Start Verbraucherschutz Tullius Walden Bank AG

Tullius Walden Bank AG

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Ein Blick in die Bilanz zeigt ein erneutes negatives Jahresergebnis und einen kumulierten Verlust in der Bilanz, der dann sicherlich den einen oder anderen Kunden nachdenklich stimmen könnte. Hier muss die Bank jetzt stärker gegensteuern, um endlich in ruhigere Fahrwasser zu gelangen.Tullius Walden Bank AG

Stuttgart

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015

Lagebericht für 2015

1. Geschäft und Rahmenbedingungen

Asset Management

Wir sind im Februar planmäßig mit der Portfolioverwaltung eines Publikumsfonds gestartet. Der La Tullius Absolute Return Europe wurde in Zusammenarbeit mit der Lupus alpha Investment GmbH aufgelegt und mit 50 Mio. EUR Startkapital ausgestattet. Das Seed-Investment hat unsere Erwartungen übertroffen. Im Fondsmanagement wird das Ziel verfolgt, durch flexible Investitionen in Aktien-Index- und Zins-Futures in Europa, ergänzend durch ein Cash- und Wertpapiermanagement am europäischen Aktien- und Rentenmarkt einen möglichst hohen konstanten Wertzuwachs zu erwirtschaften. Der Fonds bildet das zentrale Produkt der Tullius Walden im Asset Management.

Entsprechend des erfolgreichen Einstiegs, wurde das Provisionsergebnis von T€ 70 auf T€ 244 in Form von Verwaltungsvergütungen gesteigert.

Handel und Restrukturierung

Das vergangene Geschäftsjahr war erneut von einem schwierigen Marktumfeld für Wertpapierhandelsbanken gekennzeichnet. Die allgemeine Verunsicherung bei Institutionellen Investoren, die vornehmlich durch das Niedrigzinsumfeld hervorgerufen wurde, führte zu einem erneuten Absinken des Handelsvolumens im Bond-Handel auf Ebene des Sekundärmarkts. Unser wichtigstes Research-Produkt ist der Bond-Optimierer. Mit diesem System könnten umfangreiche Anleihenportfolien innerhalb von Sekunden ausgewertet und auf Basis der Auswertungen Handelsvorschläge geliefert werden. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unseren Analysetools, insbesondere für Manager von Anleihenportfolien, perspektivisch einen einzigartigen Mehrwert bieten können. Jedoch bedarf unser Ansatz eines höheren Zinsniveaus. Entsprechend blieb die Kundenakquisition hinter den Erwartungen zurück.

Wir haben uns aufgrund der erneut negativen Entwicklung des Handelsgeschäfts im dritten Quartal zu einer Fokussierung auf das Asset Management entschlossen. Damit einhergehend wurden die Brokerage-Aktivitäten mit Institutionellen Kunden bis auf weiteres eingestellt. Die Gründe für diese Entscheidung lagen im Wesentlichen in einem nicht absehbaren Ende des Niedrigzinsumfelds und einem damit einhergehenden niedrigeren Ordervolumen unserer Kunden. Die neu kalkulierten Ertragspotenziale lagen unter den Betriebskosten des Handelssegments, da sich insbesondere die für die Abwicklung des Wertpapiergeschäfts erforderlichen Settlement-Kosten unseres Depotbank-Partners deutlich verteuert haben.

Mit der Maßnahme den Handel einzustellen, wurden Kosteneinsparungen vorgenommen und die Geschäftsorganisation auf die Bedürfnisse des Asset Management zugeschnitten. Die technische Infrastruktur ist im vollen Umfang erhalten geblieben und würde mit einer kurzen Anlaufphase für einen Neustart im Brokerage bereitstehen, sofern sich das Marktumfeld deutlich verbessern sollte.

2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

2.1 Ertragslage

Der Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres beträgt T€ 406 (Vj. 1.693). Zinsaufwendungen von T€ 1 (Vj. T€ 56) resultieren aus Minuszinsen. Das Provisionsergebnis beträgt T€ 244 (Vj. T€ 70) und der Nettoertrag des Handelsbestands T€ 32 (Vj. T€ 2).

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen haben sich auf T€ 688 (Vj. T€ 1.578) aufgrund der Restrukturierungsmaßnahmen und Kostensenkungen reduziert.

Die Aufwandspositionen bei den anderen Verwaltungsaufwendungen resultieren im Wesentlichen aus Aufwendungen für Softwareleistungen in Höhe von T€ 40, Aufwendungen für Zahlungs- und Wertpapierabwicklung von T€ 51 und Miete von T€ 80. Weitere wesentliche Aufwendungen für Cloud-Dienste und Marktinformationsdienste summierten sich auf T€ 47 sowie Gesellschafts- und Wirtschaftsprüfungskosten (Jahresabschlussprüfungen, Beiträge an die BaFin, Einlagensicherung, Notarkosten) in Höhe von T€ 70.

Im Geschäftsjahr wurden keine Investitionen getätigt (Vj. T€ 2).

Das Geschäftsergebnis liegt unter den Erwartungen und die Ertragslage beurteilen wir als nicht zufriedenstellend.

