Die Windpark Goedde-Menke GmbH & Co. KG weist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 eine stabile, aber in Teilen angespannte wirtschaftliche Situation auf. Die Bilanzsumme sank leicht von 2,55 Mio. Euro im Vorjahr auf rund 2,49 Mio. Euro, was auf moderate Veränderungen bei Vermögenswerten und Verbindlichkeiten hindeutet. In der Gesamtschau zeigt sich: Der Windpark ist operativ solide aufgestellt, steht jedoch unter dem Einfluss langfristiger Verbindlichkeiten und eines strukturell begrenzten Eigenkapitalpolsters.
Positiv hervorzuheben ist zunächst der Anstieg des Eigenkapitals. Dieses stieg von rund 822.000 Euro im Vorjahr auf knapp 1,18 Mio. Euro – ein Zuwachs um mehr als 350.000 Euro. Der Eigenkapitalanteil an der Bilanzsumme liegt damit bei rund 47 Prozent, was für eine projektgetragene Windparkgesellschaft ein vergleichsweise guter Wert ist. Der Zuwachs dürfte entweder auf die Zurückhaltung von Gewinnen oder auf nachträgliche Kapitalzuführungen zurückgehen – letzteres ist anhand der Angaben jedoch nicht zweifelsfrei erkennbar. Gleichzeitig bleibt die Tatsache bestehen, dass 350.000 Euro an Einlagen noch nicht eingefordert wurden. Das stellt ein potenzielles Finanzpolster dar, kann aber auch als Hinweis auf Zurückhaltung bei der Kapitalausstattung interpretiert werden.
Ein weiterer Lichtblick ist die Entwicklung des Umlaufvermögens. Dieses stieg von rund 836.000 Euro auf über 1 Mio. Euro an. Dabei legten insbesondere die liquiden Mittel deutlich zu – von etwa 501.000 Euro im Vorjahr auf über 675.000 Euro. Dies deutet auf eine verbesserte Liquiditätssituation hin, was aus Anlegersicht ein beruhigendes Signal ist. Gleichzeitig blieb der Forderungsbestand gegenüber Gesellschaftern mit rund 155.000 Euro stabil. Es ist zu beachten, dass diese Forderungen zu einem Teil langfristiger Natur sind und damit nicht kurzfristig zur Liquiditätsabsicherung zur Verfügung stehen.
Das Anlagevermögen ist – typisch für Windparkgesellschaften – hoch und besteht größtenteils aus Sachanlagen. Diese reduzierten sich im Jahresverlauf von rund 1,41 Mio. Euro auf 1,16 Mio. Euro. Diese Reduktion dürfte auf planmäßige Abschreibungen der technischen Infrastruktur zurückzuführen sein. Da kein Repowering oder nennenswerte Ersatzinvestitionen erkennbar sind, ist davon auszugehen, dass die technische Substanz allmählich abnimmt. Dies stellt für mittel- bis langfristig orientierte Anleger einen zu beachtenden Risikofaktor dar, insbesondere im Hinblick auf die Restlaufzeit von Einspeisevergütungen und den Wiederverkaufswert der Anlagen.
Auf der Passivseite fällt eine deutliche Reduktion der Verbindlichkeiten auf. Diese sanken von etwa 1,49 Mio. Euro auf rund 1,08 Mio. Euro. Besonders erfreulich: Die langfristigen Schulden mit einer Laufzeit über fünf Jahre wurden um fast 400.000 Euro reduziert. Damit verringert sich der Verschuldungsgrad der Gesellschaft, was die finanzielle Flexibilität mittelfristig erhöht. Trotzdem machen langfristige Verbindlichkeiten weiterhin einen erheblichen Anteil der Finanzierung aus – rund 1 Mio. Euro (bzw. knapp 41 % der Bilanzsumme). Für Anleger bedeutet das: Die Gesellschaft bleibt über Jahre hinweg an Tilgungspläne gebunden und muss dauerhaft Erträge generieren, um ihren Verpflichtungen nachzukommen.
Die Rückstellungen wurden gegenüber dem Vorjahr nur leicht angepasst und bewegen sich weiterhin auf einem moderaten Niveau von rund 235.000 Euro. Die Zusammensetzung ist nicht im Detail aufgeschlüsselt, dürfte aber typischerweise Rückbauverpflichtungen und Wartungsrückstellungen enthalten. Ohne nähere Angaben zur Rückstellungsstruktur ist jedoch keine vollständige Einschätzung über das Risikomanagement der Gesellschaft möglich.
In puncto Transparenz erfüllt der Jahresabschluss die gesetzlichen Mindestanforderungen. Es finden sich grundlegende Angaben zu Bewertungsmethoden und zur Laufzeitstruktur der Forderungen und Verbindlichkeiten. Allerdings fehlen – wie bei kleinen Personengesellschaften üblich – weiterführende Informationen zur Ertragslage (z. B. Ergebnisrechnung oder operative Kennzahlen wie Stromertrag, Einspeisevergütung oder Auslastung der Anlagen). Dies erschwert Anlegern die Beurteilung, ob die Gesellschaft nicht nur bilanztechnisch, sondern auch wirtschaftlich nachhaltig arbeitet. Es bleibt zudem offen, ob Ausschüttungen geplant oder vorgenommen wurden.
Fazit aus Anlegersicht: Die Windpark Goedde-Menke GmbH & Co. KG zeigt sich bilanztechnisch verbessert, mit höherem Eigenkapital, verbesserter Liquidität und reduziertem Fremdkapital. Das ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Gleichzeitig bestehen strukturelle Herausforderungen: die Alterung des Sachanlagevermögens, die hohe Abhängigkeit von langfristigen Verbindlichkeiten und die eingeschränkte Transparenz über operative Erträge. Wer als Anleger investiert ist oder ein Engagement erwägt, sollte sich zusätzliche Informationen zur Wirtschaftlichkeit, zur Restlaufzeit von Vergütungsmodellen sowie zur zukünftigen Strategie des Windparks einholen – insbesondere im Hinblick auf mögliche Ausschüttungen und langfristige Substanzerhaltung.