Die britische Regierung hat eine umfassende Entschädigungszahlung in Höhe von 11,8 Milliarden Pfund (etwa 14,1 Milliarden Euro) für die Opfer des Blutkonserven-Skandals angekündigt. Finanzministerin Rachel Reeves erklärte, dass die betroffenen Familien und Überlebenden endlich Gerechtigkeit und finanzielle Unterstützung erhalten sollen. Der Skandal, der als einer der schlimmsten in der Geschichte des britischen Gesundheitsdienstes NHS gilt, betrifft über 30.000 Menschen, die in den 1970er und 1980er Jahren kontaminierte Blutprodukte erhielten.
Schätzungen zufolge starben über 3.000 Menschen nach Infektionen mit HIV oder Hepatitis C, die durch verseuchte Bluttransfusionen ausgelöst wurden. Viele der Überlebenden kämpfen noch heute mit den gesundheitlichen und psychischen Folgen der Infektionen, die ihr Leben tiefgreifend beeinträchtigt haben.
Das Versagen des Gesundheitswesens wurde lange Zeit vertuscht, und die Opfer mussten jahrelang für Anerkennung und Entschädigung kämpfen. Die Regierung hat nun ein Entschädigungsprogramm ins Leben gerufen, das den Opfern und ihren Familien Unterstützung in Form von Sofortzahlungen und lebenslangen Leistungen bieten soll. Die Finanzierung wird von einer speziellen Kommission überwacht, die sicherstellen soll, dass die Gelder zügig und gerecht verteilt werden.
Der Skandal wirft auch weiterhin Fragen zur damaligen Aufsicht und den Versäumnissen des Gesundheitssystems auf. Um künftige Vorfälle zu verhindern, kündigte die Regierung eine umfassende Überprüfung der Sicherheitsstandards für Blutprodukte an. Die Entscheidung für die Entschädigungszahlungen wird von vielen als längst überfälliger Schritt gesehen, um das Vertrauen in das Gesundheitssystem wiederherzustellen und die Verantwortung für das Leid der Betroffenen anzuerkennen.