2.2 Finanz- und Vermögenslage

Kennzahlen und Werte 31.12.2015
T€
31.12.2014
T€
Bilanzsumme 943 1.443
CET1 Capital ratio 67,48 % 101,28 %
Liquiditätskennzahl nach § 2 LiqV 15,26 9,79

Im Vorjahresvergleich verringerte sich die Bilanzsumme der Bank aufgrund des Bilanzverlustes von T€ 1.443 auf T€ 943.

Guthaben bei Zentralnotenbanken (Deutsche Bundesbank) erhöhten sich auf T€ 726 (Vj. T€ 28). Die Forderungen gegenüber Kreditinstituten verringerten sich auf T€ 92 (Vj. T€ 1.262 und beinhalten ausschließlich täglich fällige Guthaben. Die Forderungen gegenüber Kunden betrugen T€ 62 und resultierten aus Vermögensverwaltervergütungen.

Die immateriellen Anlagewerte verringerten sich von T€ 111 auf T€ 56 aufgrund von Abschreibungen des Kernbanksystems gemäß AfA-Tabellen. Der Wert des Sachanlagevermögens verringerte sich von T€ 16 auf T€ 6 aufgrund von Abschreibungen gemäß AfA-Tabellen. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betrugen T€ 1 (Vj. T€ 16).

Das Eigenkapital betrug zum Bilanzstichtag T€ 899 (Vj. T€ 1.305). Die sonstigen Verbindlichkeiten reduzierten sich von T€ 48 auf T€ 15.

Die Rückstellungen verringerten sich aufgrund niedrigerer Personalrückstellungen von T€ 49 auf T€ 29.

3. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die – hätten sie sich bereits vor Ablauf des Geschäftsjahrs vollzogen – eine andere Darstellung der Ertrags-, Finanz- oder Vermögenslage der Gesellschaft erfordert hätten, sind nach Schluss des Geschäftsjahrs nicht eingetreten.

4. Risikobericht

Der Risikobericht ist vor dem Hintergrund zu betrachten, dass wir unser Handelsgeschäft im dritten Quartal eingestellt haben. Die Risikomanagementziele und -methoden sowie das Limitsystem sind in vollem Umfang beibehalten worden.

4.1 Grundsätze unseres Risiko- und Kapitalmanagements

Unsere Risikostrategie baut auf den folgenden Grundsätzen auf:

Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Planung und Überwachung des Risiko- und Kapitalmanagements der Bank. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig das Risiko- und Kapitalprofil.

Wir managen Adressausfall-, Markt-, Liquiditäts-, operationelle und Unternehmerische Risiken in einem koordinierten Prozess.

4.2 Organisation des Risikomanagements

Der Vorstand plant und überwacht das Risiko- und Kapitalprofil der Bank und legt es in der Risikostrategie bzw. im Risikotragfähigkeitskonzept fest. Das Risikocontrolling ist für die Überwachung und Kontrolle der Risiken zuständig. Für die Risikosteuerung ist der Handel zuständig.

Der Aufsichtsrat überprüft das vom Vorstand festgelegte Risiko- und Kapitalprofil regelmäßig. Die Überprüfung findet turnusgemäß in der Aufsichtsratssitzung zum Ende des Geschäftsjahres (i.d.R. Dezember) statt.

Die Anforderungen der MaRisk an die aufbauorganisatorische Trennung der Bereiche Handel, Abwicklung und Risikocontrolling werden durch die Bank erfüllt. Um eine unabhängige Vorgehensweise bei der Überwachung, Steuerung und Berichterstattung der Risiken zu gewährleisten, ist das Risikocontrolling eigenständig organisiert und direkt dem Risikovorstand unterstellt.

4.3 Personelle Ressourcen

In allen risikorelevanten Tätigkeitsbereichen der Bank werden die erforderlichen Mitarbeiterkapazitäten zur Verfügung gestellt, um zu gewährleisten, dass Risiken frühzeitig erkannt und vollständig erfasst werden, vorgegebene Risikolimite eingehalten werden und die Berichterstattung an die Geschäftsleitung stets umfassend und zeitnah erfolgt. Die fachliche Qualifikation und laufende Weiterbildung der Mitarbeiter nimmt in der Bank einen hohen Stellenwert ein.

4.4 Risikostrategie und -tragfähigkeit

Wesentliche Steuerungsinstrumente sind die Risikostrategie und das Risikotragfähigkeitskonzept (Management unserer internen und externen Kapitaladäquanz). Darin werden Rahmenbedingungen, innerhalb derer sich Risiken – insbesondere Risiken aus dem Handelsgeschäft – bewegen dürfen, festgelegt.

Zur Bestimmung der Risikotragfähigkeit ermitteln wir vierteljährlich die Risiken und stellen diese dem Risikodeckungspotenzial gegenüber. Unser Limitsystem gewährleistet die Risikotragfähigkeit fortlaufend.

