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Analyse des Jahresabschlusses der Windpark Schönwalde-Altenkrempe GmbH & Co. KG für 2023

geralt (CC0), Pixabay

Der Jahresabschluss der Windpark Schönwalde-Altenkrempe GmbH & Co. KG zeigt eine deutliche Verschlechterung der finanziellen Lage im Vergleich zum Vorjahr. Besonders auffällig ist der massive Rückgang der Umsatzerlöse sowie der deutliche Jahresfehlbetrag, der sich negativ auf das Eigenkapital auswirkt.

1. Finanzielle Stabilität und Eigenkapitalentwicklung

  • Das Eigenkapital sank um rund 4,8% von 9,26 Mio. € auf 8,82 Mio. €, hauptsächlich aufgrund des Jahresfehlbetrags von 440 T€.
  • Der Verlustvortrag erhöhte sich von -706 T€ auf -1,15 Mio. €, was die finanzielle Schieflage weiter verdeutlicht.
  • Die Rücklagen blieben mit 9,96 Mio. € stabil, wodurch das Unternehmen zumindest auf eine solide Kapitalbasis zurückgreifen kann.

2. Entwicklung des Anlagevermögens und Abschreibungen

  • Der Buchwert der technischen Anlagen und Maschinen sank von 17,56 Mio. € auf 15,91 Mio. €, was auf Abschreibungen in Höhe von 1,74 Mio. € zurückzuführen ist.
  • Auch die immateriellen Vermögenswerte (z. B. Konzessionen und Lizenzen) reduzierten sich durch planmäßige Abschreibungen von 1,02 Mio. € auf 921 T€.
  • Insgesamt sank das Anlagevermögen um etwa 9%, was der natürlichen Abschreibung von Windkraftanlagen entspricht.

3. Liquidität und Umlaufvermögen

  • Guthaben bei Kreditinstituten reduzierten sich von 5,28 Mio. € auf 5,12 Mio. €, was auf eine schleichende Verschlechterung der Liquiditätslage hindeutet.
  • Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sanken von 289 T€ auf 216 T€, was auf eine schnellere Begleichung von Rechnungen oder eine geringere Netzeinspeisung hindeuten könnte.
  • Sonstige Vermögensgegenstände gingen drastisch von 268 T€ auf 67 T€ zurück, was ebenfalls eine verringerte finanzielle Flexibilität bedeutet.

4. Verschuldung und Verbindlichkeiten

  • Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten konnten um etwa 1,2 Mio. € reduziert werden (von 13,96 Mio. € auf 12,77 Mio. €), was ein positives Zeichen für die Schuldenabbau-Strategie ist.
  • Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen reduzierten sich von 375 T€ auf nur noch 13 T€, was darauf hindeutet, dass interne Forderungen innerhalb der Unternehmensgruppe weitgehend abgebaut wurden.
  • Sonstige Verbindlichkeiten stiegen dagegen von 63 T€ auf 104 T€, was auf ausstehende Steuerverpflichtungen oder andere kurzfristige Belastungen hindeutet.

5. Ertragslage und operative Risiken

  • Dramatischer Einbruch der Umsatzerlöse: Die Umsätze fielen von 4,91 Mio. € auf 2,59 Mio. €, ein Rückgang von fast 47%. Dies könnte auf schlechtere Winderträge, gesunkene Einspeisevergütungen oder Netzeinschränkungen zurückzuführen sein.
  • Materialaufwand von 682 T€ wurde erstmals separat ausgewiesen und umfasst u. a. Wartung, Betriebsführung und Dienstleistungsentgelte, die zuvor in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten waren.
  • Sonstige betriebliche Aufwendungen reduzierten sich von 1,1 Mio. € auf 353 T€, was allerdings vor allem auf die Umgliederung einiger Kosten in den Materialaufwand zurückzuführen ist.
  • Das Jahresergebnis nach Steuern verschlechterte sich von einem Überschuss von 1,85 Mio. € im Vorjahr zu einem Fehlbetrag von -440 T€, was die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erheblich belastet.

6. Besondere Risiken und Verpflichtungen

  • Langfristige Verpflichtungen für Wartungs- und Pachtverträge könnten die künftige Rentabilität weiter einschränken.
  • Kommunalabgaben: Der Windpark verpflichtet sich, 0,2 ct pro eingespeiste Kilowattstunde an Gemeinden abzuführen, was eine jährliche Belastung von etwa 76 T€ bedeutet.
  • Bankbesicherungen: Die gesamten Bankverbindlichkeiten sind durch Sicherungsübereignungen und Forderungsabtretungen besichert, was die finanzielle Flexibilität des Unternehmens einschränkt.

Fazit für Anleger

Die Windpark Schönwalde-Altenkrempe GmbH & Co. KG steht vor einer finanziellen Herausforderung, insbesondere aufgrund der stark gesunkenen Umsätze und des Jahresfehlbetrags.

Positiv:

  • Reduzierung der Bankverbindlichkeiten um 1,2 Mio. €.
  • Abbau der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.
  • Geringere sonstige betriebliche Aufwendungen durch Kostenumgliederung.

⚠️ Negativ/Risiken:

  • Massiver Umsatzeinbruch um 47%.
  • Hoher Jahresfehlbetrag (-440 T€) im Vergleich zum Vorjahresüberschuss (1,85 Mio. €).
  • Sinkende Liquidität, die langfristig problematisch sein könnte.
  • Steigende steuerliche und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten.

Empfehlung:
Anleger sollten die künftige Entwicklung der Umsatzerlöse genau beobachten. Falls sich die Einnahmen nicht stabilisieren oder weiter sinken, könnte dies zu einer angespannten Finanzlage führen. Die Tilgung der Bankverbindlichkeiten ist positiv, aber der anhaltende negative Trend in der Ertragslage ist besorgniserregend.

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