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Verbraucherzentrale Brandenburg warnt erneut vor AFD Allgemeiner Finanzdienst

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Jochen Resch, Vorsitzender der Verbraucherzentrale Brandenburg, warnt erneut vor dem Allgemeinen Finanzdienst in einem aktuellen Beitrag auf seiner Internetseite.

Arbeitsuchende antworten auf Stellenanzeigen des AFD Allgemeiner Finanzdienst. Jobcenter vermitteln Arbeitslose an den AFD. Als Erstes müssen die Meisten eine Risikobeteiligung zeichnen. Dann werden frisch angeheuerte Finanzdienstleister bedrängt, Freunde und Familienmitglieder mit riskanten Finanzprodukten, wie derzeit den IFK Sachwertfonds, zu „beglücken“. Lebensversicherungen werden aufgekündigt, um den Rückkaufwert in eine riskante Beteiligung zu stecken.

AFD empfiehlt fragwürdige Beteiligungen mit Totalverlustrisiko
Nach den Erfahrungen von Resch Rechtsanwälte gibt es unzählige Arbeitsuchende oder vom Jobcenter vermittelte Anleger, die auf diese Art und Weise mit den Finanzprodukten des AFD Allgemeiner Finanzdienst Deutschland unliebsame Bekanntschaft machten. Der AFD Allgemeiner Finanzdienst wurde 1986 gegründet und hat durch den Vertrieb der hauseigenen SHB Fonds viele tausend Anleger in zweifelhafte Kapitalanlagen gelockt.

Der AFD und der Fall der Karin Heizer
Hier soll am Fall der Karin Heizer (Name verändert) exemplarisch aufgezeigt werden, mit welchen Praktiken der AFD arbeitet. Karin Heizer wurde über die Struktur der AFD Vermittlerin S. mit dem AFD und deren zweifelhaften Vertriebsmethoden bekannt gemacht. S. ist aber nicht die einzige Vertrieblerin des AFD Allgemeiner Finanzdienst Deutschland, die sich derartiger Praktiken bedient. S. sei hier namentlich genannt, weil sie sich dazu hinreißen lässt, mit schriftlichen Verleumdungen die Arbeit der Anlegerschutzkanzlei Resch Rechtsanwälte zu diskreditieren.

Mit Zeitungsannoncen lockt der AFD Arbeitssuchende mit lukrativen Jobs
Karin Heizer las die Zeitungsannonce des AFD Allgemeiner Finanzdienst Deutschland. Da sie arbeitslos war, schien das Angebot attraktiv zu sein. Bei einem Besuch in den Büroräumen des AFD in Sachsen  wurde ihr kurz erklärt, der AFD stehe für Finanzprodukte, die den Menschen einen Vermögensaufbau und eine Altersvorsorge sichern würde.

Bestehende Altersabsicherung des Bewerbers infrage gestellt
AFD Vermittlerin S. erklärte gleich im Vorstellungsgespräch, die bestehende Lebensversicherung und Riesterrente von Frau Heizer seien nicht geeignet zur Altersvorsorge. Die würden nichts bringen. Die auf eine Anstellung hoffende Karin Heizer fand die Argumentationslinie mangels besserer eigener Kenntnisse durchaus überzeugend und ließ sich von S. überreden, ihre Lebensversicherung und Riesterrente aufzukündigen. Der Rückkaufswert wurde gleich als Anzahlung in den IFK Sachwertfonds Deutschland 1 investiert.

AFD verschweigt Interessenkonflikt
Verschwiegen wurde freilich, dass es zwischen den AFD Gründern und den IFK Machern ein persönliches Beziehungsgeflecht gibt, die potenziell einen Interessenkonflikt beinhalten könnten. Es gibt keine Unabhängigkeit des AFD im Hinblick auf die IFK Sachwertfonds.

Vor dem Risiko des Totalverlustes wird nicht gewarnt
Völlig verschwiegen wurde auch, dass die Beteiligung am IFK Sachwertfonds eine Unternehmensbeteiligung ist, die in hohem Maße unternehmerische Risiken beinhaltet, die bis zum Risiko des Totalverlustes gehen. Zur Altersvorsorge ist die Beteiligung am IFK Sachwertfonds 1 nicht geeignet.

Den von AFD vertriebenen SHB Fonds droht die Insolvenz
Die Vorläuferfonds der IFK Sachwertfonds, die SHB Fonds Stuttgart, SHB Fürstenfeldbruck, SHB Renditefonds, SHB Altersvorsorgefonds und der SHB Fonds Erlenhofpark sind zum Jahresende 2014 gerade an der Insolvenz vorbeigeschlittert. Umso unverantwortlicher ist es, die Notsituation der arbeitsuchenden Karin Heizer auszunutzen und ihren ohnehin unsicheren Status noch weiter zu verschlechtern, indem zur Auflösung bestehender sicherer Anlagen geraten wird, um diese in ein Risikoprodukt zu investieren.

Schulungsunterlagen des AFD verschleiern Risiken
Die Resch Rechtsanwälten vorliegenden Schulungsunterlagen für die neu angeworbenen Vermittler des AFD tun ihr Übriges, um den noch Unerfahrenen die Risiken der von ihnen jetzt selber angepriesenen Finanzprodukte zu verschleiern. So werden diese Ahnungslosen bedrängt, innerhalb der Familie und im Freundeskreis nach Abschlüssen zu jagen. Sie können sich so Provisionen verdienen, um der Arbeitslosigkeit zu entfliehen. So glaubte auch Karin Heizer anfangs, ein Glückslos gezogen zu haben. Heute freut sie sich, mangels Verkaufstalents nur zwei Verträge mit Freunden abgeschlossen zu haben. Die Freunde mögen ihr verzeihen.

Sichere Lebensversicherung im Tausch gegen Risikoanlage
Wer einen Kunden veranlasst, bestehende Lebensversicherungen und sonstige sichere Anlagen aufzukündigen, um diese zur Altersabsicherung in eine risikobehaftete Unternehmensbeteiligung einzutauschen, begeht grundsätzlich eine Falschberatung. Das ist die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes. Diese Rechtsprechung kommt nun Karin Heizer zu gute.

Schadensersatzanspruch wegen Falschberatung gegen AFD
Diese Falschberatung führt zu einem Schadensersatzanspruch. Entsprechend gibt es eine Reihe von Urteilen, in denen auch der AFD zum Schadensersatz verurteilt wurde. Entsprechend wird auch Karin Heizer vom AFD den vollständigen Ausgleich ihres Schadens Zug um Zug gegen die Abtretung ihrer Ansprüche aus der Beteiligung an dem IFK Sachwertfonds verlangen.

Falschberatung berechtigt zur fristlosen Beendigung des Vertrages
Die Falschberatung berechtigt gleichzeitig zur fristlosen Kündigung des Beteiligungsvertrages. Leider hat der Anleger keinen Anspruch auf vollständige Rückzahlung der von ihm geleisteten Zahlung gegenüber der Gesellschaft, also in dem vorliegenden Falle der Karin Heizer gegenüber dem IFD Sachwertfonds Deutschland I. Der Fonds ist nur zur Erstattung des sogenannten Abfindungsguthabens verpflichtet, also dessen, was die Beteiligung wert ist. In vielen Fällen wird dieses gegen Null tendieren

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