Zur Ermittlung unserer Risikotragfähigkeit berücksichtigen wir Marktrisiken, Kreditrisiken, Operationelle Risiken und Unternehmerische Risiken. Die Marktrisiken ermitteln wir über unser VaR-Modell mit einem Konfidenzniveau von 99,5 % und einer Haltedauer von 250 Tagen. Die VaR-Berechnung erfolgt auf Basis einer Monte-Carlo Simulation. Unerwartete Verluste aus Kreditrisiken ermitteln wir unter Verwendung des Standardansatzes gemäß CRR. Migrationsrisiken ermitteln wir anhand der Methode des besonderen Kursrisikos gemäß der CRR. Die potenziellen Verluste aus Operationellen Risiken gliedern wir in die Bereiche Systeme & Technologie sowie Geschäftsprozesse & Organisation. Für beide Bereiche werden Expertenschätzungen (unter Annahme von Extremszenarien) herangezogen und Erfahrungswerte einbezogen. Im Unternehmerischen Risiko berücksichtigen wir eine unerwartet negative Ertragsentwicklung (30 % negative Abweichung) als Risikobetrag. Vom Risikodeckungspotenzial wird das geplante negative Nettoergebnis abgezogen.

Die Risikoinventur wird von uns einmal jährlich durchgeführt. Die Ergebnisse fließen in die Risikostrategie und das Risikotragfähigkeitskonzept ein.

4.5 Internes Kontrollsystem

Wir haben angemessene Prozesse eingerichtet und ein MaRisk-konformes IKS umgesetzt, welches eine Identifizierung, Beurteilung, Steuerung sowie Überwachung und Kommunikation der wesentlichen Risiken gewährleistet. Wesentliches Element unseres IKS ist unser Kernbanksystem. Alle Geschäftsvorfälle werden in diesem System abgebildet.

Die Prozesse gestalten sich im Überblick wie folgt:

Der Identifizierung von Risiken wird in der Erstellung eines Gesamtrisikoprofils Rechnung getragen. Operativ erfolgt die Umsetzung im Rahmen des Neue-Produkte-Prozesses (NPP). Im NPP wird von den betroffenen Stellen eine Prüfung der geplanten Geschäftsaktivitäten durchgeführt sowie der Risikogehalt identifiziert. Bestehende Geschäftsaktivitäten werden einer laufenden Überprüfung unterzogen.

Die Steuerung der Risiken erfolgt durch das Frontoffice nach Maßgabe des Limitsystems und der Strategien. Es erfolgt eine laufende Anrechnung der Risiken auf das Limitsystem.

Der Risikovorstand überwacht die Risiken nach Maßgabe der Risikostrategie und des Limitsystems.

Die Kommunikation erfolgt in Form monatlicher Markt- und Kreditrisikoberichte sowie zeitnaher Meldungen an den Vorstand und das Frontoffice. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat im Rahmen eines vierteljährlichen Risikoberichts.

4.6 Adressausfallrisiken

Wir betreiben kein klassisches Kreditgeschäft.

Bei Adressausfallrisiken unterscheiden wir nach den Risikoarten Ausfallrisiko, Abwicklungsrisiko und Länderrisiko.

Ausfallrisiko ist das Risiko, dass Geschäftspartner vertragliche Verpflichtungen nicht erfüllen.

Abwicklungsrisiko ist das Risiko, dass die Abwicklung oder Verrechnung von Geschäften scheitert. Es besteht immer dann, wenn der Marktwert des Geschäfts positiv wird und liquide Mittel, Wertpapiere und/oder Werte nicht zeitgleich getauscht werden.

Länderrisiko ist das Risiko, dass der Bank in einem beliebigen Land aus einem der folgenden Gründe ein Verlust entsteht: eine mögliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, politische und soziale Unruhen, staatliche Nichtanerkennung aus Auslandsschulden, Devisenkontrollen. Das Länderrisiko beinhaltet das Transferrisiko. Dieses entsteht, wenn Schuldner aufgrund direkter staatlicher Intervention nicht in der Lage sind, Vermögenswerte zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen an Nichtgebietsansässige zu übertragen.

Ausfallrisiken entstehen bei uns im Wesentlichen aus täglich fälligen Kontoguthaben bei Banken.

Ausfallrisiken und Abwicklungsrisiken aus dem Handelsgeschäft bestanden zum Stichtag nicht mehr.

Wir sind keinen wesentlichen Länderrisiken ausgesetzt.

Risikomanagementziele und –methoden

Unser grundsätzliches Ziel ist es, Adressausfallrisiken auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren.

Für die Gewährleistung eines minimalen Ausfallrisikos sind in der Risikostrategie klare Vorgaben zur Bonitätseinstufung (Rating) festgelegt.

Kreditlimite legen bei uns die Obergrenze für den maximalen ausfallbedrohten Betrag (Exposure at Default) fest, den wir bereit sind einzugehen. Bei der Festlegung der Kreditlimite berücksichtigen wir das Rating des Geschäftspartners. Wir verwenden externe Bonitätsratings anerkannter Ratingagenturen. Für unsere Devisengeschäfte werden grundsätzlich standardisierte Rahmenverträge abgeschlossen.

