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adcada GmbH – Machen sich jetzt auch Investoren Gedanken?

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Investor | © CC0 rawpixel.com

Wir waren  von Beginn an nicht überzeugt vom Konzept der adcada GmbH und Benjamin Kühn und haben dies in diversen Artikeln auch zum Ausdruck gebracht und begründet. Onlineshopping ist noch immer „in“, keine Frage, aber bis man sich da einen ertragreichen Shop aufgebaut hat, muss man viel Geld in die Hand nehmen für Werbung. Ob diese Bemühungen letztlich von Erfolg gekrönt sind, kann keiner vorhersagen. Auch der letzte von adcada veröffentlichte Geschäftsbericht ist da noch nicht aussagekräftig genug.

Das hier von Investoren eingesetzte Kapital ist sicherlich reines „Abenteuerkapital“. Selbst die Rückzahlung der investierten Gelder kann Ihnen letztlich niemand garantieren. Unsere Berichterstattung wurde auch von Investoren des Unternehmens verfolgt, sowohl von aktiven als auch potentiellen. Es handelt sich um eine geschaltete google AdWords-Anzeige mit der Überschrift: „ADCADA – Deutsche Bundesbank bestätigt Anlagemöglichkeit“.

Klickt man auf diese Werbung, dann kommt man zu einem Artikel des Unternehmens, in dem es in einem Absatz heißt:

ADCADA ist es natürlich auch immer wichtig, alle gesetzlichen Vorgaben strikt einzuhalten und daher unterziehen wir uns in Eigeninitiative regelmäßigen Prüfungen gesetzlicher Einrichtungen. Dazu zählen beispielsweise die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) und die Deutsche Bundesbank. Es versteht sich von selbst, dass diese Prüfungen immer positiv verlaufen.“

Nun kennen wir den Finanzmarkt sehr gut, so meinten wir zumindest bis zu diesem Artikel. Wir kennen aus der Vergangenheit keinen einzigen Vorgang, in dem ein Unternehmen sich in Eigeninitiative regelmäßigen Prüfungen gesetzlicher Einrichtungen unterworfen hat. Nun gut, dachten wir uns, Klappern gehört zum Geschäft. Aber in diesem Fall war das Klappern möglicherweise ein wenig zu laut, so dass man das bis Frankfurt gehört hat. Wir haben einmal bei der Bundesbank nachgefragt, wo man uns in einem kurzen Telefonat mitteilte, dass man über die Veröffentlichung „not amused“ sei und deshalb rechtlich dagegen vorgehen wird.

Diese Werbung ist noch relativ neu. Da man aktuell, soweit wir wissen, nicht nach „frischem Kapital“ sucht, erscheint es uns doch merkwürdig, dass man gerade jetzt damit Werbung betreibt. Sollte das ganze vielleicht der Beruhigung der Investoren dienen? Irgendwie haben wir aber auch den Eindruck, dass die adcada GmbH möglicherweise nicht so richtig weiß, in welche Richtung es geschäftlich gehen soll. So verkündete man auf der eigenen Homepage „großspurig“ die Übernahme eines Immobilienportals:

„Wohnen in MV ist ein Portal das seit 2012 online ist und von Paul Bressel von der Dreilaut UG sehr erfolgreich aufgebaut wurde. Seit dem 15.03.2018 ist nun ADCADA der neue Eigentümer des Portals www.wohnen-in-mv.de. Das war ein folgerichtiger Schritt um im Immobilienmarkt weiter Fuß zu fassen.

Neben dem Portal baut die adcada GmbH ihr Immobilienportfolio immer stärker aus – Investitionen in 2-stelliger Millionenhöhe mit starken Bestandsimmobilien die gleich Rendite abwerfen.

‚ADCADA wird sich im ersten Schritt um einen Relaunch kümmern – ein Layout das der aktuellen Zeit angepasst- und auch für mobilie Geräte perfekt optimiert ist muss her‘ sagt Geschäftsführer Benjamin Kühn.“

Wir fragen uns natürlich nach dem Sinn dieser Übernahme. Mit Immobilienscout und Immonet sind schon große Platzhirsche am Markt, die sicherlich die unangefochtenen Marktführer in diesem Angebotsbereich sind. Um solch ein Portal erfolgreich zu machen, braucht man auch hier wieder viel Geld für Marketing. Soll das jetzt dann auch wieder von Anlegern kommen?

Erstaunlich ist auch die weitere Aussage in dem Artikel. Sie werden mir sicherlich zustimmen, dass man dort als Leser den Eindruck bekommen könnte, dass das alte Geschäftsmodell da vielleicht nicht funktioniert hat.

Wir haben dem Unternehmen dazu eine Presseanfrage übermittelt, auf die es sich bisher leider nicht gemeldet hat:

Ihre Pressemeldung mit Hinweis auf die BaFin und die Bundesbank

Sehr geehrter Herr Kühn,

ich muss mich Ihnen sicherlich nicht mehr vorstellen, insofern will ich direkt zum Thema kommen. Auf Ihrer Webseite veröffentlichen Sie einen Artikel, ich vermute selbst verfasst, mit der Überschrift „ Deutsche Bundesbank bestätigt die Anlagemöglichkeit bei ADCADA:

Im Text selber heißt es dann: ADCADA ist es natürlich auch immer wichtig, alle gesetzlichen Vorgaben strikt einzuhalten und daher unterziehen wir uns in Eigeninitiative regelmäßigen Prüfungen gesetzlicher Einrichtungen. Dazu zählen beispielsweise die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) und die Deutsche Bundesbank. Es versteht sich von selbst, dass diese Prüfungen immer positiv verlaufen. Zitat Ende

Hier nun meine Fragen dazu:

  1. Wieviel Prüfungen haben Sie in den letzten Jahren bei der BaFin bzw. Bundesbank selber beantragt?
  2. Wieviel Prüfungen wurden dann von Seiten der Bundesbank durchgeführt, und was wurde dabei geprüft?
  3. Wieviel Prüfungen wurden von der BaFin durchgeführt, und was wurde dabei genau geprüft?
  4. Gibt es dazu Berichte die man einsehen kann, natürlich nach Abgabe einer Vertraulichkeitserklärung?
  5. Ist der BaFin bzw. Der Bundesbank bekannt, das Sie mit diesem Hinweis auf Ihrer Seite werben?
  6. Hat die BaFin bzw. die Bundesbank dazu ihre Zustimmung gegeben?

Wir haben sowohl BaFin als auch Bundesbank natürlich ebenfalls angefragt zu dem Vorgang. Ihre Rückantwort erbitte ich bis zum 25. April 2018 um 16 Uhr.

Für Ihre Unterstützung recht herzlichen Dank.

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