Ach, was für eine glorreiche Zeit, in der wir leben! Die Internationale Energieagentur (IEA) hat es bestätigt: Die Atomkraft erlebt ihr triumphales Comeback – als hätte es Tschernobyl, Fukushima und all die kleinen „technischen Zwischenfälle“ nie gegeben. Ganze 40 Länder wollen mehr Kernkraft, und 2025 soll ein neuer Rekord in der Atomstromproduktion aufgestellt werden. Applaus, bitte!
Stromhunger dank moderner Bequemlichkeiten
Der steigende Energiebedarf kommt natürlich nicht von irgendwoher. Elektroautos, Datenzentren und künstliche Intelligenz fressen Strom wie nie zuvor – und was wäre besser geeignet, diesen Bedarf zu decken, als eine Technologie, die Abfall produziert, der uns und die nächsten paar Tausend Generationen begleitet? Aber keine Sorge, einige Länder steigen ja trotzdem aus. Die restliche Welt sorgt schon dafür, dass die Reaktoren brav weiterlaufen.
China gibt den Takt an – mit ein bisschen russischer Hilfe
Während in Europa und den USA die Atomkraftwerke langsam ausgedient haben, macht China einfach mal, was es will. Von 52 neuen Reaktoren seit 2017 stammen satte 25 aus dem Reich der Mitte. Und dann wären da noch Indien, Russland, die Türkei und ein paar andere Länder, die mit frischem Uran-Nachschub fleißig nachziehen. Sicherheit, Kosten oder Endlager? Ach, unwichtige Details!
Frankreich feiert – trotz gigantischer Baukosten
Frankreich freut sich besonders über sein neues Vorzeigewerk, den Reaktor Flamanville 3. Dass der Bau schlappe 17 Jahre gedauert und sich die Kosten von ursprünglich 3,3 auf bescheidene 23,7 Milliarden Euro versechsfacht haben? Geschenkt! Hauptsache, er produziert jetzt endlich Strom. Und dank schwächelnder Industrie und stockendem Elektroauto-Absatz bleibt im eigenen Land sogar genug übrig, um Rekordmengen ins Ausland zu exportieren. Läuft!
Deutschland? Nein danke!
Während Frankreich stolz seine alten und neuen Meiler feiert, bleibt Deutschland weiter der Party-Pooper. Die letzten AKWs wurden 2023 abgeschaltet, und trotz hitziger Debatten bleibt es wohl dabei. RWE-Chef Markus Krebber winkt jedenfalls ab – für seine Kraftwerke sei „die Zeit abgelaufen“. Klingt ja fast so, als wäre das bei einigen anderen noch nicht angekommen.
Atomlobby vs. Realität
Aber halt! Nicht jeder jubelt über diese Renaissance der Strahlenkraft. Atomkraftgegner erinnern daran, dass der Anteil der Kernenergie an der weltweiten Stromproduktion seit den 90ern auf fast die Hälfte gesunken ist. Die IEA, so kritisieren sie, versuche eine „Atomrenaissance herbeizuschreiben“ – mit Zahlen, die nur halb so strahlend aussehen, wenn man die immensen Baukosten, Sicherheitsrisiken und ungelösten Endlagerfragen mit einrechnet.
Aber hey, warum sich mit solchen Kleinigkeiten aufhalten? 2025 wird ein Rekordjahr für Atomstrom! Wer braucht schon erneuerbare Energien, wenn man sich auf eine Technologie verlassen kann, die uns buchstäblich über Jahrtausende begleiten wird?