Wir verringern unser Abwicklungsrisiko, indem wir die meisten unserer Geschäfte über Clearingstellen abrechnen lassen, die als Vermittler beider Parteien handeln und das jeweilige Geschäft erst abwickeln, wenn beide Parteien ihre Vertragspflichten erfüllt haben. Sofern ein solches Abwicklungssystem ausnahmsweise nicht zur Verfügung steht, stellt die simultane Initialisierung der Zahlungen im Rahmen der Transaktion die übliche Praxis unter Geschäftspartnern dar (Free Settlement).

Unsere Ausfallrisiken werden vollständig und laufend auf Ebene des Gesamtengagements überwacht und den Kreditlimiten gegenübergestellt.

4.7 Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko ist für uns das Risiko, dass wir möglicherweise nicht oder nur zu überhöhten Kosten in der Lage sind, unsere Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Unter Berücksichtigung von Art und Umfang der von uns betriebenen Geschäfte sind wir seit dem Stopp des Handelsgeschäfts keinen wesentlichen Liquiditätsrisiken mehr ausgesetzt.

Risikomanagementziele und –methoden

Für das Management der Liquiditätsrisiken haben wir Vorgaben in der Risikostrategie definiert. Gemäß diesen halten wir einen hohen Bestand an täglich fälligen Guthaben bei unseren Korrespondenzbanken.

Wir steuern anhand einer Liquiditätsmatrix, die sämtliche Zahlungsströme unserer Geschäfte abbildet.

Die Limitierung und Überwachung unseres Liquiditätsrisikos erfolgt anhand der Vorgaben der Liquiditätsverordnung (LiqV).

4.8 Marktpreisrisiken

Unter Marktpreisrisiko verstehen wir das Risiko, dass sich die Marktwerte unserer Positionen negativ verändern. Wir unterscheiden im Markrisikomanagement nach Kursrisiken, Zinsänderungsrisiken und Währungsrisiken.

Unter Kursrisiken verstehen wir das Risiko von Marktwertänderungen, die aufgrund von Kursveränderungen eines Finanzinstruments auftreten können. Dabei kann das Finanzinstrument als Basiswert eines anderen Finanzinstruments (Bspw. Financial Future) fungieren.

Unter Zinsänderungsrisiken verstehen wir das Risiko von Marktwertänderungen in Finanzinstrumenten, die aufgrund von Veränderungen in Zinskurven auftreten können.

Unter Währungsrisiken verstehen wir das Risiko von Marktwertänderungen, Wertänderungen von Fremdwährungsguthaben und sonstigen offenen Geldforderungen oder –verbindlichkeiten, die aufgrund von Veränderungen der Währungskurse zur Heimwährung auftreten können.

Da wir das Handelsgeschäft eingestellt haben, sind wir keinen nennenswerten Marktrisiken mehr ausgesetzt.

Risikomanagementziele und –methoden

Für das Marktrisikomanagement sind Vorgaben in der Risikostrategie und Handelsstrategie definiert.

Wir messen, limitieren und überwachen unsere Marktpreisrisiken durch ein Value-at-Risk Modell, basierend auf Monte Carlo Simulationen (Haltedauer 10 Tage, 99 % Konfidenzniveau). Wir limitieren und überwachen den Value-at-Risk (VaR) sowohl für das Gesamtbuch als auch für die Portfolien der Händler. Die eingehenden Kurshistorien werden exponentiell gewichtet. Wir berechnen unseren VaR monatlich.

Zusätzlich zum VaR vergeben wir Basis Point Value Limite und Fremdwährungslimite als absolute Obergrenzen für das Zins- bzw. Währungsrisiko. Die Steuerung der Marktpreisrisiken obliegt dem Handel im Rahmen der genehmigten Limite unter Maßgabe der Risiko- und Handelsstrategie.

4.9 Operationelle Risiken

Unter operationellen Risiken verstehen wir die Gefahr von Verlusten, die in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren und Systemen, Menschen oder in Folge externer Ereignisse eintreten.

Wir haben folgende operationelle Risiken identifiziert:

Risiken durch Fehler der Mitarbeiter aus Unkenntnis, Fahrlässigkeit, Irrtum oder deliktischen Handlungen,

Risiken durch technische Fehler (einmalig und systembedingt),

Risiken aus Prozessen (Abwicklung, Vertrieb und Prozessmanagement),

Sachschäden.

Risikomanagementziele und –methoden

Das Ziel unseres Risikomanagements im operationellen Bereich ist neben der Risikoidentifizierung und –analyse die Vermeidung operationeller Risiken oder zumindest die Minimierung oder der Transfer von Schäden bzw. Verlusten, die durch das Eintreten von operationellen Risiken auftreten.

Hauptbeitrag zur Minimierung operationeller Risiken ist unsere Strategie, dass wir alle unsere Geschäftsaktivitäten und die daraus resultierenden Prozesse in einer Kernbanksoftware abbilden. Geschäftserfassung, Risikosteuerung und -überwachung, Abwicklung, Buchhaltung sowie Meldewesen sind in dieser Software abgebildet. Die Geschäftserfassung ist weitestgehend über Schnittstellen automatisiert. Wir unterhalten für die Kernbanksoftware eine redundante Infrastruktur an den Standorten Frankfurt am Main und Stuttgart. Die Replikation zwischen den Standorten findet in Echtzeit statt. Die Replikationsstrategie ist Teil eines IT-Notfallkonzepts, das die jederzeitige Handlungsfähigkeit der Bank sicherstellt. Das Konzept wird in regelmäßigen Abständen auf seine Funktionsfähigkeit überprüft.

