Im US-Bundesstaat Florida ist ein 48-jähriger Mann am Dienstagabend per Giftspritze hingerichtet worden – rund ein Vierteljahrhundert nach seinen grausamen Taten. Wie die USA Today berichtet, wurde die Exekution im Hochsicherheitsgefängnis von Raiford vollzogen. Trotz letzter juristischer Versuche seiner Anwälte, die Hinrichtung zu stoppen, blieb das Berufungsgericht bei seinem Urteil.
Der Mann hatte die Verbrechen gestanden, für die er zum Tode verurteilt worden war: Im Jahr 2000 entführte, vergewaltigte und ermordete er eine Angestellte der Zeitung Miami Herald – während ihrer Mittagspause, mitten am Tag. Monate zuvor hatte er im Bundesstaat Massachusetts bereits eine Frau erstochen. Beide Taten lösten damals landesweites Entsetzen aus.
Die Opferanwälte und Angehörigen der Getöteten zeigten sich nach der Vollstreckung erleichtert, wenn auch bewegt. „Es ist kein Tag der Freude, aber ein Tag der Gerechtigkeit“, sagte ein Familienmitglied der Miami Herald-Mitarbeiterin in einer kurzen Stellungnahme.
Die Todesstrafe in den USA bleibt unterdessen ein umstrittenes Thema. Während Bundesstaaten wie Kalifornien oder New York seit Jahren auf deren Vollstreckung verzichten, gehören Staaten wie Florida weiterhin zu jenen, die regelmäßig Hinrichtungen durchführen – zuletzt sogar wieder vermehrt.
Der Fall reiht sich ein in eine Reihe von Hinrichtungen in den Vereinigten Staaten, die oft Jahrzehnte nach der eigentlichen Tat vollzogen werden. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International kritisieren diese Praxis scharf – sie sehen darin keine Form der Gerechtigkeit, sondern eine überholte und unmenschliche Form der Bestrafung.
