Ein Mitglied der berüchtigten Gang Almighty Vice Lords Nation (AVLN) ist in Michigan wegen eines brutalen Angriffs im Gefängnis verurteilt worden. Wie das US-Justizministerium am Dienstag bekanntgab, wurde Anthony Zigler, genannt „Footz“ oder „Vampire“, der Conservative Vice Lords-Fraktion der AVLN zugeordnet und von einem Geschworenengericht für schuldig befunden, im Auftrag der Gang einen Gewaltakt begangen zu haben – mit möglichen bis zu 20 Jahren Haft.
Die Tat liegt bereits einige Jahre zurück: 2017 stach Zigler einen Mithäftling in einer Justizvollzugsanstalt in Michigan 15-mal in Kopf, Hals und Bauch – laut Anklage, um seinen Status innerhalb der Gang zu festigen. Ob das Opfer überlebt hat, ist bislang unklar.
„Wer Gewalt im Namen einer kriminellen Organisation ausübt, wird in Detroit oder in unseren Gefängnissen nicht toleriert – und landet direkt wieder hinter Gittern, auf lange Zeit“, erklärte James Deir, Leiter des Detroiter Büros für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe (ATF).
Die AVLN ist eine der ältesten und weitverzweigtesten Straßenbanden der USA, gegründet in den 1960er Jahren in Chicago. Sie operiert über verschiedene „Zweige“, darunter die Insane, Traveling und Mafia Insane Vice Lords. Sie finanziert inhaftierte Mitglieder, hält Macht durch Einschüchterung und Gewalt aufrecht – und pflegt eine rigide Hierarchie. Wer sich nicht an die Befehle der „Prinzen“ oder „Kings“ hält, riskiert eine „physische Bestrafung“ – bis hin zum Tod.
Ziglers Fall ist Teil eines umfangreichen Verfahrens gegen 40 AVLN-Mitglieder, das 2021 begann. Bereits mehrere hochrangige Gang-Mitglieder wurden zu langen Haftstrafen zwischen 60 und 70 Jahren verurteilt. Weitere 33 Beschuldigte warten noch auf ihre Prozesse.
Besonders belastend für Zigler: Laut Gerichtsakten kündigte er in einem abgehörten Telefonat mit einem ranghöheren CVL-Mitglied an, einen bestimmten Mithäftling „beseitigen“ zu wollen – wenige Tage später setzte er seine Drohung mit einem selbstgebastelten Messer in die Tat um. Die Lunge des Opfers wurde dabei schwer verletzt.
Julie A. Beck, amtierende US-Staatsanwältin für den östlichen Bezirk von Michigan, lobte die enge Zusammenarbeit zwischen ihrem Büro, der ATF und der Polizei von Detroit. „Diese Verurteilung zeigt: Unser Einsatz gegen gewalttätige Banden funktioniert – unsere Gemeinschaft ist heute sicherer.“