Für die geschädigten Anleger der S&K Real Estate Value könnte es bald noch dicker kommen: Nicht nur, dass sie durch die Pleite der Beteiligungsfonds ihr Geld verloren haben. Nun fordert der Insolvenzverwalter Achim Ahrendt von der Kanzlei Hermann Wienberg Wilhelm auch noch bereits ausgezahlte Ausschüttungen zurück. Ob er damit Erfolg hat, dürfte auch vom Ausgang des Strafprozesses gegen ehemalige S&K-Manager abhängen.
Dabei geht es um die beiden Fonds Deutsche S&K Sachwerte Nr. 2 sowie S&K Real Estate Value Added, in denen insgesamt mehr als 62 Millionen Euro an Anlegergeldern stecken. Mehrere Tausend private Investoren dürften sich daran beteiligt haben. Von ihnen will Ahrendt nun Ausschüttungen in Höhe von rund 15 Millionen Euro zurückholen.
Sein Vorwurf: Die Ausschüttungen seien unterschiedlich auf die Investoren verteilt worden, was gegen den Grundsatz der Gläubigergleichbehandlung verstoße. Zudem sei eine zwischen Anleger und Beteiligungsgesellschaft geschaltete Treuhandgesellschaft nie ins Handelsregister eingetragen worden, weshalb die Anleger streng genommen nie wirklich zu Gesellschaftern geworden seien.
Am schwersten wiegt aber der Vorwurf, ein Schneeballsystem aufgebaut zu haben. Die Auszahlung solcher Scheingewinne ist im Fall der Insolvenz anfechtbar.
Die Frage, ob es sich bei den S&K-Fonds tatsächlich um ein Schneeballsystem handelte, spielt auch in dem laufenden Strafprozess gegen die Manager der S&K-Unternehmensgruppe vor der Großen Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Frankfurt eine Rolle.
http://www.juve.de/nachrichten/verfahren/2016/12/sk-fonds-insolvenzverwalter-fordert-mit-latham-auszahlungen-von-anlegern-zurueck