Der Hochfrequenzhandel mit Computern an den Börsen steht nach Kursturbulenzen vermehrt in der Kritik. Auch die Bundesbank kritisiert den sogenannten „Turbohandel“.
Bundesbank ist skeptisch
Die Bundesbank blickt skeptisch auf den ultraschnellen computergesteuerten Handel an den Börsen. Es gebe Anzeichen dafür, dass der sogenannte Hochfrequenzhandel Trends in turbulenten Zeiten verstärke. So steht es im aktuellen Monatsbericht der Bundesbank. Einige Hochfrequenzhändler seien in kritischen Zeiten besonders aktiv und trieben den Markt damit in eine bestimmte Richtung. Andere „Turbohändler“, die in ruhigen Zeiten den Markt mit hohen Umsätzen belebten, zögen sich hingegen zurück. Damit fielen sie als stabilisierender Faktor in kritischen Momenten aus, so die Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht.
Bundesbank kontra Finanzbranche
Damit kontert die Bundesbank ein wichtiges Argument der Branche, wonach „Turbohändler“ die Märkte immer mit genügend Liquidität versorgten, um damit auch anderen die schnelle Ausführung von Aufträgen zu fairen Kursen zu erlauben. Den Hochfrequenzhandel betreiben unter anderem Banken und Investmentfonds.
In Bruchteilen von Sekunden möglichst viele Geschäfte
Im Hochfrequenzhandel wird versucht, in Bruchteilen von Sekunden möglichst viele Geschäfte abzuschließen und daraus Vorteile zu ziehen. Das Modell steht nach einigen nicht erklärbaren Kursturbulenzen in der Vergangenheit in der Kritik. Rund die Hälfte des Gesamthandels in den wichtigsten Börsensegmenten wird inzwischen dem Hochfrequenzhandel zugeschrieben.