. Dazu habe, laut ermittelnder Staatsanwaltschaft, Marco T die Genossenschaft Eventus „als prosperierendes Unternehmen mit überaus positiver wirtschaftlicher Entwicklung dargestellt“.

Die Interessengemeinschaft der Geno Eventus Mitglieder vermutet allerdings einen wesentlich höheren Schaden als die Staatsanwaltschaft. Sie geht von über 400 geschädigten Genossen  und einem Gesamtschaden von bis zu 10 Millionen Euro aus. Das wird sich dann sicherlich im zukünftigen Prozess klären. Wir sind übrigens sehr angetan, dass die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hier so zügig vorgeht, denn oft werden solche Verfahren erst nach Jahren wirklich aufgearbeitet. Dass man schon nach einem Jahr eine Anklage fertig hat, verdient sicherlich auch eine öffentliche Anerkennung.

Kurzer „Werdegang der Genossenschaft“

04.01.2018

Liquidation · Nicht mehr Prokura: Husein Gneidieh

10.08.2017

Vorstand: Edwin Mailänder · Nicht mehr Vorstand: Serkan Akarsu

27.10.2015

Prokura: Husein Gneidieh

05.11.2014

Anschrift

15.04.2013

Vorstand: Serkan Akarsu · Nicht mehr Vorstand: Sarah Marissa Strauß

15.10.2012

Neueintragung · Anschrift · Vorstand: Sarah Marissa Strauß, Marco Terracciano · Unternehmensgegenstand

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