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Kosmetik in unserem täglichen Leben-Wie abhängig ist der Mensch von den heutigen Kosmetikartikeln?

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Heutzutage sind qualitativ hochwertige Kosmetikprodukte nicht mehr aus dem Alltag einer Frau (oder eines Mannes) wegzudenken. Schlussendlich möchte man verführerisch und schön aussehen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Produkte, die von der Kosmetikindustrie angeboten werden: Für Falten verschiedene Cremes, einen Mascara für die Wimpern, Lipgloss für vollere Lippen und Repair-Nagellack gegen rissige Nägel. Diverse TV-Sports werben für neuartige und einzigartige Produkte, die jede Frau braucht. Doch wie gut sind die heutigen Produkte tatsächlich? Welche Kosmetikartikel benötigen Frauen (oder Männer) wirklich und gibt es Produkte, die aus unserem alltäglichen Leben gar nicht mehr wegzudenken sind? Sind Naturkosmetik-Artikel zudem eine Alternative oder am Ende nur ein teurer Ersatz, der die Versprechen gar nicht halten kann?Die Entstehung und Geschichte

Der Begriff „Kosmetik“ leitet sich vom altgriechischen Adjektiv „kosmetikós“ und dem Verb „kosméo“ ab. Der Begriff bezeichnet die Schönheits- und auch Körperpflege und die Erhaltung, Verbesserung oder Wiederherstellung des Körpers. Die Mittel, die verwendet werden, bezeichnet man als Kosmetikum (Singular) oder auch Kosmetika (Plural). Schon in der prähistorischen Zeit haben sich die Frauen geschminkt. Besser gesagt, haben sie ihre Gesichter mit roter Farbe bemalt (Funde in Lascaux und Alicante). Auch die früheren Hochkulturen (Babylonier und Assyrer) verwendeten aromatische Duftsubstanzen aus den Hölzern, aus Pflanzenblüten und auch aus Harzen, die in weiterer Folge in den Tempeln genutzt wurden. Im alten Ägypten schminken sich die Frauen und auch die Männer; dabei trugen sie rote Farbstoffe auf Lippen und Wangen auf; die Haut wurde mit ägyptischer Erde gepflegt. Auch die Augenlider, Haare und Augenbrauen wurden mit Indigo, Kajal oder Henna geschminkt. Des Weiteren nutzten auch die Griechen und Römer diverse Kosmetikartikel; auch im frühen Christentum und im Früh- und Hochmittelalter wurden bereits zahlreiche Präparate verwendet, die heutzutage als Kosmetikmittel eingeordnet werden könnten.

Die fünf Segmente des heutigen Kosmetik-Marktes

Der heutige Markt wird in fünf Segmenten unterteilt.

Reinigung, Schutz und Pflege
Dazu gehören Reinigungsmittel zum Baden, Waschen und Duschen (Badezusätze, Duschgel, Seife), Pflegeprodukte für Körper, Hände, Füße und Gesicht (Hautcreme, Körpermilch, Maske, Gel oder Lotion), Haarentfernungs- oder Rasiermittel (Rasierschaum, Rasierwasser, Rasierseife) und Produkte zur Behandlung von Mückenstichen oder zum Schutz vor UV-Strahlen (Sonnencreme, Sonnenmilch, Repellent).

Zahn- und Mundpflege
Dazu gehören Zahnpasta, Zahnseide, Mundwasser, Zungenreiniger und diverse Produkte zur Pflege des Zahnersatzes (Haftung, Reinigung)

Haarbehandlung
In die Kategorie „Haarbehandlung“ fallen Haarwaschmittel (Shampoo), Haarfestiger, Haarfärbemittel und auch Haarverformungsmittel (Dauerwelle).

Dekorative Anwendungen
Zu den klassischen Produkten gehören Gesichts-Make-up (Rouge), Lippenpflegemittel (Lipgloss, Lippenstift), Augenpflegemittel (Lidschatten, Wimpernzange, Mascara), Nagellack und auch Selbstbräunungsmittel.

Körpergeruch
In diese Kategorie gehören das Deodorant, das Antitransparent, das Parfüm und auch das Eau de Toilette.

Welche Produkte benötigt der Mensch tatsächlich?

Die fünf Segmente machen recht schnell deutlich, dass es zahlreiche Kosmetikprodukte gibt, die wir tagtäglich verwenden. Dazu zählen vor allem die Produkte gegen/für den Körpergeruch – so etwa das Deodorant, das Parfüm oder auch das Antitransparent. Auch Mund- und Zahnpflegeartikel werden tagtäglich benötigt; des Weiteren auch all jene Produkte, die unseren Körper reinigen, schützen und auch pflegen. Gerade einmal die dekorativen Anwendungen sind nur bedingt im täglichen Einsatz, wobei es natürlich auch Frauen gibt, die sich tagtäglich ihr Gesicht schminken. Zudem werden viele Produkte, wenn kein Blick in die Tiefe geworfen wird, gar nicht als Kosmetikartikel wahrgenommen; so etwa Produkte zur Reinigung (Körper oder Zähne). Vorwiegend werden Kosmetikartikel als „dekorative Anwendungen“ verstanden, sodass ausschließlich Schmink- und Styling-Produkte als Kosmetika wahrgenommen werden.

Die Gesetzeslage

Kosmetika unterliegen in der EU der Verordnung (EG) Nr. 1223/2009. Die Verordnung ersetzte die Richtlinie 76/768/EWG über kosmetische Mittel. In weiterer Folge wurde die deutsche Kosmetik-Verordnung angepasst. Heute müssen die Produkte einheitlich gekennzeichnet sein; zudem finden sich alle Hersteller, Vertreiber und Produkte in einem zentralen und EU-einheitlichen Register. Es herrscht eine sogenannte Registrierungspflicht. Erst dann, wenn Händler und Produkt registriert sind, kann das Präparat am Markt angeboten werden.

Wie empfehlenswert sind Naturkosmetik-Produkte?

Es gibt auch sogenannte Naturkosmetik-Produkte. Derartige Produkte enthalten vorwiegend pflanzliche oder tierische Fette, pflanzliche Auszüge oder Extrakte, Öle oder auch Wachse. Bienenwachs, Sheabutter und Olivenöl sind die Hauptbestandteile der Naturkosmetik-Präparate. Die Produkte sind leicht verträglich; des Weiteren wird auch das Risiko einer allergischen Reaktion gemindert. Jedoch gibt es auch pflanzliche Inhaltsstoffe, die sehr wohl allergische Reaktionen auslösen können. Zu beachten ist, dass die Naturkosmetik-Produkte aber nicht nur Vorteile haben – die Haltbarkeit ist nur von geringer Dauer, zudem sind Naturkosmetik-Produkte oftmals teurer als synthetisch hergestellte Produkte.

Ein Blick auf die Wirtschaft

Pro Jahr gibt der Deutsche rund 160 Euro für Kosmetikartikel aus. Somit liegt Deutschland – bei den Pro-Kopf-Ausgaben – im westeuropäischen Mittelfeld. Beachtlich sind vor allem die Mengen, die in Deutschland hergestellt werden: Jahr für Jahr werden rund 290 Tonnen Parfüm, über 5.000 Tonnen Schminkmittel (Lippen und Augen), über 14.000 Tonnen Handpflegemittel und über 135.000 Tonnen Haarwaschmittel produziert! Im Industriebereich arbeiten rund 45.000 Menschen.

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