Der Kreml hat am Sonntag erklärt, dass die Gespräche mit dem Team von US-Präsident Donald Trump gut verlaufen würden, es jedoch nicht realistisch sei, kurzfristig Ergebnisse zu erwarten. Die diplomatischen Bemühungen zielten darauf ab, einen Weg zur Beendigung des Ukraine-Kriegs zu finden, so Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Hintergrund ist ein Treffen zwischen Trumps Sondergesandtem Steve Witkoff und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, das laut russischen Medien über vier Stunden dauerte. Die Gespräche fanden in St. Petersburg statt, während gleichzeitig in Kairo neue Vermittlungsversuche zwischen Israel und Hamas unternommen wurden.
Trump hatte sich zuvor erneut als Friedensstifter inszeniert und geäußert, dass es im Ukraine-Konflikt „einen Punkt gebe, an dem man entweder liefern oder schweigen“ müsse. Seine Regierung betrachtet den Krieg zunehmend als Stellvertreterkonflikt zwischen den USA und Russland, was der Argumentation Moskaus nahekommt.
Kreml: Kein schneller Frieden möglich
Peskow sagte, es gebe Kontakt auf mehreren Ebenen – über das Außenministerium, Geheimdienste und Putins Investmentbeauftragten Kirill Dmitrijew. Dennoch seien „sofortige Ergebnisse unmöglich“, da das Verhältnis zwischen beiden Ländern unter Trumps Vorgänger Joe Biden schwer beschädigt worden sei.
Ein mögliches persönliches Treffen zwischen Trump und Putin sei zwar nicht ausgeschlossen, aber laut Peskow „brauche es Zeit und ernsthafte Arbeit, um die Beziehungen zu erneuern.“
Geopolitische Spannungen weiterhin hoch
Der russische Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 hat laut Beobachtern die schwerste Konfrontation zwischen Russland und dem Westen seit der Kubakrise 1962 ausgelöst. Während Europa und die Ukraine den Angriff als imperialistische Landnahme verurteilen, stellt Putin den Krieg als Verteidigung gegen ein expansives, westliches Bündnis dar, das Russland nach dem Kalten Krieg „gedemütigt“ habe.
Putins Darstellung: Die NATO-Osterweiterung und der westliche Einfluss auf ehemalige Sowjetstaaten, insbesondere die Ukraine, seien der Kern des Konflikts. Inzwischen kontrolliert Russland rund ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets.