1. Finanzielle Entwicklung und Kapitalstruktur
Eigenkapitalentwicklung
- Das Eigenkapital sank von 2,12 Mio. € (2022) auf 1,74 Mio. € (2023) – ein Rückgang von ca. 18%.
- Da kein Bilanzgewinn ausgewiesen wurde, scheint es keine Gewinne oder Ausschüttungen gegeben zu haben, sondern vielmehr Kapitalabflüsse (z. B. durch Abschreibungen oder Entnahmen).
Anlagevermögen
- Der Rückgang des Sachanlagevermögens um ca. 510.000 € deutet auf planmäßige Abschreibungen oder mögliche Veräußerungen hin.
- Da keine außerplanmäßigen Abschreibungen genannt werden, scheint es keine gravierenden Wertberichtigungen gegeben zu haben.
Umlaufvermögen
- Anstieg von 656.000 € auf 800.000 € (+22%). Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der liquiden Mittel um rund 132.000 € auf 599.000 €, was auf eine konservative Liquiditätshaltung hinweist.
Verbindlichkeiten & Rückstellungen
- Die Verbindlichkeiten sind mit knapp 80.000 € gering, allerdings haben sie sich gegenüber 2022 fast verdoppelt.
- Die Rückstellungen blieben mit ca. 327.000 € stabil, was auf eine realistische Risikovorsorge schließen lässt.
2. Rentabilität und Risikofaktoren
Ertragslage
- Es fehlen Informationen zu Umsatz und Gewinn, aber das fehlende Eigenkapitalwachstum deutet darauf hin, dass keine nennenswerten Gewinne erwirtschaftet wurden.
- Die Abschreibungen haben das Eigenkapital erheblich reduziert – möglicherweise gibt es nur geringe oder keine Überschüsse aus dem operativen Geschäft.
Kapitalstruktur & Haftung
- Der persönlich haftende Gesellschafter ist die Windpark Steinbacher Höhe Verwaltungs-GmbH, die nur ein gezeichnetes Kapital von 25.000 € hat. Das bedeutet, dass die GmbH nur in geringem Umfang haften würde.
- Die Kommanditisten müssten im Haftungsfall 761.664 € einzahlen, was ein finanzielles Risiko für Anleger darstellt.
Verschuldung & Liquidität
- Die Liquiditätssituation scheint solide, da das Unternehmen mit 600.000 € Cash-Reserven arbeitet.
- Die geringe Fremdkapitalquote (nur 80.000 € Verbindlichkeiten) spricht für eine niedrige Verschuldung, allerdings könnte das Unternehmen dadurch auch weniger finanzielle Hebel nutzen.
3. Unternehmensführung und Transparenz
Management
- Die Geschäftsführung besteht aus drei Personen mit technischem und buchhalterischem Hintergrund, was für eine Windpark-Gesellschaft sinnvoll erscheint.
- Es gibt jedoch keine Informationen zu strategischen Zielen, laufenden Projekten oder wirtschaftlichen Herausforderungen.
Fehlende Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
- Die Bilanz allein liefert keine vollständige Aussage über die Ertragskraft. Es wäre wichtig zu wissen:
- Gibt es operative Gewinne oder Verluste?
- Wie hoch sind die Erträge aus dem Windparkbetrieb?
- Welche laufenden Kosten und Fremdfinanzierungen gibt es?
4. Fazit für Anleger
✅ Positive Aspekte
- Solide Eigenkapitalquote (~81%) → geringe Abhängigkeit von Fremdkapital.
- Gute Liquiditätslage → genug Cash-Reserven für kurzfristige Verpflichtungen.
- Geringe Schulden → wenig Zinsbelastung und finanzielle Stabilität.
⚠️ Kritische Aspekte
- Senkung des Eigenkapitals um 18% → Anzeichen für Abschreibungen oder Kapitalrückgänge.
- Keine Informationen zur Rentabilität → Fehlen einer GuV erschwert Einschätzung der Wirtschaftlichkeit.
- Haftungsrisiko für Kommanditisten → Anleger könnten im Ernstfall zur Einzahlung verpflichtet sein.
- Fehlende strategische Informationen → Keine Angaben zur Zukunftsplanung oder erwarteten Erträgen.
📌 Empfehlung für Anleger:
- Ohne detaillierte Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) bleibt unklar, ob das Unternehmen profitabel arbeitet.
- Haftungsrisiken für Kommanditisten sollten vor einer Investition genau geprüft werden.
- Falls eine Investition in Betracht gezogen wird, sollte man auf weitere Berichte (z. B. GuV, Cashflow-Statement) sowie Geschäftsprognosen bestehen.
Fazit: Solide Finanzlage, aber unklare Ertragskraft – für konservative Anleger mit Risikoaffinität bedingt interessant.