Start Allgemein Gefahr durch gefälschte Medikamente: Weltweiter Kampf gegen wachsende Bedrohung

Gefahr durch gefälschte Medikamente: Weltweiter Kampf gegen wachsende Bedrohung

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Der Handel mit gefälschten Arzneimitteln ist eines der am schnellsten wachsenden kriminellen Unternehmen der Welt und gefährdet Tausende von Menschenleben. Trotz der Schwierigkeiten im Kampf gegen diese Bedrohung setzen Forensikexperten wie Stéphanie Beer vom Pharmakonzern MSD alles daran, Fälschungen zu identifizieren. Oft sind gefälschte Medikamente mit bloßem Auge kaum von Originalen zu unterscheiden.

Im Jahr 2023 untersuchte das MSD-Labor in Schachen zahlreiche Proben aus der Türkei, der Ukraine und Ägypten. Diese gefälschten Medikamente, die oft gefährliche Chemikalien enthalten oder falsch dosiert sind, stellen ein erhebliches Risiko dar. Die WHO schätzt, dass etwa 10 % der in Entwicklungsländern im Umlauf befindlichen medizinischen Produkte gefälscht oder minderwertig sind.

Europa wurde um 2010 durch gefälschte Versionen des Krebsmedikaments Avastin wachgerüttelt, was zur Einführung der EU-Richtlinie über gefälschte Arzneimittel führte. Seit 2019 müssen Arzneimittelhersteller eine 2D-Datenmatrix auf jeder Packung anbringen, um die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten.

Trotz dieser Maßnahmen bleibt das Problem bestehen, besonders in Entwicklungsländern, die nicht über die nötige Infrastruktur verfügen. Online-Apotheken und soziale Medien bieten Kriminellen zudem eine Plattform, um gefälschte Medikamente zu vertreiben. Experten schätzen, dass weltweit mehr als 500.000 Menschen jährlich durch gefälschte Medikamente sterben.

Ein koordiniertes internationales Vorgehen ist bisher nicht gelungen, doch Organisationen wie die WHO und große Pharmaunternehmen arbeiten daran, die Sicherheit zu erhöhen und Fälschungen zu bekämpfen.

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