1. Positiv: Solides Anlagevermögen & Liquidität
- Das Unternehmen verfügt über ein hohes Anlagevermögen von rund 27 Millionen Euro, hauptsächlich in Form von Sachanlagen (Windenergieanlagen). Dies bestätigt, dass tatsächlich werthaltige Vermögenswerte bestehen.
- Die flüssigen Mittel (Guthaben bei Banken) sind mit 6,3 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (4,86 Mio. Euro) deutlich gestiegen. Dies könnte auf eine verbesserte Liquiditätslage oder auf erhaltene Zahlungen aus Stromverkäufen hinweisen.
- Die Gesellschaft konnte ihr Eigenkapital leicht erhöhen (von 8,93 Mio. Euro auf 9,5 Mio. Euro).
2. Kritisch: Hohe Verschuldung & langfristige Verbindlichkeiten
- Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf 25,2 Mio. Euro, was rund 71 % der Bilanzsumme ausmacht.
- Mehr als 9,6 Mio. Euro dieser Verbindlichkeiten haben eine Laufzeit von über 5 Jahren. Langfristige Kredite sind in der Branche zwar üblich, bergen aber Zins- und Tilgungsrisiken.
- Besonders auffällig: 23,97 Mio. Euro der Verbindlichkeiten sind besichert – unter anderem durch Sicherungsübereignung von Windenergieanlagen, Abtretung von Stromvergütungen und Verpfändung einer Liquiditätsreserve. Sollte es zu Zahlungsschwierigkeiten kommen, könnte dies für Gläubiger und indirekt für Anleger problematisch werden.
3. Kritisch: Fehlender Bilanzgewinn
- Kein Bilanzgewinn für 2023 und 2022 bedeutet, dass aus den laufenden Erträgen keine Ausschüttungen an Anleger erfolgt sind.
- Das Unternehmen könnte Gewinne reinvestieren oder Abschreibungen auf Windkraftanlagen vorgenommen haben, dennoch stellt sich die Frage: Wie nachhaltig ist die Ertragslage?
- Anleger sollten hinterfragen, ob und wann das Unternehmen Gewinne erwirtschaftet und Ausschüttungen plant.
4. Bewertungseinheiten & Absicherung durch Zinsswaps
- Das Unternehmen nutzt Zinsswaps, um sich gegen Zinsschwankungen bei Krediten abzusichern. Dies kann vorteilhaft sein, falls Zinsen steigen.
- Allerdings sind solche Derivate nicht ohne Risiko: Falls sich Marktbedingungen ändern, könnten sich zusätzliche Kosten ergeben. Anleger sollten hinterfragen, wie gut diese Absicherung in der Praxis funktioniert.
5. Hohe laufende finanzielle Verpflichtungen
- Neben bilanzierten Schulden gibt es sonstige finanzielle Verpflichtungen von 1,7 Mio. Euro jährlich, insbesondere aus Wartungs-, Betriebsführungs- und Pachtverträgen.
- Da diese Kosten teilweise abhängig von den Stromeinspeisungen sind, stellt sich die Frage: Wie stabil sind die Einnahmen aus der Stromproduktion? Gibt es Risiken durch schwankende Einspeisemengen oder künftige Änderungen der Einspeisevergütung?
Fazit: Risiken und Chancen für Anleger
✅ Positive Aspekte:
- Solide Sachanlagen und steigende Liquidität
- Eigenkapital leicht erhöht
- Absicherung gegen Zinsänderungen durch Swaps
⚠️ Kritische Punkte:
- Hohe Verschuldung mit langfristigen Verbindlichkeiten
- Kein Bilanzgewinn, unklar, ob und wann Gewinne ausgeschüttet werden
- Hohe jährliche Verpflichtungen, die von Stromproduktion abhängen
📌 Empfehlung für Anleger:
- Tiefere Analyse der Ertragslage: Wie stabil sind die Einnahmen aus Stromverkäufen?
- Prüfung der Finanzierungsstruktur: Kann das Unternehmen seine Kredite langfristig bedienen?
- Transparenz hinterfragen: Gibt es eine Prognose zu künftigen Ausschüttungen?
Insgesamt sollten Anleger die Risiken und Chancen genau abwägen, bevor sie sich finanziell engagieren.