Republikaner verteidigen Sitze in Florida – Showdown in Wisconsin mit nationaler Tragweite
Am Dienstag fanden in den USA bedeutende Sonderwahlen statt, die sowohl in Florida als auch im Bundesstaat Wisconsin politische Beobachter in Atem hielten. Während die Republikaner in beiden Kongresswahlkreisen in Florida ihre Sitze souverän verteidigen konnten, spielte sich in Wisconsin ein politischer Krimi um einen Sitz im obersten Gerichtshof des Bundesstaates ab – mit Auswirkungen über die Staatsgrenzen hinaus.
Florida: Zwei Siege für Trump & Co – trotz Gegenwind
In den traditionell konservativen Distrikten FL-1 (Panhandle) und FL-6 (Ostküste) setzten sich die republikanischen Kandidaten Jimmy Patronis (Nachfolger von Matt Gaetz) und Randy Fine (Nachfolger von Mike Waltz) gegen ihre demokratischen Herausforderer durch.
Beide Rennen wurden innerhalb einer halben Stunde nach Schließung der Wahllokale von CNN und der New York Times für die Republikaner entschieden – ein wichtiger Etappensieg für Präsident Donald Trump, der die Kandidaten unterstützte.
Dennoch konnten die Demokraten die Abstände deutlich verringern: In beiden Bezirken halbierten sie nahezu den bisherigen Vorsprung der Republikaner im Vergleich zur Wahl 2024.
„Das ist ein Warnsignal – und vielleicht der Anfang von Rissen im Fundament von Trump 2.0“, kommentierte USA TODAY.
Wisconsin: Gerichtswahl mit Musk-Millionen
Parallel wurde in Wisconsin ein Sitz am Obersten Gerichtshof neu vergeben – und das Rennen zwischen dem konservativen Kandidaten Brad Schimel und der liberalen Susan Crawford gilt als indirektes Referendum über Trumps zweite Amtszeit, über Elon Musks Einfluss und über den politischen Kurs des Landes.
Besonders brisant: Das Rennen hat sich zur teuersten Justizwahl in der US-Geschichte entwickelt. Über 100 Millionen Dollar flossen in den Wahlkampf – allein Elon Musk spendete über 20 Millionen Dollar zugunsten von Schimel. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Green Bay verteilte Musk sogar zwei Schecks über je eine Million Dollar an Unterstützer, was in den Medien für großes Aufsehen sorgte.
Ein Versuch des demokratischen Generalstaatsanwalts von Wisconsin, die Zahlungen zu stoppen, wurde vom Gericht abgewiesen.
Warum Wisconsin so wichtig ist
Je nach Wahlausgang ändert sich die Mehrheitsverhältnisse im Obersten Gerichtshof von Wisconsin:
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Mit Schimel: 4:3 konservative Mehrheit
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Mit Crawford: 4:3 liberale Mehrheit
Das Gericht befasst sich mit hochpolitischen Themen wie dem Abtreibungsrecht, Wahlkreisreformen und Wählerregistrierung – Entscheidungen, die langfristige Auswirkungen auf landes- und bundesweite Wahlen haben könnten.
„Es ist ein symbolischer Prüfstein für den Zustand der US-Demokratie“, sagte ein Politikwissenschaftler der Universität Wisconsin.
Demokraten hoffen auf Momentum – Republikaner warnen vor „Rückeroberung durch Kartentricks“
Während die Demokraten auf einen liberalen Sieg hoffen, warnen Trump-nahe Kreise bereits vor „juristischen Umstürzen“. Elon Musk bezeichnete den Wahlkampf als entscheidend für die Kongresswahlen 2026, da eine Neufestlegung der Wahlbezirke durch ein linkes Gericht möglicherweise zwei republikanische Sitze kosten könnte.
„Sie wollen Trumps Agenda mit juristischen Tricks stoppen“, sagte Musk bei Fox News.
Fazit: Symbolik, Spannung – und ein Vorgeschmack auf 2026
Die Ergebnisse in Florida waren zwar erwartbar, doch die deutlich verkürzten Abstände zeigen: die Wählerlandschaft ist in Bewegung. Und in Wisconsin dürfte das Ergebnis weit über den Bundesstaat hinaus Wirkung entfalten – sowohl politisch als auch strategisch.
Eins steht fest: Donald Trump, Elon Musk, die Demokraten – sie alle sehen in diesen scheinbar lokalen Wahlen einen Vorgeschmack auf die großen Machtkämpfe von morgen.