Aufgrund unserer geringen Größe führen wir im Bereich der Risikobeurteilung eine anlassbezogene Messung der operationellen Risiken durch. Wir haben eine interne Schadensfalldatenbank eingerichtet. In die Datenbank werden alle tatsächlich eintretenden Schadensfälle (historisches Schadensprofil) erfasst und kategorisiert, um somit die ursprüngliche Schätzung überprüfen und aufgrund neuer Erkenntnisse anpassen zu können.

4.10 Unternehmerische Risiken

Gemäß unserem Gesamtrisikoprofil gehören zu den unternehmerischen Risiken das Geschäftsrisiko, strategische Risiken sowie Reputationsrisiken.

Unter Geschäftsrisiko verstehen wir eine negative Ergebnisabweichung von den Planungen wegen unerwarteter Veränderungen des Geschäftsvolumens oder der Margen. Aufgrund unserer in hohem Maße bestehenden Abhängigkeit von Erträgen aus dem Handelsgeschäft besteht insbesondere das Risiko, dass handelsabhängige Erträge wegen negativer Markt- und Wettbewerbsentwicklungen nicht erwirtschaftet werden können.

Strategische Risiken bestehen darin, dass unsere Geschäftsfelder erheblichen Veränderungen ausgesetzt sind und Einschätzungen der Kundenbedürfnisse und damit verbundene Fehlinvestitionen zu Verlusten führen. Strategische Entscheidungen des Vorstands können die Lage der Bank in erheblichem Umfang beeinflussen, wenn Entscheidungen nicht schnell genug oder falsch getroffen werden.

Unter Reputationsrisiko verstehen wir das Risiko, dass negative Publizität über die Bank das Vertrauen in die Integrität beeinträchtigt und sich somit negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirkt.

Risikomanagementziele und –methoden

Die unternehmerischen Risiken bilden eine Risikokategorie, die nur sehr schwer greifbar und kaum quantitativ messbar ist. Vor diesem Hintergrund ist eine Entscheidungsfindung bei uns so ausgerichtet, dass der Vorstand bei seinen strategischen Entscheidungen fachlich kompetente Mitarbeiter einbindet. Ebenso wird der Aufsichtsrat zeitnah über strategische Entscheidungen informiert und – sofern notwendig – vorher um Zustimmung gebeten. Für diese Vorgehensweise ist die flache hierarchische Struktur der Bank von entscheidender Bedeutung.

5. Prognosebericht

Unsere Anstrengungen werden im laufenden Geschäftsjahr auf dem Ausbau des Asset Management und der der Akquisition von Fondsinvestoren liegen. Der wesentliche Akquisitionsfaktor und Erfolgsvoraussetzung ist eine gute Fondsperformance.

Im Asset Management liegen die Chancen in einem schnelleren Wachstum des verwalteten Fondsvermögens und damit einhergehenden höheren Verwaltungsvergütungen sowie performanceabhängigen Vergütungen bei guter Fondsentwicklung. Ein wesentliches Risiko besteht in der Rückgabe von Investmentanteilen beim La Tullius Absolute Return Europe aufgrund schlechter Fondsperformance und einer damit einhergehenden niedrigeren Verwaltungsvergütung.

Ergebnisentwicklung

Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir ein Nettoergebnis von T€ -89 .Dabei nehmen wir ein Provisionsergebnis von T€ 325 in Form von Verwaltungsvergütungen aus dem Asset Management an. Die Kostenbasis sollte entsprechend bei T€ 414 liegen (vor Abschreibungen und Rückstellungen).

Sollten sich die weiteren Erwartungen erfüllen, könnte die Gewinnschwelle 2017 aufgrund eines Anstiegs des verwalteten Fondsvolumens erreicht werden.

 

Stuttgart, 18. Februar 2016

Tullius Walden Bank AG

Vorstand

Christoph Metzger

Harry Fix

Bilanz zum 31. Dezember 2015

der Tullius Walden Bank AG, Stuttgart

Aktivseite

2015
EUR
2015
EUR
2014
TEUR
1. Barreserve
a) Kassenbestand 122,77 0
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 725.839,02 725.961,79 28
darunter bei der Deutschen Bundesbank 725.839,02 EUR
2. Forderungen an Kreditinstitute 0
a) täglich fällig 91.925,79 91.925,79 1.262
3. Forderungen an Kunden 62.178,30 0
4. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,60 0
5. Immaterielle Anlagewerte
a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 55.276,00 55.276,00 111
6. Sachanlagen 5.888,00 16
7. Sonstige Vermögensgegenstände 1.116,43 9
8. Rechnungsabgrenzungsposten 628,55 16
Summe der Aktivseite 942.975,46 1.442

