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Lebensversicherungsrenditen

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Die Renditen von Kapitallebensversicherungen und Rentenversicherungen sind schlecht. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der Zeitschrift Öko-Test. Die Auswertung der Ablaufleistungen von 83 Verträgen ergab im Durchschnitt eine Rendite auf die Prämien von 3,73 Prozent jährlich. Ohne Kosten für den Risikoschutz waren es 4,2 Prozent. Angesichts des aktuell niedrigen Zinsniveaus scheint das auf den ersten Blick akzeptabel, doch weil die Verträge aber meist über Jahrzehnte und auch in Hochzinsphasen liefen, ist es das keinesfalls.

Bundeswertpapiere mit besserer Rendite

So hätten Verbraucher beim Abschluss einer Risikolebensversicherung in Kombination mit sicheren Bundeswertpapieren im gleichen Zeitraum eine jährliche Rendite von 5,81 Prozent erzielt. Bei einer eingezahlten Prämie von 100 Euro im Monat über 30 Jahre hinweg ergäbe dies eine Differenz von 23.466 Euro – 94.644 Euro gegenüber 71.178 Euro. Traurige Spitzenreiter der Untersuchung waren die Fondspolicen von Axa und Skandia mit einer jährlichen Rendite von minus 0,75 Prozent bzw. minus 1,84 Prozent sowie ein Vertrag der Nürnberger Versicherung mit 1,17 Prozent.

Überschüsse werden seit Jahren massiv gekürzt

Laut Untersuchung war weder die Laufzeit des Vertrages noch die Höhe des sogenannten Garantiezinses für die Höhe der Ablaufleistung ausschlaggebend. Vielmehr verschlechtert sich die Ablaufrendite, je jünger das Vertragsende zurückliegt. Das wundert uns nicht. Die Versicherer kürzen zum Nachteil der Anleger seit Jahren massiv die Überschüsse. Endlich liegen erstmals die wirklichen Renditen echter regulär abgelaufener Verträge vor und die von der Versicherungsbranche regelmäßig veröffentlichten geschönten Zahlen werden widerlegt. Bei hohen Kostenquoten von durchschnittlich 20 Prozent und den Renditekillern Dynamik und Teilzahlungszuschlag kann am Ende einfach keine vernünftige Rente herauskommen.

Trübe Aussichten

Wegen der Kürzung der Schlussüberschüsse und Gefährdung der Bewertungsreserven die künftigen Renditen noch weit unter den jetzt festgestellten zu liegen drohen. Zudem sei für die meisten Kunden, denen eine Lebensversicherung verkauft wurde, die Lage sogar noch schlimmer. Denn drei von vier Lebensversicherungskunden steigen vorzeitig aus und erleiden wegen geringer Rückkaufswerte sogar eine Minusrendite. Die Verbraucherzentrale rät Kunden, das Geld aus einer abgelaufenen Police auf keinen Fall erneut in eine Rentenversicherung einzuzahlen, sondern klassische Sparformen zu bevorzugen.

Quelle:VBZ Hamburg

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