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Warum Musik unter die Haut geht – Gene beeinflussen, wie sehr wir Musik genießen

javierdumont (CC0), Pixabay

Warum bekommen manche Menschen bei Musik sofort Gänsehaut – während andere kaum emotional berührt werden? Diese Frage beschäftigt nicht nur Musikliebhaber, sondern jetzt auch die Wissenschaft.

Forschende der Max-Planck-Institute in Nijmegen (Niederlande) und Frankfurt am Main sind der Faszination von Musik auf den Grund gegangen – und dabei zu einem spannenden Ergebnis gekommen: Unser Musikempfinden liegt nicht nur im Ohr oder im Herzen, sondern auch in unseren Genen.

Musikgenuss – mehr als nur Geschmackssache

Laut der Studie, an der auch Miriam Mosing vom Max-Planck-Institut beteiligt war, hängt es nicht allein von unseren musikalischen Fähigkeiten ab, ob wir Musik lieben oder nicht. „Es zeigt sich, dass unsere Freude an Musik nicht ausschließlich davon abhängt, ob wir gut hören, singen oder ein Instrument spielen können“, erklärt Mosing.

Entscheidend seien vielmehr eine Kombination aus genetischen Anlagen und Umwelteinflüssen – also Erziehung, kulturelle Prägung oder das musikalische Umfeld in Kindheit und Jugend.

Gene prägen unser musikalisches Empfinden

Dabei fanden die Wissenschaftler Hinweise darauf, dass bestimmte genetische Faktoren das emotionale Erleben von Musik beeinflussen können. Manche Menschen scheinen also von Natur aus empfänglicher für musikalische Reize zu sein als andere.

Das bedeutet: Ob jemand beim Lieblingslied Tränen in den Augen hat oder bei einem Orchestermoment Gänsehaut bekommt, ist nicht nur Gefühl – sondern möglicherweise auch ein Stück weit Veranlagung.

Musik als Zusammenspiel von Natur und Umwelt

Trotzdem betonen die Forschenden: Musikgenuss sei kein rein genetisches Schicksal. Entscheidend bleibe auch, wie und in welchem Umfeld Menschen aufwachsen. Wer früh Zugang zu Musik hat, gemeinsam singt, tanzt oder ein Instrument lernt, könne seine Freude an Musik deutlich stärken – unabhängig von der genetischen Ausgangslage.

Ein neuer Blick auf die Macht der Musik

Die Ergebnisse der Studie werfen ein neues Licht auf die Frage, warum Musik Menschen so unterschiedlich berührt. Und sie zeigen: Musik verbindet uns nicht nur kulturell – sondern ist womöglich auch tief in unserer Biologie verankert.

Für alle Musikliebhaber eine schöne Erkenntnis: Wer Musik liebt, trägt diese Leidenschaft vielleicht tatsächlich ein Stück weit in seinen Genen – aber zum Glück liegt es auch immer in unserer Hand, Musik zu entdecken, zu fühlen und zu genießen.

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