Passivseite

2015
EUR
2015
EUR
2014
TEUR
1. Sonstige Verbindlichkeiten 14.817,46 48
2. Rückstellungen
a) andere Rückstellungen 29.346,00 29.346,00 49
3. Fonds für allgemeine Bankrisiken 0,00 41
4. Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital 6.534.400,00 6.534
b) Bilanzverlust – 5.635.588,00 898.812,00 – 5.230
Summe der Passivseite 942.975,46 1.442

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. Januar 2015 bis 31. Dezember 2015

der Tullius Walden Bank AG, Stuttgart

2015
EUR
2015
EUR
2015
EUR
2014
TEUR
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 75,32 75,32 62
2. Zinsaufwendungen – 800,13 – 724,81 – 56
3. Provisionserträge 249.890,29 70
4. Provisionsaufwendungen – 6.139,84 243.750,45 0
5. Nettoertrag des Handelsbestands 32.277,27 2
6. Sonstige betriebliche Erträge 73.622,40 901
darunter Erträge aus Währungsumrechnung 0,00 EUR (882 TEUR)
7. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter – 241.401,94 – 690
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Alterversorgung und für Unterstützung – 38.724,67 – 280.126,61 – 129
darunter für Alterversorgung – 346,50 EUR (- 2 TEUR)
b) andere Verwaltungsaufwendungen – 408.301,92 – 688.428,53 – 759
8. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen – 66.482,08 – 78
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen – 38,17 – 1.016
darunter: Aufwendungen aus Währungsumrechnung 0,00 EUR (-1.016 TEUR)
10. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit – 406.023,47 – 1.693
11. Jahresfehlbetrag – 406.023,47 – 1.693
12. Verlustvortrag aus dem Vorjahr – 5.229.564,53 – 3.536
13. Bilanzverlust – 5.635.588,00 – 5.229

Anhang für das Geschäftsjahr 2015

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die Tullius Walden Bank AG unterliegt den ergänzenden Vorschriften für Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute nach §§ 340 ff. HGB. Der vorliegende Abschluss wurde unter Beachtung dieser Vorschriften erstellt. Ergänzend wurden die Vorschriften gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie die einschlägigen Vorschriften des AktG beachtet.

Die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung wurden nach der RechKredV aufgestellt und gegliedert. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde die Staffelform gewählt.

Beträge in Klammern betreffen das Vorjahr.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Die Barreserve, Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, sind grundsätzlich mit den Anschaffungskosten bewertet und werden gegebenenfalls um erforderliche Wertberichtigungen gekürzt.

Die institutsintern festgelegten Kriterien für die Einbeziehung von Finanzinstrumenten in den Handelsbestand wurden nicht geändert.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten angesetzt.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert.

Die Sachanlagen sind zu Anschaffungs- und Herstellungskosten angesetzt und werden um planmäßige Abschreibungen vermindert. Sie werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Der Zugang von Anlagegütern mit Anschaffungskosten bis € 150,00 netto werden direkt als Betriebsausgabe erfasst. Anlagegüter mit Anschaffungskosten von mehr als € 150,00 netto und bis zu € 410,00 netto werden aktiviert und im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens werden zeitanteilig vorgenommen.

Sonstige Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bewertet.

Rechnungsabgrenzungsposten werden mit dem Aufwand für die Zeit nach dem Abschlussstichtag angesetzt.

Aktive latente Steuern werden aufgrund des Wahlrechts des § 274 HGB nicht angesetzt.

Sonstige Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die anderen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind zum Erfüllungsbetrag in der Höhe angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Der Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340e Abs. 4 HGB wurde aufgelöst, da das Handelsgeschäft eingestellt wurde.

Die Währungsumrechnung der in Fremdwährung bestehenden Vermögensgegenstände und Schulden am Abschlussstichtag erfolgte gemäß 256a HGB i. V. m. § 340h HGB zum Devisenkassamittelkurs. Ergebnisse aus der Währungsumrechnung werden in der Gewinn- und Verlustrechnung bei dem Posten berücksichtigt, bei dem die sonstigen Bewertungsergebnisse des Geschäfts ausgewiesen werden. Sofern keine Bewertungsergebnisse aus dem zugrunde liegenden Geschäft anfallen, erfolgt der Ausweis der Ergebnisse aus der Währungsumrechnung unter „Sonstige betriebliche Erträge“ oder unter „Sonstige betriebliche Aufwendungen.

III. Erläuterungen zur Bilanz

Die Zusammensetzung des Anlagevermögens ist dem Anlagespiegel in der Anlage zum Anhang zu entnehmen. Die Sachanlagen betreffen Betriebs- und Geschäftsausstattung.

In den Forderungen an Kreditinstitute ist eine Mietkaution in Höhe von T€ 6 (T€ 14) enthalten, welches verpfändet ist.

Die Forderungen an Kunden sind sämtlich fällig innerhalb von 3 Monaten.

Der Gesamtbetrag der Fremdwährungsaktiva gemäß § 35 Abs. 1 Nr. 6 RechKredV beträgt T€ 34 (T€ 23).

Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen mit T€ 3 (T€ 10) Steuern und mit T€ 12 (T€ 27) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Aktive latente Steueransprüche beruhen auf steuerlichen Verlustvorträgen und werden aufgrund des Wahlrechts nach § 274 HGB nicht aktiviert. Sonstige Steuerlatenzen bestehen nicht.

Das Grundkapital ist zum 31. Dezember 2015 in 6.534.400 auf den Namen lautenden Stammaktien mit einem Nennbetrag in Höhe von 1 € aufgeteilt.

Im Bilanzverlust ist ein Verlustvortrag aus Vorjahren von T€ 5.230 enthalten.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen gemäß § 340a i. V. m. 285 Nr. 3a HGB bestehen am Bilanzstichtag in Form eines Mietvertrags in Höhe von T€ 38 (T€ 106).

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen mit T€ 41 (T€ 0) Erträge aus der Auflösung des Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340e Abs. 4 HGB, mit T€ 5 (T€ 13) Erträge aus Lohnkostenerstattungen und mit T€ 24 (T€ 6) Erträge aus Untervermietung.

Im Jahr 2015 wurden folgende Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen getätigt:

Ein Mitglied des Vorstands arbeitet zum Wohl der Gesellschaft ohne Vergütung.

V. Sonstige Angaben

Offenlegung

Die nach § 26a Abs. 1 KWG i. V. m. Artikel 431ff. CRR offenzulegenden Angaben wurden zuletzt auf der Internetseite der Bank veröffentlicht.

Mitarbeiterzahl

Durchschnittlich waren während dem Geschäftsjahr 3,75 (Vj. 13) Mitarbeiter als Angestellte beschäftigt.

Vorstand und Aufsichtsrat

Vorstand

Vorstand der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2015:

Harry Fix, Bankvorstand

Christoph Metzger, Bankvorstand

Die Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich auf T€ 67 (T€ 74).

Aufsichtsrat

Mitglieder des Aufsichtsrats der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2015 waren:

Herr Hubertus Endres, Bankdirektor, Leiter Handel/Treasury der Sparkasse Pforzheim Calw, Vorsitzender

Herr Alexander Hackenjos, Kaufmann, Geschäftsführer der Schotterwerk GmbH, Freiburg im Breisgau, stellv. Vorsitzender

Herr Christoph Eibl, Bankkaufmann, Geschäftsführer der Tiberius Asset Management AG, Zug, Schweiz.

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates beliefen sich auf T€ 4.

Honorare des Abschlussprüfers

Das für das Geschäftsjahr erfasste Gesamthonorar des Abschlussprüfers beträgt TEUR 18 (TEUR 25) und entfällt auf Abschlussprüfungsleistungen mit T€ 13 (T€ 25) und andere Bestätigungsleistungen (WpHG-Prüfung) mit TEUR 5 (TEUR 0)

Angaben zum Anteilsbesitz/Beteiligungen

Es besteht eine Beteiligung von 50,97 % an der Cinovo AG, Stuttgart. Diese weist zum 31. Dezember 2014 ein Eigenkapital von T€ 66 (T€ 51) und ein Jahresergebnis von T€ 16 (T€ -290) aus.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Aufgrund des Bilanzverlustes entfällt ein Ergebnisverwendungsvorschlag. Der Verlust ist auf neue Rechnung vorzutragen.

 

Stuttgart, 18. Februar 2016

Tullius Walden Bank AG

Christoph Metzger

Vorstand

Harry Fix

Anlagespiegel für das Geschäftsjahr 2015

Entwicklung des Anlagevermögens Bruttowerte
01.01.2015
EUR
Zugang
EUR
Abgang
EUR
31.12.2015
Anteile an verbundenen Unternehmen 0,60 0,60
Immaterielle Anlagewerte
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 281.475,24 281.475,24
Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 155.546,42 333,08 16.278,70 139.600,80
437.022,26 333,08 421.076,64
Entwicklung des Anlagevermögens Abschreibungen
01.01.2015
EUR
Zugang
EUR
Abgang
EUR
31.12.2015
EUR
Anteile an verbundenen Unternehmen
Immaterielle Anlagewerte
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 170.387,24 55.812,00 226.199,24
Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 139.321,42 10.670,08 16.278,70 133.712,80
309.708,66 66.482,08 16.278,70 359.912,04
Entwicklung des Anlagevermögens Buchwerte
31.12.2015
EUR
31.12.2014
EUR
Anteile an verbundenen Unternehmen 0,60 0,60
Immaterielle Anlagewerte
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 55.276,00 111.088,00
Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.888,00 16.225,00
61.164,60 127.313,60

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Tullius Walden Bank AG, Stuttgart, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

 

Gensingen, 07. März 2016

App Audit GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Jürgen App, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Berichterstattung des Aufsichtsrats gegenüber der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2015

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, die Tullius Walden Bank AG hat am 9. Dezember 2011 die Zulassung zum Betreiben von Bankgeschäften und Finanzdienstleistungen von der BaFin erhalten. Die Geschäftsjahre 2012 und 2013 waren geprägt vom Aufbau der Bank, der Errichtung von Handelsinfrastruktur und Prozessen. Aufgrund der nicht zufriedenstellenden Geschäftsentwicklung hat sich die Bank im November 2014 für eine Restrukturierung entschieden. Personal- und Verwaltungskosten wurden auf die Ertragserwartungen des institutionellen Geschäfts reduziert, das Privatkundengeschäft zunächst vollständig abgewickelt. Auch das Geschäftsjahr 2015 verlief nicht zufriedenstellend. Sowohl Handelsergebnis als auch das Geschäft mit institutionellen Kunden konnten nicht wie erwartet ausgebaut werden. Mit Blick auf die damit verbundenen Kosteneinsparungen wurde beides eingestellt. Erfreulich war der geglückte Start in der Portfolioverwaltung. Hier konnte in Zusammenarbeit mit der Lupus Alpha Investment ein Fonds im Volumen von 50 Mio. € aufgelegt werden. Die Anstrengungen im laufenden Jahr liegen in der Akquisition weiterer Fondsinvestoren.

