Trump verteidigt Zölle trotz Börsencrash: „Manchmal muss man Medizin nehmen“
Trotz massiver Kursverluste an den internationalen Börsen verteidigte US-Präsident Donald Trump am Sonntagabend seine umfassende Zollpolitik. „Manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas zu heilen“, sagte er gegenüber Reportern an Bord der Air Force One, als er von seinem Aufenthalt in Mar-a-Lago, Florida zurückkehrte.
Die US-Aktien-Futures zeigten bereits am Sonntagabend starke Verluste – der Dow Jones sackte um rund 1.000 Punkte ab. Seit der Ankündigung der neuen Importzölle am vergangenen Mittwoch haben die US-Börsen ihren schlimmsten Einbruch seit der Corona-Pandemie erlebt:
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Dow Jones: –9,2 %
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S&P 500: –10,5 %
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Nasdaq: –11,4 %
Trump wies die Spekulation zurück, er wolle absichtlich einen Börsencrash herbeiführen – auch wenn er kürzlich auf seiner Plattform Truth Social ein Video geteilt hatte, in dem genau das behauptet wurde. Auf die Frage, ob es ein Maß an wirtschaftlichem Schmerz gebe, das er nicht in Kauf nehmen wolle, antwortete Trump:
„Ich will nicht, dass etwas fällt, aber wir sind so schlecht behandelt worden. Andere Länder haben unsere Jobs, unser Geld, unsere Unternehmen genommen.“
Er betonte erneut, dass höhere Zölle notwendig seien, um die amerikanische Industrie zu stärken und den jahrzehntelangen Handelsdefiziten mit Ländern wie China, Kanada, Mexiko und der EU ein Ende zu setzen. Trump erklärte:
„Wir werden keine Defizite mehr haben. Für mich ist ein Defizit ein Verlust.“
Die neuen Zölle umfassen:
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10 % Basistarif auf alle Importe (seit Samstag in Kraft)
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Höhere Gegenzölle auf Importe aus Ländern mit bestehenden Handelsbarrieren gegen US-Waren, darunter China und die EU (ab Mittwoch)
Trotz der globalen Marktturbulenzen blieb Trump bei seinem Kurs. Er sagte, er habe über das Wochenende mit zahlreichen Staatschefs aus Europa und Asien gesprochen:
„Alle wollen ein Abkommen schließen, aber ich habe klar gesagt: keine Defizite mehr.“