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Gorleben: Salzstock wird endgültig verfüllt – das Ende eines Milliardenprojekts
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Gorleben: Salzstock wird endgültig verfüllt – das Ende eines Milliardenprojekts

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay

Im niedersächsischen Gorleben hat die Verfüllung des ehemaligen Bergwerks begonnen, das jahrzehntelang als potenzielles Atommüll-Endlager im Fokus stand. Die Arbeiten, die nach Angaben der Betreiber voraussichtlich drei Jahre dauern werden, markieren das endgültige Aus für ein Projekt, das über Jahrzehnte hinweg kontrovers diskutiert wurde.

400.000 Tonnen Steinsalz für die Verfüllung

Die Schließung des Salzstocks erfolgt mithilfe von rund 400.000 Tonnen Steinsalz, das aus umliegenden Bergwerken herangeschafft wird. In einem durchgetakteten Prozess transportieren Spezialcontainer bis zu 60 Tonnen pro Stunde unter Tage, um die Hohlräume des Bergwerks zu verfüllen. Ziel ist es, den Salzstock vollständig zu verschließen und so eine sichere Stabilität für die Zukunft zu gewährleisten.

Jahrzehntelange Kontroversen

Das Bergwerk in Gorleben war über 40 Jahre lang das Zentrum hitziger Debatten über die Entsorgung von hochradioaktivem Atommüll in Deutschland. Ursprünglich galt der Salzstock als einzig geeigneter Standort für ein Atommüll-Endlager im Land. Doch anhaltender Widerstand von Umweltverbänden, Bürgerinitiativen und Teilen der Wissenschaft führte dazu, dass das Projekt letztlich aufgegeben wurde. Studien und Gutachten hatten immer wieder Zweifel an der Eignung des Standorts geweckt, insbesondere hinsichtlich der Langzeitstabilität des Salzstocks.

Milliardenkosten für ein gescheitertes Projekt

Das Gorleben-Projekt verschlang in den vergangenen Jahrzehnten über zwei Milliarden Euro – ohne jemals als Endlager in Betrieb zu gehen. Die Verfüllungskosten sind in dieser Summe noch nicht enthalten. Kritiker bemängeln, dass die hohe Konzentration auf Gorleben wichtige Zeit und Ressourcen bei der Suche nach einem geeigneten Atommüll-Endlager vergeudet habe.

Neue Suche nach einem Endlager

Seit 2017 läuft ein neues Verfahren zur bundesweiten Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Müll. Dabei werden verschiedene Gesteinsformationen wie Ton, Kristallin und Salz untersucht. Ziel ist es, bis 2031 einen Standort zu bestimmen, der für die nächsten eine Million Jahre Sicherheit bietet.

Ein Schlussstrich für Gorleben

Mit der Verfüllung des Bergwerks endet ein Kapitel, das über Jahrzehnte hinweg nicht nur die Energie- und Umweltpolitik Deutschlands geprägt, sondern auch die Region Lüchow-Dannenberg zu einem Symbol des Widerstands gemacht hat. Für die Bewohnerinnen und Bewohner von Gorleben bedeutet dies einerseits das Ende eines Streits, andererseits bleibt die Region ein Mahnmal für die Herausforderungen der sicheren Atommülllagerung.

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