Das Planergebnis für 2016 verbessert sich, bleibt aber negativ. Sollten sich unsere Erwartungen erfüllen, könnte im nächsten Jahr die Gewinnschwelle erreicht werden. Andernfalls wäre im Laufe des Jahres 2017 eine weitere Kapitalerhöhung notwendig, um die aufsichtlich geforderte Mindestkapitalisierung nicht zu unterschreiten.

Wir haben auch im Geschäftsjahr 2015 den Vorstand entsprechend Gesetz und Satzung bei der Leitung des Unternehmens beraten und die Geschäftsführung überwacht. Der Vorstand unterrichtete uns regelmäßig, zeitnah und umfassend schriftlich und mündlich über alle wesentlichen Entwicklungen im Unternehmen, auch zwischen den Sitzungen. Wir haben uns wiederholt über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens sowie die Unternehmensplanung, insbesondere die Strategien, die Finanz- und Personalplanung informieren lassen und den Vorstand hierzu beraten. Beschlüsse wurden, soweit zwischen den Sitzungen erforderlich, im Umlaufverfahren herbeigeführt.

Sitzungen

Im Geschäftsjahr 2015 fanden zwei Sitzungen des Aufsichtsrats statt. In der ersten Sitzung am 12. März erläuterte der Abschlussprüfer Herr WP/ StB App den Prüfungsbericht. Der Jahresabschluss 2014 wurde von uns gebilligt. Daneben wurden die laufenden Projekte diskutiert. Die Umsetzung der beschlossenen Strategieänderungen wurde erörtert und bewertet.

Die zweite Sitzung fand am 22. Dezember statt. Der Vorstand informierte über die laufende Geschäftsentwicklung und stellte aktualisierte Strategie-, Kapital- und Ergebnisplanungen vor. Intensiv diskutiert wurden Fragestellungen in Bezug auf die Beteiligung Cinovo AG.

Interessenkonflikte

Im Geschäftsjahr 2015 sind keine Interessenkonflikte zwischen Gesellschaft und Mitgliedern des Aufsichtsrats oder Dritten, für die ein Aufsichtsratsmitglied beratend oder als Gesellschaftsorgan tätig war, aufgetreten.

Personelle Veränderungen

Es ergaben sich weder im Aufsichtsrat noch im Vorstand personelle Veränderungen.

Ausschüsse

Da der Aufsichtsrat der Tullius Walden Bank AG aus der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanzahl von drei Mitgliedern besteht, wurden keine Ausschüsse gebildet.

Jahresabschluss

Die Buchführung und der Jahresabschluss mit Lagebericht für das Jahr 2015 wurde von der App Audit GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft. Die App Audit GmbH wurde durch die Hauptversammlung am 17. August 2015 gewählt. Nach Abschluss der Prüfungen wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt.

Die Jahresabschlussunterlagen und der Vorschlag des Vorstands über den Verlustvortrag wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern zeitnah zugesandt. Die Aufsichtsratsmitglieder erhielten darüber hinaus sämtliche Anlagen und Erläuterungen zu den Jahresabschlussunterlagen.

Der Aufsichtsrat befasste sich in der heutigen Sitzung, zu der auch der Abschlussprüfer Herr Jürgen App telefonisch zugeschaltet war, eingehend mit den Abschlussunterlagen und diskutierte diese mit dem Vorstand. Wir haben dem Ergebnis der Prüfungen nach Einsicht der Berichte und der Jahresabschlussunterlagen zugestimmt und festgestellt, dass Einwendungen nicht zu erheben sind. Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss haben wir heute gebilligt, der Jahresabschluss der Tullius Walden Bank AG ist damit nach § 172 AktG festgestellt.

Dem Vorschlag des Vorstands hinsichtlich Verlustvortrag schließen wir uns an.

Wir danken dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Tullius Walden Bank AG für ihren persönlichen Einsatz und ihre Leistungen im Geschäftsjahr 2015.

 

Stuttgart, 21. April 2016

Tullius Walden Bank AG

Für den Aufsichtsrat

Hubertus Endres, Vorsitzender

Der Jahresabschluss ist festgestellt worden durch Billigung des Aufsichtsrats vom 21. April 2016. Aufgrund des Bilanzverlusts entfällt eine Ergebnisverwendung. Vorstand und Aufsichtsrat haben der Hauptversammlung vorgeschlagen, den Bilanzverlust in Höhe von € 5.635.588,00 auf neue Rechnung vorzutragen.

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