Es sollte ein unvergesslicher Moment werden: ein Rundflug über die Skyline von Manhattan, ein Blick aus der Luft auf die Freiheitsstatue, das Empire State Building und den schimmernden Hudson River. Für eine fünfköpfige Familie aus Spanien endete dieser Traum in einer unfassbaren Tragödie.
Am Nachmittag des 10. April, gegen 15:15 Uhr, stürzte ihr Hubschrauber vom Typ Bell 206 kopfüber in den Hudson River – keine Viertelstunde nach dem Start. Auch der Pilot, der die Familie auf dem Flug begleitete, überlebte den Absturz nicht. Vier Menschen starben noch am Unfallort, zwei weitere wurden in nahegelegene Krankenhäuser gebracht, wo sie später ihren Verletzungen erlagen.
Die Namen der Opfer wurden zunächst nicht bekannt gegeben. Die Stadt wollte den Angehörigen Zeit geben, bevor ihre Trauer von der Öffentlichkeit berührt wird. Doch Bürgermeister Eric Adams fand bewegende Worte: „Unsere Herzen sind bei der Familie, die so grausam aus dem Leben gerissen wurde.“
Ein Moment der Stille – dann Chaos
Augenzeugen berichteten von einem verstörenden Bild. Eric Campoverde, der zufällig in der Nähe war, schilderte: „Ich sah den Helikopter in einem 45-Grad-Winkel fallen. Es gab einen lauten Aufprall, einen riesigen Wasserspritzer – es war furchtbar.“
Die schwarz-goldene Maschine trieb halb versunken im Fluss, nur noch die silbernen Kufen ragten aus dem Wasser, von Notfallairbags über Wasser gehalten. Dutzende Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei eilten herbei, Drohnen summten über der Absturzstelle, während ein feiner Nieselregen auf den Fluss fiel. Der Himmel war wolkenverhangen – und über der Szene lag eine seltsame, lähmende Stille.
Rätsel um die Ursache – Ermittlungen laufen
Noch ist unklar, was zu dem Absturz geführt hat. Die US-Flugsicherheitsbehörden FAA und NTSB haben Ermittlungen aufgenommen. Klar ist nur: Der Hubschrauber war kurz zuvor von Manhattan gestartet, hatte die Freiheitsstatue überflogen und drehte gerade in Richtung George Washington Bridge, als das Unglück geschah.
Laut Wetterdienst herrschten zum Zeitpunkt des Absturzes leichte Winde, die Sicht war gut – technisches oder menschliches Versagen können nicht ausgeschlossen werden.
Immer wieder Unfälle – Kritik an Touristenflügen wächst
Der Vorfall hat erneut eine Debatte über die Sicherheit von Hubschrauberflügen über New York entfacht. Seit den 1980er Jahren kam es laut der Initiative Stop the Chop zu mehr als 30 Abstürzen – einige davon ebenfalls tödlich. Die Organisation fordert schon lange ein Verbot für nicht lebensnotwendige Hubschrauberflüge über der Stadt.
Senatorin Kirsten Gillibrand schrieb in einer Mitteilung auf X: „Ich bete für alle, die von diesem tragischen Vorfall betroffen sind.“ Auch der Abgeordnete Dan Goldman sprach den Hinterbliebenen sein Mitgefühl aus.
Ein letzter Blick von oben – und dann Stille
Was diese Familie in ihren letzten Minuten sah, wissen wir nicht. Vielleicht bewunderten sie die Aussicht, vielleicht hielten sie einander an den Händen. Es ist ein Bild, das hängen bleibt: Ein Moment der Schönheit – und dann ein jähes Ende.